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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] entwerfen/ und bey allen andächtigen Bildern natürlicher Weise anzubringen wuste/ bey allen hohen Potentaten sehr berühmt/ und in sonderbaren Ehren gehalten; wie es dann auch die gebrauchte Schönheit der Farben/ und seine saubere frische Manier wol verdienet/ so seine zu Antorf in denen Kirchen fast unzahlbar-viele schöne und herrliche hinterlaßene Werke bezeugen. Sein Contrafät ist in der Kupferblatte N N.

CLXXXVIII Johann de Heem/ von Utrecht.DEr berühmte Künstler Johann de Heem begabe sich aus seiner Geburts-Stadt Utrecht darum nach Antorf/ weil ihn nicht unbillich bedunket/ daß man alldorten die seltsame Früchte von allerley großen Pflaumen/ Pfersingen/ Marillen/ Pomeranzen/ Citronen/ Weintrauben/ und andere/ in bäßerer perfection und Zeitigung haben könte/ selbige nach dem Leben zu contrafäten/als die er mit allen Blumen/ und andern stillstehenden natürlichen Sachen uberaus fürtreflich und so nachmahlete; daß er hierinnen/ wie männiglich bekant/ in Niderland alle andere weit übertroffen/ und dadurch großes Lob/ Ehr und Nutzen erhalten hat.

CLXXXIX. Justus Sutermann zu Florenz.JUstus Sutermann war ein gebohrner Antorfer/ und nach deme er ein glücklicher Contrafäter worden/ begabe er sich nach Italien/ wo er solche perfection erreicht/ daß ihn der Groß-Herzog zu Florenz in seiner Residenz-Stadt lieb und wehrt gehalten/ und die ganze Durchleuchtigste familia, Anverwandten und Hof-Minister durch ihn contrafäten laßen/ wordurch er große Ehr und Güter erlanget.

CXC. Sutermann zu Wien. EIn anderer Sutermann und des vorigen Bruder/ mahlte noch vor kurzer Zeit/ an dem Käyserlichen Hof zu Wien/ viele gute Contrafäte/ und wuste sonders zierlich das aufgebutzte Frauen-Zimmer vorzustellen. Der dritte Bruder war Sutermann Musicus. ein Musicant am Käyserlichen Hof/ und wurde sehr hoch gepriesen.

CXCI. Johann Livens/ von Leyden.VOn den jenigen/ welche nirgends als in ihrem Vatterland gewesen/ ohne daß sie Niederland in der Nähe durchreist/ ware auch Johannes Livens/ von Leyden/ der unter denselben fast zum allerhöchsten gestiegen. In große Historien brachte er viele Contrafäte nach dem Leben/ die er wol colorirte/ und gute Wißenschaft hatte/ die Farben zu halten: Nach der Antichen weit hinaus sehenden Studien fragte er nicht viel/ sondern bliebe in seinen Werken/ bey seiner eignen und nicht bösen Manier. Von seiner Hand ist zu Antorf und Amsterdam viel zu sehen/ allwo er/ meines Wißens/ noch im Leben seyn wird.

David de Haen/ von Roterdam. Theodorus Babure/ von Utrecht. Nicolao Regnier, von Mabuse.ES solten billich der Nation nach auch hiehero gesetzt werden/ der berühmte David de Haen/ von Rotterdam/ Theodorus Babure/ von Utrecht/ und Nicolao Regnier, von Mabuse/ weil aber der erste alle seine Arbeit zu Rom verrichtet/ und allda auch gestorben/ der andere aber sein Mit-Gesell gewesen ist/ und der dritte auch in seinem Vatterland nichts (wie in ihrem Leben beschrieben worden)[Spaltenumbruch] aber viel in Italien verrichtet/ gewohnet/ und begraben worden/ als hab ich sie bey denen Italiänern gelaßen/ hingegen aber den Horatio Gentilesco, einen Florentiner/ weil er sich in Frankreich/ Nieder- und Engelland aufgehalten/ und daselbst verschieden/ denen Niederländern zugesellet/ wie es der günstige Leser aus dem Register zu ersehen hat/ wo eines jeden Beschreibung zu finden ist.

