Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] Sprichwort: Malitia tantum occasionis indiget, daß ein Dieb nur der Gelegenheit bedürftig seye.

Alles dieses bekräftiget mit seinem unglücklichen Beyspiel unser Künstler Janson/ der an dem Sein Lebenswandel Stein einer unzeitigen Liebe alle seine Wolfahrt gestoßen/ dann als er sich mit einer schönen Jungfrauen unbedächtig vermählet/ ergabe er sich dem Spatziergang/ und erfüllte darauf sein Haus/ ohne vorgehabten Vorraht/ mit Kindern/ worüber er mit schwärmütigen Gedanken überhäuffet/ den Poetischen Gedichten oder sinnreichem Nachdenken wenig mehr Platz geben konte/ wordurch all sein Vornehmen geschwächt/ und er in allem seinem Thun irr gemacht worden/ daß er fast eilends von der bästen Arbeit aufgestanden/ und verdroßen in der Stadt herum gelauffen/ um zu sehen/ entweder ob nichts neues oder gutes von holländischen fremden Fischen und Italiänischen Speißen ankommen/ die er ihme selbst auf gute Manier praeparirte/ und mit andern Mit-Gesellen nachmalen bey einem guten Trunk verzehret/ womit dann die edle Zeit vorbey gestrichen/ und nichts in das Hauswesen geschaffet worden; also ist sein bästes Glück verschwunden und in die Schanz geschlagen worden/ da er doch das schöne Exempel des Peter Paul Rubens vor Augen hatte.

Seine Manier zu mahlen. Er hat nicht gar viele/ aber sehr fürtreffliche große Werke/ zu Antorf und anderwärts/ so in den fürnehmsten Kirchen noch zu sehen/ gemahlt/ sein Geist ware zu großen Historien geneigt/ und bediente sich in allen des Lebens/ oder der Natur/ die er nach Erforderung der Gelegenheit gar zierlich zu mehren oder zu mindern gewust/ weil er ein guter Zeichner gewesen/ und die universal-Reglen wol verstanden; Auch rundete er seine Bilder wol/ ganz fleischachtig/ mit einem großen Gewalt und Stärke des Colorits/ der immer recht beständig geblieben/ ja fast je länger je bäßer worden/ worvon in seiner Geburts-Stadt/ wie gesagt/ viel schöne Exempel zu sehen/ aber hier in Teutschland wenig/ außer bey Sein Werk zu Kempten. Ihro Hochfürstl. Gnaden zu Kempten ist auf einem großen Altar-Blat (so zuvor in Herzogenbusch gestanden) die Abnehmung Christi vom Creutz/ welches hochermeldte Hochfürstl. Gnaden zwar für des Rubens Arbeit gehalten/ aber von diesem Abraham Janson gemahlt worden/ jenes Stucken jedoch an Kunst nicht nachzu setzen ist/ wie es dann mehr als Lebens-groß und meisterhaft gemahlt/ wol ordinirt/ und mit sehr schönen natürlichen Affecten ausgebildet ist. Und wäre zu wünschen/ daß in selbige große Kirche mehr von solcher oder anderer guten Substanz gemahlte Taflen gebracht würden/ und der herrliche Anfang also fortgeführet worden wäre/ wie gar wol geschehen können/ wann man rechte information angenommen hätte. Deßen unangesehen aber sihet man an diesem einigen Werk so viel lobwürdiges/ daß selbiges Gotteshaus deswegen berühmt/ und von den Kunst-verständigen/ zu immerwärendem Lob/ hoch gepriesen bleiben wird.

