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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Lehrlings Isaac Majors/ so von Frankfurt bürtig/ gedacht; Dieser nun hatte viel Jahr bey Sadeler im Haus gewohnet/ auch seine Kunst fürtreflich gelernet/ und sonderlich in Landschaften/ als worinn er seinem Lehrherrn nichts nachgegeben/ solche erwiesen/ wie deßen unter andern eine große Landschaft auf zwey große Median-Bögen gedruckt und nach Ruland Savery Gemäl in Kupfer gebracht worden/ Zeugnus geben kan/ darinn S. Hieronymus ist/ ingleichen besonderliche hohe und wilde Gebürg/Steinfelsen/Ritzen/ erschröckliche Waßerfäll und hohe Bäume zu finden/ die also gar fürtreflich/ kunstreich und natürlich vorgestellet/ daß noch dergleichen kein Landschaft in Kupfer gesehen worden/ und dieser schönen Manier vorzuziehen wäre. Nimt zuletzt an Kunst ab. Er brachte/ nach viel geistreichen Werken/ [...] unterschiedliche Arbeiten hin und wider auch in Kupfer/ und lebte zu Wien/ zuletzt aber/ entweders aus Mangel guter Gelegenheit/ oder aber/ daß ihme der Muht entfallen/ verbäßerte er seine erste Manier nicht/ sondern gleichwie ein starker Rauch aus dem Kamin sich zuletzt zertheilet/ und in denen Lüften vergehet/ also ist auch gleicher maßen sein Lob ganz und gar verschwunden/ und seiner vergeßen worden/ worauf er zu Wien auch sein Leben geendet.

XXVII. Peter de Joode/ der jüngere.PEter de Joode war auch ein Antorfer und vollkommener Kupferstecher/ wie viel Historien und Contrafäte/ auch Bilder nach Rubens und von Dick Gemälden gemacht/ an Tag geben und erweisen/ durch welche er großes Lob/ Ehr und Preiß erhalten.

XXVIII. Wenceslaus Hollart.WEnceslaus Hollart von Prag wurde durch die Böhmische Unruh aller seiner adelichen Güter in der Jugend beraubt/ dagegen erwehlte er ihm die Miniatur zu erlernen/ worinnen er dann auch sehr wol befürdert worden/ und darinnen treflichen Progress genommen/ begabe sich derenthalben zu Matthaeus Merian nacher Frankfurt/ allda er die Etz-Kunst auf Kupfer zu radiren ergriffen/ und darbey völlig geblieben/ begabe sich endlich auch in Dienst des Grafen von Arondel in Engelland/ allda er/ wie auch zu Antorf/ (woselbst er sein Leben beschloßen) viel gute Kupfer nach herrlichen Zeichnungen ausgehen/ auch in Landschaften/Städten/ und andern Stucken seine saubere Zierlichkeit genug von sich verspüren laßen.

XXIX. Jacob von Sandrart/ von Nürnberg.MEin lieber und nun seliger Bruder hatte einen Sohn/ wie sein Vatter/ Jacob von Sandrart genant/ deßen Wolfahrt und Erhebung zu allen Tugenden ich mir/ von seiner Jugend an/ mehr Vätt- als Vetterlich habe angelegen seyn laßen/ zumal da ich sein gutes naturel und angewandten Fleiß in der Zeichen-Kunst vermerket/ als worinnen er sich bald so herfür gethan/ daß man wol spüren können/ wie er ein erfahrner und vollkommener Kupferstecher mit der Zeit werden würde. Damit man aber in Betrachtung der nahen Verwandschaft meine Feder/ in Ausstreichung seines Lobs/ nicht für verdächtig halten möchte/ wil ich den Kunstliebenden zu seinen Werken selbsten verweisen/[Spaltenumbruch] und was dieses Künstlers zierlicher Grabstichel und Verstand vermöge/ urtheilen laßen.