CXCII. JOHANN DEL CAMPO, von Comerich.JOHANN DEL CAMPO ist zu Cambry in Antorf bey der Mahl-Kunst erzogen worden/ und hat bey Abraham Janson seinen Anfang gemacht; Als er in kurzer Zeit wol darinnen zugenommen/ hat er sich nach Rom begeben/ daselbst anfänglich des Caravaggio Manier sich sehr beflißen/ und viele halbe Bilder/ Apostel/ Evangelisten und andere/ nach dem Leben gemacht/ sonderlich aber hat er in der Historie/ wie der Engel bey Nacht den heiligen Petrum von Ketten und Banden erledigt/ genugsam bewiesen/ wie hoch sein Verstand in Erkantnus der Warheit gestiegen/ deswegen er zu Rom von denen Niederländern sonders hoch geacht Legt sich auf die Gericht Händel. worden/ und haben sich die meiste seines Verstands gebrauchet/ ihn geehrt und bedienet/ denen er sich hinwider diensthaft erwiesen/ und sich aller Niederländer Streitigkeiten/ Anligen und Proceßen/ wie sie auch immer waren/ mit seiner Patronen Beyhülf eifrigst angenommen/ vor sie geschrieben/ advociret/ und ohne einigen seinen Nutzen procuriret/ also mit selbigen den ganzen Tag unverdroßen auf dem Campidoglio vor Gericht zugebracht/ und weil er in seinen Händlen sehr glücklich gewesen/ hat er sich darüber erfreuet/ und also lange Jahre die edle Mahl-Kunst beyseit gesetzet/ worinnen er/ so er darbey geblieben/ sehr hoch gestiegen wäre.

Jedoch war sein Geist in der Kunst mit unterschiedlichen andern/ die sich bey ihm aufgehalten/ beschäftiget/ darunter waren Alexander von Welinkshofen/ der von Gorcom/ Gerhard von Krict/ Peter von Laer/ sonsten Bambots und andere/ die alle fleißig waren/ und nach seiner Unterweisung treflich und hochberühmte Leute worden; Er aber hausete mit Verzehrung seines eignen Vermögens in Rom/ bis er endlichen von Noht getrieben/ mit dem Marches de Castel Rodrigo in Dienst des Königs aus Spanien nach Madrit kommen/ und etliche gute Werke hinterlaßen/ worauf er die Welt gesegnet/ nachdem er mehr seinem Contento, als der Kunst und seinem Beutel/ gedienet/ die er sonst seiner Vernunft nach/ wol hätte bereichern mögen.

CXCIII. Mattheus Mayvogel aus Seeland.GLeichwie gemeldter del Campo sein Glück durch Einmischung in allerley Händel verscherzet/ also hat Matthaeus Meyvogel/ (der diesen Namen bekommen/ weil er eben den ersten Tag Maji, Anno 1628. nach Rom kommen/ und von der so genanten Bent allda getauft worden) seinen fürtreflichen Anfang in der Mahl-Kunst/ worinnen er vorher gar emsig und arbeitsam gewesen/ wegen allzuhitzig-geliebter Liebes Spiele mit einer Römischen Weibs-Person gänzlich verlaßen; da dann seine Feuchtigkeit des Leibs und der Augen Erblindet. sich in dicke zähe Materie verkehret/ wodurch das

[Spaltenumbruch] entwerfen/ und bey allen andächtigen Bildern natürlicher Weise anzubringen wuste/ bey allen hohen Potentaten sehr berühmt/ und in sonderbaren Ehren gehalten; wie es dann auch die gebrauchte Schönheit der Farben/ und seine saubere frische Manier wol verdienet/ so seine zu Antorf in denen Kirchen fast unzahlbar-viele schöne und herrliche hinterlaßene Werke bezeugen. Sein Contrafät ist in der Kupferblatte N N.

CLXXXVIII Johann de Heem/ von Utrecht.DEr berühmte Künstler Johann de Heem begabe sich aus seiner Geburts-Stadt Utrecht darum nach Antorf/ weil ihn nicht unbillich bedunket/ daß man alldorten die seltsame Früchte von allerley großen Pflaumen/ Pfersingen/ Marillen/ Pomeranzen/ Citronen/ Weintrauben/ und andere/ in bäßerer perfection und Zeitigung haben könte/ selbige nach dem Leben zu contrafäten/als die er mit allen Blumen/ und andern stillstehenden natürlichen Sachen uberaus fürtreflich und so nachmahlete; daß er hierinnen/ wie männiglich bekant/ in Niderland alle andere weit übertroffen/ und dadurch großes Lob/ Ehr und Nutzen erhalten hat.