CXLI. Gerhard Segers/ Mahler von Antorf.GErhard Segers war gleichfals ein geborner Antorffer/ und zu seiner Zeit ein fürtrefflicher[Spaltenumbruch] Mahler/ der sich um mehrere der Kunst Ergründung zu Rom auf Bartholomaei Manfredi Manier legte/ und in allen Dingen das Leben ganz ähnlich nachzubilden sich befliße. Er beschattete alles stark/ und hielte der Liechter Fläche ganz beysammen/ vermittelst deßen er seine Figuren rund heraus gebracht/ und mit einem wol fleischlichen guten Was nach der Zeichen-Kunst das fürnehmste in Histori-mahlen sey. Colorit/ mit Hindanlaßung aller scheckichten grellenharten Farben/ nämlich Zinober/ Schönblau/ hochgelb und grün erhoben/ mit allen Farben bey der Haltung oder harmonie bleibend/ wie hiervon anderwärtig geredt worden/ wodurch er des Manfredi Manier so nahe kommen/ daß es fast eine Hand schiene; Auf solche Weis hat er zu Antorf etliche Conversationen der Karten spielenden Soldaten/ Musicanten mit Instrumenten/ und andern Lebens-großen halben Bildern so wol nach dem Leben gefärtiget/ daß sie neben den berühmtetesten alda wol bestunden/ auch etliche andere dergestalt verfinsterten/ daß sie mehr flache Wasser-Farben oder illuminirt schienen/ als was die Natur erforderte. Hiemit wurde sein Lob groß und er fürtreflich erhoben/ wie er dann von seinem großen Gewinn und ansehlichen Heurat-Gut/ sich zu Antorf eine kostbare Wohnung mit gelegnen Zimmern zum mahlen/ dermaßen prächtig erbauet/ daß er in die 60000. Gulden daran gewendet.

Hierauf mahlte er mehrere Kunstreiche Werke/ unter andern die ganze Passion Christi groß und also beweglich/ daß bey Betrachtung derselben fast männiglich Zähren vergießen muste/ wordurch sein Lob bey dem König in Spanien dermaßen vermehret worden/ daß er ihn beruffen und ihm viele fürnehme Stuck angedinget hat/ die er so wol gefärtiget/ daß er nicht allein darfür reichlich bezahlet/ sondern auch kostbar beschenket worden; wornach/ als sein Lob ferner erschollen/ er viel in Kirchen/ Klöster/ Lust-Zimmer und Palläste gemacht/ auch dern einige in Kupfer ausgehen laßen. Als aber unser berühmter Peter Rubens zu Antorf gestorben/ und der von Dick sich zu Londen niedergesetzt hatte/ als dern beeden Manier im mahlen allda vor allen beliebet ward/ wendete sich unser Seger von vorgehabter Natürlichkeit ab- und auf die Practic mit liechten schönen Farben/ den Augen zu belieben/ Ergreiffet zuletzt eine ganz andere Manier. gestalten er dann/ als ich ihn Anno 1645. zu Amsterdam besucht/ mir etliche seiner Stucke gewiesen/ die ich von seiner Hand zu seyn nicht mehr erkennet hätte/ wofern ich seinem Vorgeben nicht hätte glauben müßen/ und sagte er darbey/ daß diese des Rubens und von Dick Manier mehr den Leuten beliebig wäre/ daher muste er bey dieser expedienza verbleiben/ und seine Gedanken mehr um viel Geld zu machen/ als die Kunst zu erheben/ abrichten: Gleichwol war er auch in dieser Manier sehr Geistreich/ und ließe wol spüren/ daß er zuvor die Natur grundlich erkundiget hätte/ weil immerdar in seinen Werken viel der guten Natürlichkeit mit untergelauffen/ wie dann eine wahre Sach bleibet/ daß diejenige/ welche zur höchsten Vollkommenheit zu gelangen verhoffen/ nicht unterlaßen sollen/ viel nach dem Leben zu mahlen/ weil selbiger Gebrauch eine nöhtige Erkantnus und Mehrung des Verstands verursachet. Nach vielfältig-erlangtem

[Spaltenumbruch] Sprichwort: Malitia tantum occasionis indiget, daß ein Dieb nur der Gelegenheit bedürftig seye.

