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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.

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Das große Altar-Blat in S. Cajetani Kirche zu Mönchen. Die nächste Kunst-Arbeit nach dieser/ so Er noch daselbst zu Augsburg verrichtet/ ist das große Altar-Blat in der Kirche S. Adelheit und S. Cajetani zu Mönchen: welche Ihr. Churf. Durchl. in Bayrn den Herren PP. Cajetanis durch den berühmten Architectum Augustino Barelli von Bologna, in dieser deroselben Residenz-Stadt/ mit großem Kosten aufführen lassen/ und zweifelsfrey zu einem Wunder-Werk Teutscher Nation/ wann alles zur Perfection gelanget/ aufstellen werden. Sie haben ja/ von dem berühmten Jacob Tintoret zu Venedig/ um hohen Preiß/ ein Altar-Blat zuwegen gebracht/ welches die Abnehmung Christi vom Creuz ausbildet: worinn viel schöne Figuren/ auch etlicher Geistlicher Herren Contrafäte alla moderna gekleidet/ die aber dem Werk keinen Wolstand geben/ zu sehen sind/ jedoch aber das fürnehmste Bild/ nämlich der verblichene Christus/ mit geneigtem Haupt/ trefflich wol ausgemahlet ist und den Preis erhält; und wird dieses Stuck zu einem Seiten-Altar gebrauchet. Aber das grosse Blat/ als eines der allerfürnehmsten Stucke/ haben hochgedachte Ihr. Churf. Durchl. unsrem Herrn von Sandrart zu mahlen aufgetragen/ welches Er auch zu deroselben und männigliches Contento verfärtigt: massen es/ in dem Käyserlichen Saal der Churfürstl. Residenz aufgestellet/ von der ganzen Churfürstl. Familie, auch dem HofStaat/ beschauet und belobet/ auch niemals daselbst einigem Kunst-Stuck so große Ehre/ wie diesem/ (besag eines daselbst hierüber gedruckten Tractätleins) angethan/ wie dann nicht minder sein angewandter Fleiß mit reichen honorarien und schönen Praesenten/ neben Versicherung Churfürstlicher Gnade/ belohnet worden.

Es ist aber dieses Altar-Blat/ in Form des Lazareths oder Pesthauses zu Neapoli, gebildet: und erscheinet zu vorderst/ eine große Anzahl inficirter und bresthafter Manns- und WeibsPersonen/ Junge und Alte/ allerley Standes/ Krancke/ Todte und Lebendige durcheinander: welche alle/ mit ängstiger Andacht/ gegen dem Bildnis S. Cajetani, welches von einem zierlich-zugerichteten Altar durch etliche Geistliche aufgehoben wird/ üm Hülfe und Erledigung schreyen und stehen. Von oben kommet S. Cajetanus, in einer freudigen himlischen Glori, zwischen vielen Engeln herab/ in der einen Hand einen grünen Oelzweig tragend/ und mit der andern sie zu der Göttlichen Gnade weisend. Alsdann siehet man [Spaltenumbruch] ferner die Würg-Engel das blutige und flammende Schwerd des Zorns Gottes einstecken/ die feurige Donnerkeile der Pestilenz aufhalten/ die mit der giftigen Seuche inficirte Luft reinigen/ die Gift-speyende Ottern/ Schlangen und Krotten vertreiben/ und dem dürrbeinichten Menschen-Mörder die Sense aus der Hand reissen. Es ist hierbey/ unter andern/ preislich zu sehen/ ein darniederligender alter Mann/ den der Tod schon in die Arme gefasset/ welcher den Arzt oder Medicum erbärmlich ansihet/ der ihme mit der Hand nach dem Puls fühlet/ inzwischen ihm ein Chirurgus am Fuß das Pflaster von der Pest-Wunden abnimmet/ und ein anderer Medicus, ihme aus dem Harm den Tod verkundigend/ den Patienten zu den himlischen Mitteln weiset. Zur andern Seite/ liget eine Mutter/ mit zweyen Kindern in den lezten Zügen/ da das eine neben ihr schon verbleichet/ das kleine aber/ noch gesund/ aus der Wiege zu der Mutter Brust sich neiget/ und die gifftige Milch in sich sauget: worbey der mitleidige Vatter/ vor dem gifftigen Lufft/ seinen Mund und Nase bedecket/ und mit der andern Hand das Kind von der vergifften MutterBrust abwendet. Das ganze Werk/ darinn 60 oder mehr grosse Figuren/ ist mit tiefsinnigen beweglichen affecten erfüllet/ auch auf das bäste inventirt/ gezeichnet und coloriret. Man erkennet/ in den Gestalten und actionen aller Bilder/ ihr innerliches Anligen und Wesen/ welche sterbkrank sind/ oder noch genesung hoffen/ oder gesund werden/ welche getrost oder erschrocken/ und dergleichen. Auch die Engel zeigen sonderbaren Gehorsam-Eifer in ihren Verrichtungen/ und über alles ist S. Cajetani erfreuliches und erleuchtetes Angesicht/ so ein recht himlisches Wesen von sich scheinen lässen.