So sind nun seine Werke Seine Contrafäte/ des Glorwürbigsten Käysers Ferdinandi III. großes Contrafät/ mit vielen herrlichen Umwerken: die sieben Churfürsten des H. Römischen Reichs/ alle in einer Größe: Ihro Hochfürstl. Durchl. Pfalzgraf Philipp von Sulzbach in ganzem Harnisch: Ihro Durchl. Bischof von Freyßingen/ neben vielen andern hohen Potentaten/ Gelehrten und fürnehmen Personen/ die er in fast großer Mänge in Druck gegeben/ welche alle bey denen Kunstliebenden geliebt und in Ehren gehalten werden/ und wäre zu wünschen/ daß ihm jedesmal gute Originalien eingehändiget worden wären/ daß er seine Wißenschaft bäßer an das Liecht hätte legen können/ da er hingegen zum öftern in den sauren Apfel einer schlechten Zeichnung beißen/ und sich dardurch/ die Gelegenheit seiner Kunst sehen zu laßen/ benehmen laßen müßen.

und anders seine Werke. Dann daß er niemals das Seinige zu thun vergeßen/ wann er eine perfecte Zeichnung empfangen/ bezeuget diese meine Academie, darein er/ mit Lobwürdigem Verstand und künstlicher Hand/ die Blatte N. und darauf die Bolognesische Propertia, neben vier andern Contrafäten/ verfärtiget: Die zierliche Bildnuße der in der Blatten Q. befindlichen Künstlere sind seine Arbeit: So sind auch nicht zu vergeßen die correcte Land-Charten/ der meisten Provinzien und umligender Länder/ als der Donau-Strom/ von seiner Ursprungs-Quelle an/ bis in das schwarze Meer/ und andere/ welche er sehr fleißig und in großer Vollkommenheit heraus gegeben/ mithin auch seinen Namen bey den Liebhabern dieser Wißenschaft verewiget.

Sein Sohn Hanß Jacob von Sandrart. Seinen ältisten Sohn/ Hanß Jacob von Sandrart/ hat die Natur gleichsam/ von seiner ersten Geburt an/ in diese Studien eingewickelt/ und sein Vatter mit der Kunst ernehret/ von deme er/ bey hernachwachsenden Jahren/ zu mir gekommen/ und nun etlich Jahr schon/ neben aller Wolwillenheit/ meiner treuen Unterrichtung/ so wol in der Theorie, als Practic, geneust/ und giebet sein guter Verstand und unverdroßene Emsigkeit gute Hofnung/ daß er einmal ein berühmter Künstler werden möchte/ wie ich ihme dann fernern glücklichen Fortlauf und die verlangte Erreichung des vorgenommenen Ziels von Herzen anwünsche.

XXX. Richard Chollin. RIchard Chollin ist zu Luxenburg von fürnehmen Eltern/ als welche Königliche Spannische Ehren-Aemter lange Zeit getragen/ erzogen/ und anfänglich zu denen Studien angehalten worden/ worinnen er nicht allein große Hofnung von sich gegeben/ sondern auch zugleich von sich selbst die Zeichen-Kunst ergriffen/ nachmals aber in Besuchung der Antorfer-Academie darinnen so hoch gestiegen/ daß er in den Zeichnungen nach dem Leben nicht unbillich großen Ruhm erlangt: darauf nahme er das Kupferstechen/ ohne anderer Unterrichtung/ zur Hand/ und hielte in diesem seinem Vorsatz so beständig an/ daß ihme ganz Niederland jetzo das höchste Lob/ und er unserer Teutschen Jugend ein schönes Beyspiel giebt/ welche meinen/ daß es genug seye/ bey einem Meister etliche Jahre zu