Alles dieses bekräftiget mit seinem unglücklichen Beyspiel unser Künstler Janson/ der an dem Sein Lebenswandel Stein einer unzeitigen Liebe alle seine Wolfahrt gestoßen/ dann als er sich mit einer schönen Jungfrauen unbedächtig vermählet/ ergabe er sich dem Spatziergang/ und erfüllte darauf sein Haus/ ohne vorgehabten Vorraht/ mit Kindern/ worüber er mit schwärmütigen Gedanken überhäuffet/ den Poetischen Gedichten oder sinnreichem Nachdenken wenig mehr Platz geben konte/ wordurch all sein Vornehmen geschwächt/ und er in allem seinem Thun irr gemacht worden/ daß er fast eilends von der bästen Arbeit aufgestanden/ und verdroßen in der Stadt herum gelauffen/ um zu sehen/ entweder ob nichts neues oder gutes von holländischen fremden Fischen und Italiänischen Speißen ankommen/ die er ihme selbst auf gute Manier praeparirte/ und mit andern Mit-Gesellen nachmalen bey einem guten Trunk verzehret/ womit dann die edle Zeit vorbey gestrichen/ und nichts in das Hauswesen geschaffet worden; also ist sein bästes Glück verschwunden und in die Schanz geschlagen worden/ da er doch das schöne Exempel des Peter Paul Rubens vor Augen hatte.

Seine Manier zu mahlen. Er hat nicht gar viele/ aber sehr fürtreffliche große Werke/ zu Antorf und anderwärts/ so in den fürnehmsten Kirchen noch zu sehen/ gemahlt/ sein Geist ware zu großen Historien geneigt/ und bediente sich in allen des Lebens/ oder der Natur/ die er nach Erforderung der Gelegenheit gar zierlich zu mehren oder zu mindern gewust/ weil er ein guter Zeichner gewesen/ und die universal-Reglen wol verstanden; Auch rundete er seine Bilder wol/ ganz fleischachtig/ mit einem großen Gewalt und Stärke des Colorits/ der immer recht beständig geblieben/ ja fast je länger je bäßer worden/ worvon in seiner Geburts-Stadt/ wie gesagt/ viel schöne Exempel zu sehen/ aber hier in Teutschland wenig/ außer bey Sein Werk zu Kempten. Ihro Hochfürstl. Gnaden zu Kempten ist auf einem großen Altar-Blat (so zuvor in Herzogenbusch gestanden) die Abnehmung Christi vom Creutz/ welches hochermeldte Hochfürstl. Gnaden zwar für des Rubens Arbeit gehalten/ aber von diesem Abraham Janson gemahlt worden/ jenes Stucken jedoch an Kunst nicht nachzu setzen ist/ wie es dann mehr als Lebens-groß und meisterhaft gemahlt/ wol ordinirt/ und mit sehr schönen natürlichen Affecten ausgebildet ist. Und wäre zu wünschen/ daß in selbige große Kirche mehr von solcher oder anderer guten Substanz gemahlte Taflen gebracht würden/ und der herrliche Anfang also fortgeführet worden wäre/ wie gar wol geschehen können/ wann man rechte information angenommen hätte. Deßen unangesehen aber sihet man an diesem einigen Werk so viel lobwürdiges/ daß selbiges Gotteshaus deswegen berühmt/ und von den Kunst-verständigen/ zu immerwärendem Lob/ hoch gepriesen bleiben wird.

CXLI. Gerhard Segers/ Mahler von Antorf.GErhard Segers war gleichfals ein geborner Antorffer/ und zu seiner Zeit ein fürtrefflicher[Spaltenumbruch] Mahler/ der sich um mehrere der Kunst Ergründung zu Rom auf Bartholomaei Manfredi Manier legte/ und in allen Dingen das Leben ganz ähnlich nachzubilden sich befliße. Er beschattete alles stark/ und hielte der Liechter Fläche ganz beysammen/ vermittelst deßen er seine Figuren rund heraus gebracht/ und mit einem wol fleischlichen guten Was nach der Zeichen-Kunst das fürnehmste in Histori-mahlen sey. Colorit/ mit Hindanlaßung aller scheckichten grellenharten Farben/ nämlich Zinober/ Schönblau/ hochgelb und grün erhoben/ mit allen Farben bey der Haltung oder harmonie bleibend/ wie hiervon anderwärtig geredt worden/ wodurch er des Manfredi Manier so nahe kommen/ daß es fast eine Hand schiene; Auf solche Weis hat er zu Antorf etliche Conversationen der Karten spielenden Soldaten/ Musicanten mit Instrumenten/ und andern Lebens-großen halben Bildern so wol nach dem Leben gefärtiget/ daß sie neben den berühmtetesten alda wol bestunden/ auch etliche andere dergestalt verfinsterten/ daß sie mehr flache Wasser-Farben oder illuminirt schienen/ als was die Natur erforderte. Hiemit wurde sein Lob groß und er fürtreflich erhoben/ wie er dann von seinem großen Gewinn und ansehlichen Heurat-Gut/ sich zu Antorf eine kostbare Wohnung mit gelegnen Zimmern zum mahlen/ dermaßen prächtig erbauet/ daß er in die 60000. Gulden daran gewendet.