CLXXXIX. Justus Sutermann zu Florenz.JUstus Sutermann war ein gebohrner Antorfer/ und nach deme er ein glücklicher Contrafäter worden/ begabe er sich nach Italien/ wo er solche perfection erreicht/ daß ihn der Groß-Herzog zu Florenz in seiner Residenz-Stadt lieb und wehrt gehalten/ und die ganze Durchleuchtigste familia, Anverwandten und Hof-Minister durch ihn contrafäten laßen/ wordurch er große Ehr und Güter erlanget.

CXC. Sutermann zu Wien. EIn anderer Sutermann und des vorigen Bruder/ mahlte noch vor kurzer Zeit/ an dem Käyserlichen Hof zu Wien/ viele gute Contrafäte/ und wuste sonders zierlich das aufgebutzte Frauen-Zimmer vorzustellen. Der dritte Bruder war Sutermann Musicus. ein Musicant am Käyserlichen Hof/ und wurde sehr hoch gepriesen.

CXCI. Johann Livens/ von Leyden.VOn den jenigen/ welche nirgends als in ihrem Vatterland gewesen/ ohne daß sie Niederland in der Nähe durchreist/ ware auch Johannes Livens/ von Leyden/ der unter denselben fast zum allerhöchsten gestiegen. In große Historien brachte er viele Contrafäte nach dem Leben/ die er wol colorirte/ und gute Wißenschaft hatte/ die Farben zu halten: Nach der Antichen weit hinaus sehenden Studien fragte er nicht viel/ sondern bliebe in seinen Werken/ bey seiner eignen und nicht bösen Manier. Von seiner Hand ist zu Antorf und Amsterdam viel zu sehen/ allwo er/ meines Wißens/ noch im Leben seyn wird.

David de Haen/ von Roterdam. Theodorus Babure/ von Utrecht. Nicolao Regnier, von Mabuse.ES solten billich der Nation nach auch hiehero gesetzt werden/ der berühmte David de Haen/ von Rotterdam/ Theodorus Babure/ von Utrecht/ und Nicolao Regnier, von Mabuse/ weil aber der erste alle seine Arbeit zu Rom verrichtet/ und allda auch gestorben/ der andere aber sein Mit-Gesell gewesen ist/ und der dritte auch in seinem Vatterland nichts (wie in ihrem Leben beschrieben worden)[Spaltenumbruch] aber viel in Italien verrichtet/ gewohnet/ und begraben worden/ als hab ich sie bey denen Italiänern gelaßen/ hingegen aber den Horatio Gentilesco, einen Florentiner/ weil er sich in Frankreich/ Nieder- und Engelland aufgehalten/ und daselbst verschieden/ denen Niederländern zugesellet/ wie es der günstige Leser aus dem Register zu ersehen hat/ wo eines jeden Beschreibung zu finden ist.

CXCII. JOHANN DEL CAMPO, von Comerich.JOHANN DEL CAMPO ist zu Cambry in Antorf bey der Mahl-Kunst erzogen worden/ und hat bey Abraham Janson seinen Anfang gemacht; Als er in kurzer Zeit wol darinnen zugenommen/ hat er sich nach Rom begeben/ daselbst anfänglich des Caravaggio Manier sich sehr beflißen/ und viele halbe Bilder/ Apostel/ Evangelisten und andere/ nach dem Leben gemacht/ sonderlich aber hat er in der Historie/ wie der Engel bey Nacht den heiligen Petrum von Ketten und Banden erledigt/ genugsam bewiesen/ wie hoch sein Verstand in Erkantnus der Warheit gestiegen/ deswegen er zu Rom von denen Niederländern sonders hoch geacht Legt sich auf die Gericht Händel. worden/ und haben sich die meiste seines Verstands gebrauchet/ ihn geehrt und bedienet/ denen er sich hinwider diensthaft erwiesen/ und sich aller Niederländer Streitigkeiten/ Anligen und Proceßen/ wie sie auch immer waren/ mit seiner Patronen Beyhülf eifrigst angenommen/ vor sie geschrieben/ advociret/ und ohne einigen seinen Nutzen procuriret/ also mit selbigen den ganzen Tag unverdroßen auf dem Campidoglio vor Gericht zugebracht/ und weil er in seinen Händlen sehr glücklich gewesen/ hat er sich darüber erfreuet/ und also lange Jahre die edle Mahl-Kunst beyseit gesetzet/ worinnen er/ so er darbey geblieben/ sehr hoch gestiegen wäre.