[Spaltenumbruch] Lehrlings Isaac Majors/ so von Frankfurt bürtig/ gedacht; Dieser nun hatte viel Jahr bey Sadeler im Haus gewohnet/ auch seine Kunst fürtreflich gelernet/ und sonderlich in Landschaften/ als worinn er seinem Lehrherrn nichts nachgegeben/ solche erwiesen/ wie deßen unter andern eine große Landschaft auf zwey große Median-Bögen gedruckt und nach Ruland Savery Gemäl in Kupfer gebracht worden/ Zeugnus geben kan/ darinn S. Hieronymus ist/ ingleichen besonderliche hohe und wilde Gebürg/Steinfelsen/Ritzen/ erschröckliche Waßerfäll und hohe Bäume zu finden/ die also gar fürtreflich/ kunstreich und natürlich vorgestellet/ daß noch dergleichen kein Landschaft in Kupfer gesehen worden/ und dieser schönen Manier vorzuziehen wäre. Nimt zuletzt an Kunst ab. Er brachte/ nach viel geistreichen Werken/ […] unterschiedliche Arbeiten hin und wider auch in Kupfer/ und lebte zu Wien/ zuletzt aber/ entweders aus Mangel guter Gelegenheit/ oder aber/ daß ihme der Muht entfallen/ verbäßerte er seine erste Manier nicht/ sondern gleichwie ein starker Rauch aus dem Kamin sich zuletzt zertheilet/ und in denen Lüften vergehet/ also ist auch gleicher maßen sein Lob ganz und gar verschwunden/ und seiner vergeßen worden/ worauf er zu Wien auch sein Leben geendet.

XXVII. Peter de Joode/ der jüngere.PEter de Joode war auch ein Antorfer und vollkommener Kupferstecher/ wie viel Historien und Contrafäte/ auch Bilder nach Rubens und von Dick Gemälden gemacht/ an Tag geben und erweisen/ durch welche er großes Lob/ Ehr und Preiß erhalten.

XXVIII. Wenceslaus Hollart.WEnceslaus Hollart von Prag wurde durch die Böhmische Unruh aller seiner adelichen Güter in der Jugend beraubt/ dagegen erwehlte er ihm die Miniatur zu erlernen/ worinnen er dann auch sehr wol befürdert worden/ und darinnen treflichen Progress genommen/ begabe sich derenthalben zu Matthaeus Merian nacher Frankfurt/ allda er die Etz-Kunst auf Kupfer zu radiren ergriffen/ und darbey völlig geblieben/ begabe sich endlich auch in Dienst des Grafen von Arondel in Engelland/ allda er/ wie auch zu Antorf/ (woselbst er sein Leben beschloßen) viel gute Kupfer nach herrlichen Zeichnungen ausgehen/ auch in Landschaften/Städten/ und andern Stucken seine saubere Zierlichkeit genug von sich verspüren laßen.

XXIX. Jacob von Sandrart/ von Nürnberg.MEin lieber und nun seliger Bruder hatte einen Sohn/ wie sein Vatter/ Jacob von Sandrart genant/ deßen Wolfahrt und Erhebung zu allen Tugenden ich mir/ von seiner Jugend an/ mehr Vätt- als Vetterlich habe angelegen seyn laßen/ zumal da ich sein gutes naturel und angewandten Fleiß in der Zeichen-Kunst vermerket/ als worinnen er sich bald so herfür gethan/ daß man wol spüren können/ wie er ein erfahrner und vollkommener Kupferstecher mit der Zeit werden würde. Damit man aber in Betrachtung der nahen Verwandschaft meine Feder/ in Ausstreichung seines Lobs/ nicht für verdächtig halten möchte/ wil ich den Kunstliebenden zu seinen Werken selbsten verweisen/[Spaltenumbruch] und was dieses Künstlers zierlicher Grabstichel und Verstand vermöge/ urtheilen laßen.

So sind nun seine Werke Seine Contrafäte/ des Glorwürbigsten Käysers Ferdinandi III. großes Contrafät/ mit vielen herrlichen Umwerken: die sieben Churfürsten des H. Römischen Reichs/ alle in einer Größe: Ihro Hochfürstl. Durchl. Pfalzgraf Philipp von Sulzbach in ganzem Harnisch: Ihro Durchl. Bischof von Freyßingen/ neben vielen andern hohen Potentaten/ Gelehrten und fürnehmen Personen/ die er in fast großer Mänge in Druck gegeben/ welche alle bey denen Kunstliebenden geliebt und in Ehren gehalten werden/ und wäre zu wünschen/ daß ihm jedesmal gute Originalien eingehändiget worden wären/ daß er seine Wißenschaft bäßer an das Liecht hätte legen können/ da er hingegen zum öftern in den sauren Apfel einer schlechten Zeichnung beißen/ und sich dardurch/ die Gelegenheit seiner Kunst sehen zu laßen/ benehmen laßen müßen.