Hierauf mahlte er mehrere Kunstreiche Werke/ unter andern die ganze Passion Christi groß und also beweglich/ daß bey Betrachtung derselben fast männiglich Zähren vergießen muste/ wordurch sein Lob bey dem König in Spanien dermaßen vermehret worden/ daß er ihn beruffen und ihm viele fürnehme Stuck angedinget hat/ die er so wol gefärtiget/ daß er nicht allein darfür reichlich bezahlet/ sondern auch kostbar beschenket worden; wornach/ als sein Lob ferner erschollen/ er viel in Kirchen/ Klöster/ Lust-Zimmer und Palläste gemacht/ auch dern einige in Kupfer ausgehen laßen. Als aber unser berühmter Peter Rubens zu Antorf gestorben/ und der von Dick sich zu Londen niedergesetzt hatte/ als dern beeden Manier im mahlen allda vor allen beliebet ward/ wendete sich unser Seger von vorgehabter Natürlichkeit ab- und auf die Practic mit liechten schönen Farben/ den Augen zu belieben/ Ergreiffet zuletzt eine ganz andere Manier. gestalten er dann/ als ich ihn Anno 1645. zu Amsterdam besucht/ mir etliche seiner Stucke gewiesen/ die ich von seiner Hand zu seyn nicht mehr erkennet hätte/ wofern ich seinem Vorgeben nicht hätte glauben müßen/ und sagte er darbey/ daß diese des Rubens und von Dick Manier mehr den Leuten beliebig wäre/ daher muste er bey dieser expedienza verbleiben/ und seine Gedanken mehr um viel Geld zu machen/ als die Kunst zu erheben/ abrichten: Gleichwol war er auch in dieser Manier sehr Geistreich/ und ließe wol spüren/ daß er zuvor die Natur grundlich erkundiget hätte/ weil immerdar in seinen Werken viel der guten Natürlichkeit mit untergelauffen/ wie dann eine wahre Sach bleibet/ daß diejenige/ welche zur höchsten Vollkommenheit zu gelangen verhoffen/ nicht unterlaßen sollen/ viel nach dem Leben zu mahlen/ weil selbiger Gebrauch eine nöhtige Erkantnus und Mehrung des Verstands verursachet. Nach vielfältig-erlangtem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <p><pb facs="#f0111" xml:id="pb-526" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 301]"/><cb/>
Sprichwort: <hi rendition="#aq"><foreign xml:lang="lat">Malitia tantum occasionis indiget</foreign></hi>, daß ein Dieb nur der Gelegenheit bedürftig seye.</p>
            <p>Alles dieses bekräftiget mit seinem unglücklichen Beyspiel unser Künstler <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2338 http://d-nb.info/gnd/122723856 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500033089 http://viaf.org/viaf/95885342">Janson</persName>/ der an dem <note place="right">Sein Lebenswandel</note> Stein einer unzeitigen Liebe alle seine Wolfahrt gestoßen/ dann als er sich mit einer schönen Jungfrauen unbedächtig vermählet/ ergabe er sich dem Spatziergang/ und erfüllte darauf sein Haus/ ohne vorgehabten Vorraht/ mit Kindern/ worüber er mit schwärmütigen Gedanken überhäuffet/ den Poetischen Gedichten oder sinnreichem Nachdenken wenig mehr Platz geben konte/ wordurch all sein Vornehmen geschwächt/ und er in allem seinem Thun irr gemacht worden/ daß er fast eilends von der bästen Arbeit aufgestanden/ und verdroßen in der Stadt herum gelauffen/ um zu sehen/ entweder ob nichts neues oder gutes von holländischen fremden Fischen und Italiänischen Speißen ankommen/ die er ihme selbst auf gute Manier <hi rendition="#aq">praepari</hi>rte/ und mit andern Mit-Gesellen nachmalen bey einem guten Trunk verzehret/ womit dann die edle Zeit vorbey gestrichen/ und nichts in das Hauswesen geschaffet worden; also ist sein bästes Glück verschwunden und in die Schanz geschlagen worden/ da er doch das schöne Exempel des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName> vor Augen hatte.</p>