Jedoch war sein Geist in der Kunst mit unterschiedlichen andern/ die sich bey ihm aufgehalten/ beschäftiget/ darunter waren Alexander von Welinkshofen/ der von Gorcom/ Gerhard von Krict/ Peter von Laer/ sonsten Bambots und andere/ die alle fleißig waren/ und nach seiner Unterweisung treflich und hochberühmte Leute worden; Er aber hausete mit Verzehrung seines eignen Vermögens in Rom/ bis er endlichen von Noht getrieben/ mit dem Marches de Castel Rodrigo in Dienst des Königs aus Spanien nach Madrit kommen/ und etliche gute Werke hinterlaßen/ worauf er die Welt gesegnet/ nachdem er mehr seinem Contento, als der Kunst und seinem Beutel/ gedienet/ die er sonst seiner Vernunft nach/ wol hätte bereichern mögen.

CXCIII. Mattheus Mayvogel aus Seeland.GLeichwie gemeldter del Campo sein Glück durch Einmischung in allerley Händel verscherzet/ also hat Matthaeus Meyvogel/ (der diesen Namen bekommen/ weil er eben den ersten Tag Maji, Anno 1628. nach Rom kommen/ und von der so genanten Bent allda getauft worden) seinen fürtreflichen Anfang in der Mahl-Kunst/ worinnen er vorher gar emsig und arbeitsam gewesen/ wegen allzuhitzig-geliebter Liebes Spiele mit einer Römischen Weibs-Person gänzlich verlaßen; da dann seine Feuchtigkeit des Leibs und der Augen Erblindet. sich in dicke zähe Materie verkehret/ wodurch das