und anders seine Werke. Dann daß er niemals das Seinige zu thun vergeßen/ wann er eine perfecte Zeichnung empfangen/ bezeuget diese meine Academie, darein er/ mit Lobwürdigem Verstand und künstlicher Hand/ die Blatte N. und darauf die Bolognesische Propertia, neben vier andern Contrafäten/ verfärtiget: Die zierliche Bildnuße der in der Blatten Q. befindlichen Künstlere sind seine Arbeit: So sind auch nicht zu vergeßen die correcte Land-Charten/ der meisten Provinzien und umligender Länder/ als der Donau-Strom/ von seiner Ursprungs-Quelle an/ bis in das schwarze Meer/ und andere/ welche er sehr fleißig und in großer Vollkommenheit heraus gegeben/ mithin auch seinen Namen bey den Liebhabern dieser Wißenschaft verewiget.

Sein Sohn Hanß Jacob von Sandrart. Seinen ältisten Sohn/ Hanß Jacob von Sandrart/ hat die Natur gleichsam/ von seiner ersten Geburt an/ in diese Studien eingewickelt/ und sein Vatter mit der Kunst ernehret/ von deme er/ bey hernachwachsenden Jahren/ zu mir gekommen/ und nun etlich Jahr schon/ neben aller Wolwillenheit/ meiner treuen Unterrichtung/ so wol in der Theorie, als Practic, geneust/ und giebet sein guter Verstand und unverdroßene Emsigkeit gute Hofnung/ daß er einmal ein berühmter Künstler werden möchte/ wie ich ihme dann fernern glücklichen Fortlauf und die verlangte Erreichung des vorgenommenen Ziels von Herzen anwünsche.

XXX. Richard Chollin. RIchard Chollin ist zu Luxenburg von fürnehmen Eltern/ als welche Königliche Spannische Ehren-Aemter lange Zeit getragen/ erzogen/ und anfänglich zu denen Studien angehalten worden/ worinnen er nicht allein große Hofnung von sich gegeben/ sondern auch zugleich von sich selbst die Zeichen-Kunst ergriffen/ nachmals aber in Besuchung der Antorfer-Academie darinnen so hoch gestiegen/ daß er in den Zeichnungen nach dem Leben nicht unbillich großen Ruhm erlangt: darauf nahme er das Kupferstechen/ ohne anderer Unterrichtung/ zur Hand/ und hielte in diesem seinem Vorsatz so beständig an/ daß ihme ganz Niederland jetzo das höchste Lob/ und er unserer Teutschen Jugend ein schönes Beyspiel giebt/ welche meinen/ daß es genug seye/ bey einem Meister etliche Jahre zu