            <p><note place="right">Seine Manier zu mahlen.</note> Er hat nicht gar viele/ aber sehr fürtreffliche große Werke/ zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Antorf</placeName> und anderwärts/ so in den fürnehmsten Kirchen noch zu sehen/ gemahlt/ sein Geist ware zu großen Historien geneigt/ und bediente sich in allen des Lebens/ oder der Natur/ die er nach Erforderung der Gelegenheit gar zierlich zu mehren oder zu mindern gewust/ weil er ein guter Zeichner gewesen/ und die <hi rendition="#aq">universal</hi>-Reglen wol verstanden; Auch rundete er seine Bilder wol/ ganz fleischachtig/ mit einem großen Gewalt und Stärke des Colorits/ der immer recht beständig geblieben/ ja fast je länger je bäßer worden/ worvon in seiner Geburts-Stadt/ wie gesagt/ viel schöne Exempel zu sehen/ aber hier in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-257 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000084">Teutschland</placeName> wenig/ außer bey <note place="right">Sein Werk zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1002 http://www.geonames.org/2891621/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7012530">Kempten</placeName>.</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4684 http://d-nb.info/gnd/102836094 http://viaf.org/viaf/29931292">Ihro Hochfürstl. Gnaden zu Kempten</persName> ist auf einem großen Altar-Blat (so zuvor in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-377 http://www.geonames.org/2747351/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006837">Herzogenbusch</placeName> gestanden) <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-4378">die Abnehmung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> vom Creutz</name>/ welches hochermeldte Hochfürstl. Gnaden zwar für des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Rubens</persName> Arbeit gehalten/ aber von diesem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2338 http://d-nb.info/gnd/122723856 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500033089 http://viaf.org/viaf/95885342">Abraham Janson</persName> gemahlt worden/ jenes Stucken jedoch an Kunst nicht nachzu setzen ist/ wie es dann mehr als Lebens-groß und meisterhaft gemahlt/ wol <hi rendition="#aq">ordini</hi>rt/ und mit sehr schönen natürlichen Affecten ausgebildet ist. Und wäre zu wünschen/ daß in selbige <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1664">große Kirche</placeName> mehr von solcher oder anderer guten Substanz gemahlte Taflen gebracht würden/ und der herrliche Anfang also fortgeführet worden wäre/ wie gar wol geschehen können/ wann man rechte <hi rendition="#aq">information</hi> angenommen hätte. Deßen unangesehen aber sihet man an diesem einigen Werk so viel lobwürdiges/ daß selbiges Gotteshaus deswegen berühmt/ und von den Kunst-verständigen/ zu immerwärendem Lob/ hoch gepriesen bleiben wird.</p>
            <p xml:id="p526.1"><note place="right"><hi rendition="#aq">CXLI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-66 http://d-nb.info/gnd/119095939 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010809 http://viaf.org/viaf/42111798">Gerhard Segers</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Antorf</placeName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-66 http://d-nb.info/gnd/119095939 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010809 http://viaf.org/viaf/42111798">GErhard Segers</persName> war gleichfals ein geborner Antorffer/ und zu seiner Zeit ein fürtrefflicher<cb/>