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            <p xml:id="p539.51"><note place="right"><hi rendition="#aq">CXCII. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-178 http://d-nb.info/gnd/13141500X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031640">JOHANN DEL CAMPO</persName>,</hi> von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1096 http://www.geonames.org/3029030/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008456">Comerich</placeName>.</note><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-178 http://d-nb.info/gnd/13141500X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500031640">JOHANN DEL CAMPO</persName></hi> ist zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1096 http://www.geonames.org/3029030/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7008456">Cambry</placeName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007856">Antorf</placeName> bey der Mahl-Kunst erzogen worden/ und hat bey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2338 http://d-nb.info/gnd/122723856 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500033089 http://viaf.org/viaf/95885342">Abraham Janson</persName> seinen Anfang gemacht; Als er in kurzer Zeit wol darinnen zugenommen/ hat er sich nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> begeben/ daselbst anfänglich des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1 http://d-nb.info/gnd/118519034 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115312 http://viaf.org/viaf/12317003"><hi rendition="#aq">Caravaggio</hi></persName> Manier sich sehr beflißen/ und viele halbe Bilder/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1340">Apostel</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1322">Evangelisten</persName> und andere/ nach dem Leben gemacht/ sonderlich aber hat er in der <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-147">Historie/ wie der Engel bey Nacht den heiligen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-355 http://d-nb.info/gnd/118593323 http://viaf.org/viaf/54940864">Petrum</persName> von Ketten und Banden erledigt</name>/ genugsam bewiesen/ wie hoch sein Verstand in Erkantnus der Warheit gestiegen/ deswegen er zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> von denen Niederländern sonders hoch geacht <note place="right">Legt sich auf die Gericht Händel.</note> worden/ und haben sich die meiste seines Verstands gebrauchet/ ihn geehrt und bedienet/ denen er sich hinwider diensthaft erwiesen/ und sich aller Niederländer Streitigkeiten/ Anligen und Proceßen/ wie sie auch immer waren/ mit seiner Patronen Beyhülf eifrigst angenommen/ vor sie geschrieben/ <hi rendition="#aq">advoci</hi>ret/ und ohne einigen seinen Nutzen <hi rendition="#aq">procuri</hi>ret/ also mit selbigen den ganzen Tag unverdroßen auf dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-191 http://www.geonames.org/3180706/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006963"><hi rendition="#aq">Campidoglio</hi></placeName> vor Gericht zugebracht/ und weil er in seinen Händlen sehr glücklich gewesen/ hat er sich darüber erfreuet/ und also lange Jahre die edle Mahl-Kunst beyseit gesetzet/ worinnen er/ so er darbey geblieben/ sehr hoch gestiegen wäre.</p>
            <p xml:id="p539.6">Jedoch war sein Geist in der Kunst mit unterschiedlichen andern/ die sich bey ihm aufgehalten/ beschäftiget/ darunter waren <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4415">Alexander von Welinkshofen</persName>/ der von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-713 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1047795">Gorcom</placeName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4414 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500084333 http://viaf.org/viaf/96289062">Gerhard von Krict</persName>/ <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-86 http://d-nb.info/gnd/118778420 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500007565">Peter von Laer</persName>/ sonsten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-86 http://d-nb.info/gnd/118778420 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500007565"><hi rendition="#aq">Bambots</hi></persName> und andere/ die alle fleißig waren/ und nach seiner Unterweisung treflich und hochberühmte Leute worden; Er aber hausete mit Verzehrung seines eignen Vermögens in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ bis er endlichen von Noht getrieben/ mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2669"><hi rendition="#aq">Marches de Castel Rodrigo</hi></persName> in Dienst des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-202 http://d-nb.info/gnd/118593862 http://viaf.org/viaf/88973996">Königs aus Spanien</persName> nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-341 http://www.geonames.org/3117735/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7010413">Madrit</placeName> kommen/ und etliche gute Werke hinterlaßen/ worauf er die Welt gesegnet/ nachdem er mehr seinem <hi rendition="#aq">Contento,</hi> als der Kunst und seinem Beutel/ gedienet/ die er sonst seiner Vernunft nach/ wol hätte bereichern mögen.</p>