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            <p xml:id="p593.7"><note place="right"><hi rendition="#aq">XXX.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1195 http://d-nb.info/gnd/123078369 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500018540 http://viaf.org/viaf/61623395">Richard Chollin</persName>.</note><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1195 http://d-nb.info/gnd/123078369 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500018540 http://viaf.org/viaf/61623395">RIchard Chollin</persName> ist zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1284 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006254">Luxenburg</placeName> von fürnehmen Eltern/ als welche Königliche Spannische Ehren-Aemter lange Zeit getragen/ erzogen/ und anfänglich zu denen Studien angehalten worden/ worinnen er nicht allein große Hofnung von sich gegeben/ sondern auch zugleich von sich selbst die Zeichen-Kunst ergriffen/ nachmals aber in Besuchung der Antorfer-<hi rendition="#aq">Academie</hi> darinnen so hoch gestiegen/ daß er in den Zeichnungen nach dem Leben nicht unbillich großen Ruhm erlangt: darauf nahme er das Kupferstechen/ ohne anderer Unterrichtung/ zur Hand/ und hielte in diesem seinem Vorsatz so beständig an/ daß ihme ganz <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7016845">Niederland</placeName> jetzo das höchste Lob/ und er unserer Teutschen Jugend ein schönes Beyspiel giebt/ welche meinen/ daß es genug seye/ bey einem Meister etliche Jahre zu
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[[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 363]/0183] Lehrlings Isaac Majors/ so von Frankfurt bürtig/ gedacht; Dieser nun hatte viel Jahr bey Sadeler im Haus gewohnet/ auch seine Kunst fürtreflich gelernet/ und sonderlich in Landschaften/ als worinn er seinem Lehrherrn nichts nachgegeben/ solche erwiesen/ wie deßen unter andern eine große Landschaft auf zwey große Median-Bögen gedruckt und nach Ruland Savery Gemäl in Kupfer gebracht worden/ Zeugnus geben kan/ darinn S. Hieronymus ist/ ingleichen besonderliche hohe und wilde Gebürg/Steinfelsen/Ritzen/ erschröckliche Waßerfäll und hohe Bäume zu finden/ die also gar fürtreflich/ kunstreich und natürlich vorgestellet/ daß noch dergleichen kein Landschaft in Kupfer gesehen worden/ und dieser schönen Manier vorzuziehen wäre. Er brachte/ nach viel geistreichen Werken/ unterschiedliche Arbeiten hin und wider auch in Kupfer/ und lebte zu Wien/ zuletzt aber/ entweders aus Mangel guter Gelegenheit/ oder aber/ daß ihme der Muht entfallen/ verbäßerte er seine erste Manier nicht/ sondern gleichwie ein starker Rauch aus dem Kamin sich zuletzt zertheilet/ und in denen Lüften vergehet/ also ist auch gleicher maßen sein Lob ganz und gar verschwunden/ und seiner vergeßen worden/ worauf er zu Wien auch sein Leben geendet. Nimt zuletzt an Kunst ab. PEter de Joode war auch ein Antorfer und vollkommener Kupferstecher/ wie viel Historien und Contrafäte/ auch Bilder nach Rubens und von Dick Gemälden gemacht/ an Tag geben und erweisen/ durch welche er großes Lob/ Ehr und Preiß erhalten. XXVII. Peter de Joode/ der jüngere. WEnceslaus Hollart von Prag wurde durch die Böhmische Unruh aller seiner adelichen Güter in der Jugend beraubt/ dagegen erwehlte er ihm die Miniatur zu erlernen/ worinnen er dann auch sehr wol befürdert worden/ und darinnen treflichen Progress genommen/ begabe sich derenthalben zu Matthaeus Merian nacher Frankfurt/ allda er die Etz-Kunst auf Kupfer zu radiren ergriffen/ und darbey völlig geblieben/ begabe sich endlich auch in Dienst des Grafen von Arondel in Engelland/ allda er/ wie auch zu Antorf/ (woselbst er sein Leben beschloßen) viel gute Kupfer nach herrlichen Zeichnungen ausgehen/ auch in Landschaften/Städten/ und andern Stucken seine saubere Zierlichkeit genug von sich verspüren laßen. XXVIII. Wenceslaus Hollart. MEin