Mahler/ der sich um mehrere der Kunst Ergründung zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> auf <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-24 http://d-nb.info/gnd/118882503 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500019094"><hi rendition="#aq">Bartholomaei Manfredi</hi></persName> Manier legte/ und in allen Dingen das Leben ganz ähnlich nachzubilden sich befliße. Er beschattete alles stark/ und hielte der Liechter Fläche ganz beysammen/ vermittelst deßen er seine Figuren rund heraus gebracht/ und mit einem wol fleischlichen guten <note place="right">Was nach der Zeichen-Kunst das fürnehmste in Histori-mahlen sey.</note> Colorit/ mit Hindanlaßung aller scheckichten grellenharten Farben/ nämlich Zinober/ Schönblau/ hochgelb und grün erhoben/ mit allen Farben bey der Haltung oder <hi rendition="#aq">harmonie</hi> bleibend/ wie hiervon anderwärtig geredt worden/ wodurch er des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-24 http://d-nb.info/gnd/118882503 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500019094"><hi rendition="#aq">Manfredi</hi></persName> Manier so nahe kommen/ daß es fast eine Hand schiene; Auf solche Weis hat er zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Antorf</placeName> etliche <hi rendition="#aq">Conversation</hi>en der Karten spielenden Soldaten/ Musicanten mit Instrumenten/ und andern Lebens-großen halben Bildern so wol nach dem Leben gefärtiget/ daß sie neben den berühmtetesten alda wol bestunden/ auch etliche andere dergestalt verfinsterten/ daß sie mehr flache Wasser-Farben oder <hi rendition="#aq">illumini</hi>rt schienen/ als was die Natur erforderte. Hiemit wurde sein Lob groß und er fürtreflich erhoben/ wie er dann von seinem großen Gewinn und ansehlichen Heurat-Gut/ sich zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Antorf</placeName> eine kostbare Wohnung mit gelegnen Zimmern zum mahlen/ dermaßen prächtig erbauet/ daß er in die 60000. Gulden daran gewendet.</p>
            <p>Hierauf mahlte er mehrere Kunstreiche Werke/ unter andern die ganze Passion <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> groß und also beweglich/ daß bey Betrachtung derselben fast männiglich Zähren vergießen muste/ wordurch sein Lob bey dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2792 http://d-nb.info/gnd/118593846 http://viaf.org/viaf/88888342">König in Spanien</persName> dermaßen vermehret worden/ daß er ihn beruffen und ihm viele fürnehme Stuck angedinget hat/ die er so wol gefärtiget/ daß er nicht allein darfür reichlich bezahlet/ sondern auch kostbar beschenket worden; wornach/ als sein Lob ferner erschollen/ er viel in Kirchen/ Klöster/ Lust-Zimmer und Palläste gemacht/ auch dern einige in Kupfer ausgehen laßen. Als aber unser berühmter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Rubens</persName> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Antorf</placeName> gestorben/ und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-68 http://d-nb.info/gnd/118528386 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115190 http://viaf.org/viaf/17231738">von Dick</persName> sich zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-342 http://www.geonames.org/2643743/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7011781">Londen</placeName> niedergesetzt hatte/ als dern beeden Manier im mahlen allda vor allen beliebet ward/ wendete sich unser <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-66 http://d-nb.info/gnd/119095939 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010809 http://viaf.org/viaf/42111798">Seger</persName> von vorgehabter Natürlichkeit ab- und auf die Practic mit liechten schönen Farben/ den Augen zu belieben/ <note place="right">Ergreiffet zuletzt eine ganz andere Manier.</note> gestalten er dann/ als <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> ihn <date rendition="#aq" when="1645">Anno 1645.