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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 313]/0125] entwerfen/ und bey allen andächtigen Bildern natürlicher Weise anzubringen wuste/ bey allen hohen Potentaten sehr berühmt/ und in sonderbaren Ehren gehalten; wie es dann auch die gebrauchte Schönheit der Farben/ und seine saubere frische Manier wol verdienet/ so seine zu Antorf in denen Kirchen fast unzahlbar-viele schöne und herrliche hinterlaßene Werke bezeugen. Sein Contrafät ist in der Kupferblatte N N. DEr berühmte Künstler Johann de Heem begabe sich aus seiner Geburts-Stadt Utrecht darum nach Antorf/ weil ihn nicht unbillich bedunket/ daß man alldorten die seltsame Früchte von allerley großen Pflaumen/ Pfersingen/ Marillen/ Pomeranzen/ Citronen/ Weintrauben/ und andere/ in bäßerer perfection und Zeitigung haben könte/ selbige nach dem Leben zu contrafäten/als die er mit allen Blumen/ und andern stillstehenden natürlichen Sachen uberaus fürtreflich und so nachmahlete; daß er hierinnen/ wie männiglich bekant/ in Niderland alle andere weit übertroffen/ und dadurch großes Lob/ Ehr und Nutzen erhalten hat. CLXXXVIII Johann de Heem/ von Utrecht. JUstus Sutermann war ein gebohrner Antorfer/ und nach deme er ein glücklicher Contrafäter worden/ begabe er sich nach Italien/ wo er solche perfection erreicht/ daß ihn der Groß-Herzog zu Florenz in seiner Residenz-Stadt lieb und wehrt gehalten/ und die ganze Durchleuchtigste familia, Anverwandten und Hof-Minister durch ihn contrafäten laßen/ wordurch er große Ehr und Güter erlanget. CLXXXIX. Justus Sutermann zu Florenz. EIn anderer Sutermann und des vorigen Bruder/ mahlte noch vor kurzer Zeit/ an dem Käyserlichen Hof zu Wien/ viele gute Contrafäte/ und wuste sonders zierlich das aufgebutzte Frauen-Zimmer vorzustellen. Der dritte Bruder war ein Musicant am Käyserlichen Hof/ und wurde sehr hoch gepriesen. CXC. Sutermann zu Wien. Sutermann Musicus. VOn den jenigen/ welche nirgends als in ihrem Vatterland gewesen/ ohne daß sie Niederland in der Nähe durchreist/ ware auch Johannes Livens/ von Leyden/ der unter denselben fast zum allerhöchsten gestiegen. In große Historien brachte er viele Contrafäte nach dem Leben/ die er wol colorirte/ und gute Wißenschaft hatte/ die Farben zu halten: Nach der Antichen weit hinaus sehenden Studien fragte er nicht viel/ sondern bliebe in seinen Werken/ bey seiner eignen und nicht bösen Manier. Von seiner Hand ist zu Antorf und Amsterdam viel zu sehen/ allwo er/ meines Wißens/ noch im Leben seyn wird. CXCI. Johann Livens/ von Leyden. ES solten billich der Nation nach auch hiehero gesetzt werden/ der berühmte David de Haen/ von Rotterdam/ Theodorus Babure/ von Utrecht/ und Nicolao Regnier, von Mabuse/ weil aber der erste alle seine Arbeit zu Rom verrichtet/ und allda auch gestorben/ der andere aber sein Mit-Gesell gewesen ist/ und der dritte auch in seinem Vatterland nichts (wie in ihrem Leben beschrieben worden) aber viel in Italien verrichtet/ gewohnet/ und begraben worden/ als hab ich sie bey denen Italiänern gelaßen/ hingegen aber den Horatio Gentilesco, einen Florentiner/ weil er sich in Frankreich/ Nieder- und Engelland aufgehalten/ und daselbst verschieden/ denen Niederländern zugesellet/ wie es der günstige Leser aus dem Register zu ersehen hat/ wo eines jeden Beschreibung zu finden ist. David de Haen/ von Roterdam. Theodorus Babure/ von Utrecht. Nicolao Regnier, von Mabuse. JOHANN DEL CAMPO ist zu Cambry in Antorf bey der Mahl-Kunst erzogen worden/ und hat bey Abraham Janson seinen Anfang gemacht; Als er in kurzer Zeit wol darinnen zugenommen/ hat er sich nach Rom begeben/ daselbst anfänglich des Caravaggio Manier sich sehr beflißen/ und viele halbe Bilder/ Apostel/ Evangelisten und andere/ nach dem Leben gemacht/ sonderlich aber hat er in der Historie/ wie der Engel bey Nacht den heiligen Petrum von Ketten und Banden erledigt/ genugsam bewiesen/ wie hoch sein Verstand in Erkantnus der Warheit gestiegen/ deswegen er zu Rom von denen Niederländern sonders hoch geacht worden/ und haben sich die meiste seines Verstands gebrauchet/ ihn geehrt und bedienet/ denen er sich hinwider diensthaft erwiesen/ und sich aller Niederländer Streitigkeiten/ Anligen und Proceßen/ wie sie auch immer waren/ mit seiner Patronen Beyhülf eifrigst angenommen/ vor sie geschrieben/ advociret/ und ohne einigen seinen Nutzen procuriret/ also mit selbigen den ganzen Tag unverdroßen auf dem Campidoglio vor Gericht zugebracht/ und weil er in seinen Händlen sehr glücklich gewesen/ hat er sich darüber erfreuet/ und also lange Jahre die edle Mahl-Kunst beyseit gesetzet/ worinnen er/ so er darbey geblieben/ sehr hoch gestiegen wäre. CXCII. JOHANN DEL CAMPO, von Comerich. Legt sich auf die Gericht Händel. Jedoch war sein Geist in der Kunst mit unterschiedlichen andern/ die sich bey ihm aufgehalten/ beschäftiget/ darunter waren Alexander von Welinkshofen/ der von Gorcom/ Gerhard von Krict/ Peter von Laer/ sonsten Bambots und andere/ die alle fleißig waren/ und nach seiner Unterweisung treflich und hochberühmte Leute worden; Er aber hausete mit Verzehrung seines eignen Vermögens in Rom/ bis er endlichen von Noht getrieben/ mit dem Marches de Castel Rodrigo in Dienst des Königs aus Spanien nach Madrit kommen/ und etliche gute Werke hinterlaßen/ worauf er die Welt gesegnet/ nachdem er mehr seinem Contento, als der Kunst und seinem Beutel/ gedienet/ die er sonst seiner Vernunft nach/ wol hätte bereichern mögen. GLeichwie gemeldter del Campo sein Glück durch Einmischung in allerley Händel verscherzet/ also hat Matthaeus Meyvogel/ (der diesen Namen bekommen/ weil er eben den ersten Tag Maji, Anno 1628. nach Rom kommen/ und von der so genanten Bent allda getauft worden) seinen fürtreflichen Anfang in der Mahl-Kunst/ worinnen er vorher gar emsig und arbeitsam gewesen/ wegen allzuhitzig-geliebter Liebes Spiele mit einer Römischen Weibs-Person gänzlich verlaßen; da dann seine Feuchtigkeit des Leibs und der Augen sich in dicke zähe Materie verkehret/ wodurch das CXCIII. Mattheus Mayvogel aus Seeland. Erblindet.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 313]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/125>, abgerufen am 24.04.2024.