lieber und nun seliger Bruder hatte einen Sohn/ wie sein Vatter/ Jacob von Sandrart genant/ deßen Wolfahrt und Erhebung zu allen Tugenden ich mir/ von seiner Jugend an/ mehr Vätt- als Vetterlich habe angelegen seyn laßen/ zumal da ich sein gutes naturel und angewandten Fleiß in der Zeichen-Kunst vermerket/ als worinnen er sich bald so herfür gethan/ daß man wol spüren können/ wie er ein erfahrner und vollkommener Kupferstecher mit der Zeit werden würde. Damit man aber in Betrachtung der nahen Verwandschaft meine Feder/ in Ausstreichung seines Lobs/ nicht für verdächtig halten möchte/ wil ich den Kunstliebenden zu seinen Werken selbsten verweisen/ und was dieses Künstlers zierlicher Grabstichel und Verstand vermöge/ urtheilen laßen. XXIX. Jacob von Sandrart/ von Nürnberg. So sind nun seine Werke des Glorwürbigsten Käysers Ferdinandi III. großes Contrafät/ mit vielen herrlichen Umwerken: die sieben Churfürsten des H. Römischen Reichs/ alle in einer Größe: Ihro Hochfürstl. Durchl. Pfalzgraf Philipp von Sulzbach in ganzem Harnisch: Ihro Durchl. Bischof von Freyßingen/ neben vielen andern hohen Potentaten/ Gelehrten und fürnehmen Personen/ die er in fast großer Mänge in Druck gegeben/ welche alle bey denen Kunstliebenden geliebt und in Ehren gehalten werden/ und wäre zu wünschen/ daß ihm jedesmal gute Originalien eingehändiget worden wären/ daß er seine Wißenschaft bäßer an das Liecht hätte legen können/ da er hingegen zum öftern in den sauren Apfel einer schlechten Zeichnung beißen/ und sich dardurch/ die Gelegenheit seiner Kunst sehen zu laßen/ benehmen laßen müßen. Seine Contrafäte/ Dann daß er niemals das Seinige zu thun vergeßen/ wann er eine perfecte Zeichnung empfangen/ bezeuget diese meine Academie, darein er/ mit Lobwürdigem Verstand und künstlicher Hand/ die Blatte N. und darauf die Bolognesische Propertia, neben vier andern Contrafäten/ verfärtiget: Die zierliche Bildnuße der in der Blatten Q. befindlichen Künstlere sind seine Arbeit: So sind auch nicht zu vergeßen die correcte Land-Charten/ der meisten Provinzien und umligender Länder/ als der Donau-Strom/ von seiner Ursprungs-Quelle an/ bis in das schwarze Meer/ und andere/ welche er sehr fleißig und in großer Vollkommenheit heraus gegeben/ mithin auch seinen Namen bey den Liebhabern dieser Wißenschaft verewiget. und anders seine Werke. Seinen ältisten Sohn/ Hanß Jacob von Sandrart/ hat die Natur gleichsam/ von seiner ersten Geburt an/ in diese Studien eingewickelt/ und sein Vatter mit der Kunst ernehret/ von deme er/ bey hernachwachsenden Jahren/ zu mir gekommen/ und nun etlich Jahr schon/ neben aller Wolwillenheit/ meiner treuen Unterrichtung/ so wol in der Theorie, als Practic, geneust/ und giebet sein guter Verstand und unverdroßene Emsigkeit gute Hofnung/ daß er einmal ein berühmter Künstler werden möchte/ wie ich ihme dann fernern glücklichen Fortlauf und die verlangte Erreichung des vorgenommenen Ziels von Herzen anwünsche. Sein Sohn Hanß Jacob von Sandrart. RIchard Chollin ist zu Luxenburg von fürnehmen Eltern/ als welche Königliche Spannische Ehren-Aemter lange Zeit getragen/ erzogen/ und anfänglich zu denen Studien angehalten worden/ worinnen er nicht allein große Hofnung von sich gegeben/ sondern auch zugleich von sich selbst die Zeichen-Kunst ergriffen/ nachmals aber in Besuchung der Antorfer-Academie darinnen so hoch gestiegen/ daß er in den Zeichnungen nach dem Leben nicht unbillich großen Ruhm erlangt: darauf nahme er das Kupferstechen/ ohne anderer Unterrichtung/ zur Hand/ und hielte in diesem seinem Vorsatz so beständig an/ daß ihme ganz Niederland jetzo das höchste Lob/ und er unserer Teutschen Jugend ein schönes Beyspiel giebt/ welche meinen/ daß es genug seye/ bey einem Meister etliche Jahre zu XXX. Richard Chollin.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 363]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/183>, abgerufen am 02.05.2024.