</date> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006952">Amsterdam</placeName> besucht/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">mir</persName> etliche seiner Stucke gewiesen/ die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> von seiner Hand zu seyn nicht mehr erkennet hätte/ wofern <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-836">ich</persName> seinem Vorgeben nicht hätte glauben müßen/ und sagte er darbey/ daß diese des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Rubens</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-68 http://d-nb.info/gnd/118528386 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115190 http://viaf.org/viaf/17231738">von Dick</persName> Manier mehr den Leuten beliebig wäre/ daher muste er bey dieser <hi rendition="#aq">expedienza</hi> verbleiben/ und seine Gedanken mehr um viel Geld zu machen/ als die Kunst zu erheben/ abrichten: Gleichwol war er auch in dieser Manier sehr Geistreich/ und ließe wol spüren/ daß er zuvor die Natur grundlich erkundiget hätte/ weil immerdar in seinen Werken viel der guten Natürlichkeit mit untergelauffen/ wie dann eine wahre Sach bleibet/ daß diejenige/ welche zur höchsten Vollkommenheit zu gelangen verhoffen/ nicht unterlaßen sollen/ viel nach dem Leben zu mahlen/ weil selbiger Gebrauch eine nöhtige Erkantnus und Mehrung des Verstands verursachet. Nach vielfältig-erlangtem
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 301]/0111] Sprichwort: Malitia tantum occasionis indiget, daß ein Dieb nur der Gelegenheit bedürftig seye. Alles dieses bekräftiget mit seinem unglücklichen Beyspiel unser Künstler Janson/ der an dem Stein einer unzeitigen Liebe alle seine Wolfahrt gestoßen/ dann als er sich mit einer schönen Jungfrauen unbedächtig vermählet/ ergabe er sich dem Spatziergang/ und erfüllte darauf sein Haus/ ohne vorgehabten Vorraht/ mit Kindern/ worüber er mit schwärmütigen Gedanken überhäuffet/ den Poetischen Gedichten oder sinnreichem Nachdenken wenig mehr Platz geben konte/ wordurch all sein Vornehmen geschwächt/ und er in allem seinem Thun irr gemacht worden/ daß er fast eilends von der bästen Arbeit aufgestanden/ und verdroßen in der Stadt herum gelauffen/ um zu sehen/ entweder ob nichts neues oder gutes von holländischen fremden Fischen und Italiänischen Speißen ankommen/ die er ihme selbst auf gute Manier praeparirte/ und mit andern Mit-Gesellen nachmalen bey einem guten Trunk verzehret/ womit dann die edle Zeit vorbey gestrichen/ und nichts in das Hauswesen geschaffet worden; also ist sein bästes Glück verschwunden und in die Schanz geschlagen worden/ da er doch das schöne Exempel des Peter Paul Rubens vor Augen hatte. Sein Lebenswandel Er hat nicht gar viele/ aber sehr fürtreffliche große Werke/ zu Antorf und anderwärts/ so in den fürnehmsten Kirchen noch zu sehen/ gemahlt/ sein Geist ware zu großen Historien geneigt/ und bediente sich in allen des Lebens/ oder der Natur/ die er nach Erforderung der Gelegenheit gar zierlich zu mehren oder zu mindern gewust/ weil er ein guter Zeichner gewesen/ und die universal-Reglen wol verstanden; Auch rundete er seine Bilder wol/ ganz fleischachtig/ mit einem großen Gewalt und Stärke des Colorits/ der immer recht beständig geblieben/ ja fast je länger je bäßer worden/ worvon in seiner Geburts-Stadt/ wie gesagt/ viel schöne Exempel zu sehen/ aber hier in Teutschland wenig/ außer bey Ihro Hochfürstl. Gnaden zu Kempten ist auf einem großen Altar-Blat (so zuvor in Herzogenbusch gestanden) die Abnehmung Christi vom Creutz/ welches hochermeldte Hochfürstl. Gnaden zwar für des Rubens Arbeit gehalten/ aber von diesem Abraham Janson gemahlt worden/ jenes Stucken jedoch an Kunst nicht nachzu setzen ist/ wie es dann mehr als Lebens-groß und meisterhaft gemahlt/ wol ordinirt/ und mit sehr schönen natürlichen Affecten ausgebildet ist. Und wäre zu wünschen/ daß in selbige große Kirche mehr von solcher oder anderer guten Substanz gemahlte Taflen gebracht würden/ und der herrliche Anfang also fortgeführet worden wäre/ wie gar wol geschehen können/ wann man rechte information angenommen hätte. Deßen unangesehen aber sihet man an diesem einigen Werk so viel lobwürdiges/ daß selbiges Gotteshaus deswegen berühmt/ und von den Kunst-verständigen/ zu immerwärendem Lob/ hoch gepriesen bleiben wird. Seine Manier zu mahlen. Sein Werk zu Kempten. GErhard Segers war gleichfals ein geborner Antorffer/ und zu seiner Zeit ein fürtrefflicher Mahler/ der sich um mehrere der Kunst Ergründung zu Rom auf Bartholomaei Manfredi Manier legte/ und in allen Dingen das Leben ganz ähnlich nachzubilden sich befliße. Er beschattete alles stark/ und hielte der Liechter Fläche ganz beysammen/ vermittelst deßen er seine Figuren rund heraus gebracht/ und mit einem wol fleischlichen guten Colorit/ mit Hindanlaßung aller scheckichten grellenharten Farben/ nämlich Zinober/ Schönblau/ hochgelb und grün erhoben/ mit allen Farben bey der Haltung oder harmonie bleibend/ wie hiervon anderwärtig geredt worden/ wodurch er des Manfredi Manier so nahe kommen/ daß es fast eine Hand schiene; Auf solche Weis hat er zu Antorf etliche Conversationen der Karten spielenden Soldaten/ Musicanten mit Instrumenten/ und andern Lebens-großen halben Bildern so wol nach dem Leben gefärtiget/ daß sie neben den berühmtetesten alda wol bestunden/ auch etliche andere dergestalt verfinsterten/ daß sie mehr flache Wasser-Farben oder illuminirt schienen/ als was die Natur erforderte. Hiemit wurde sein Lob groß und er fürtreflich erhoben/ wie er dann von seinem großen Gewinn und ansehlichen Heurat-Gut/ sich zu Antorf eine kostbare Wohnung mit gelegnen Zimmern zum mahlen/ dermaßen prächtig erbauet/ daß er in die 60000. Gulden daran gewendet. CXLI. Gerhard Segers/ Mahler von Antorf. Was nach der Zeichen-Kunst das fürnehmste in Histori-mahlen sey. Hierauf mahlte er mehrere Kunstreiche Werke/ unter andern die ganze Passion Christi groß und also beweglich/ daß bey Betrachtung derselben fast männiglich Zähren vergießen muste/ wordurch sein Lob bey dem König in Spanien dermaßen vermehret worden/ daß er ihn beruffen und ihm viele fürnehme Stuck angedinget hat/ die er so wol gefärtiget/ daß er nicht allein darfür reichlich bezahlet/ sondern auch kostbar beschenket worden; wornach/ als sein Lob ferner erschollen/ er viel in Kirchen/ Klöster/ Lust-Zimmer und Palläste gemacht/ auch dern einige in Kupfer ausgehen laßen. Als aber unser berühmter Peter Rubens zu Antorf gestorben/ und der von Dick sich zu Londen niedergesetzt hatte/ als dern beeden Manier im mahlen allda vor allen beliebet ward/ wendete sich unser Seger von vorgehabter Natürlichkeit ab- und auf die Practic mit liechten schönen Farben/ den Augen zu belieben/ gestalten er dann/ als ich ihn Anno 1645. zu Amsterdam besucht/ mir etliche seiner Stucke gewiesen/ die ich von seiner Hand zu seyn nicht mehr erkennet hätte/ wofern ich seinem Vorgeben nicht hätte glauben müßen/ und sagte er darbey/ daß diese des Rubens und von Dick Manier mehr den Leuten beliebig wäre/ daher muste er bey dieser expedienza verbleiben/ und seine Gedanken mehr um viel Geld zu machen/ als die Kunst zu erheben/ abrichten: Gleichwol war er auch in dieser Manier sehr Geistreich/ und ließe wol spüren/ daß er zuvor die Natur grundlich erkundiget hätte/ weil immerdar in seinen Werken viel der guten Natürlichkeit mit untergelauffen/ wie dann eine wahre Sach bleibet/ daß diejenige/ welche zur höchsten Vollkommenheit zu gelangen verhoffen/ nicht unterlaßen sollen/ viel nach dem Leben zu mahlen/ weil selbiger Gebrauch eine nöhtige Erkantnus und Mehrung des Verstands verursachet. Nach vielfältig-erlangtem Ergreiffet zuletzt eine ganz andere Manier.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/111
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 301]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/111>, abgerufen am 27.04.2024.