Seiner Ehe-Liebstin Absterben: Als A. 1672 unsrem Herrn von Sandrart ob-wolernennte seine Ehe-Liebste/ nach langwüriger Unpäßlichkeit/ seel. Todes verfahren/ hat Er im folgenden Jahr/ durch Göttliche Schickung/ mit der Edlen/ Viel Ehren-Tugendreichen deren Stelle er in Nürnberg wieder ersetzet/ Jungfr. Esther Barbara/ Herrn Wilhelm Blommarts des Größern Rahts in Nürnberg mit Fr. Anna Elisabeth/ gebohrnen Salmuthin seel. erzeugten Jungf. Tochter/ sich in das zweyte Gelübde eingelassen/ und solches den 5 Novembr. daselbst hochzeitlich vollzogen. Und weil/ durch diese Mariage, Ihm viel alte wehrte liebe Befreundte näher verwandt worden/ als hat und sich dahin häuslich verwandlet. Er derentwegen die resolution gefasset/ und A. 1674 von Augsburg nach Nürnberg mit seinem Hauswesen sich verwandlet.

Gleichwie nun/ diese Welt-berühmte des H. Röm. Reichs Stadt/ jederzeit eine Mutter/ Herberge und Nehrerin der Edlen Geister und Kunstliebenden gewesen/ also hat Sie nun auch diesen großen Mann in ihrem Schosse/ welchen Geist und Weltliche höchste und hohe Potentaten/ Chur- und Fürsten/ Prälaten/ Grafen und Herren/ geliebet/ geehret und geheget. Die Academie der Kunstliebenden daselbst/ hat nun auch an Ihme einen fürtrefflichen Vorsteher/ und lernet aus seinen Discursen/ was andere weit über Land und Wasser holen müßen: dahin Er auch/ mit ob-belobter seiner daselbst in Druck gegebenen HohenSchul der Künste/ löblich abgesehen. Gott wolle/ diesen Edlen Kunst-Adler in seinem hohen Alter verjüngen/ und/ auf seinen Fittichen/ die Künste noch ferner an die Nachbarschaft der Sternen sich empor schwingen machen.

E N D E.

Das große Altar-Blat in S. Cajetani Kirche zu Mönchen. Die nächste Kunst-Arbeit nach dieser/ so Er noch daselbst zu Augsburg verrichtet/ ist das große Altar-Blat in der Kirche S. Adelheit und S. Cajetani zu Mönchen: welche Ihr. Churf. Durchl. in Bayrn den Herren PP. Cajetanis durch den berühmten Architectum Augustino Barelli von Bologna, in dieser deroselben Residenz-Stadt/ mit großem Kosten aufführen lassen/ und zweifelsfrey zu einem Wunder-Werk Teutscher Nation/ wann alles zur Perfection gelanget/ aufstellen werden. Sie haben ja/ von dem berühmten Jacob Tintoret zu Venedig/ um hohen Preiß/ ein Altar-Blat zuwegen gebracht/ welches die Abnehmung Christi vom Creuz ausbildet: worinn viel schöne Figuren/ auch etlicher Geistlicher Herren Contrafäte alla moderna gekleidet/ die aber dem Werk keinen Wolstand geben/ zu sehen sind/ jedoch aber das fürnehmste Bild/ nämlich der verblichene Christus/ mit geneigtem Haupt/ trefflich wol ausgemahlet ist und den Preis erhält; und wird dieses Stuck zu einem Seiten-Altar gebrauchet. Aber das grosse Blat/ als eines der allerfürnehmsten Stucke/ haben hochgedachte Ihr. Churf. Durchl. unsrem Herrn von Sandrart zu mahlen aufgetragen/ welches Er auch zu deroselben und männigliches Contento verfärtigt: massen es/ in dem Käyserlichen Saal der Churfürstl. Residenz aufgestellet/ von der ganzen Churfürstl. Familie, auch dem HofStaat/ beschauet und belobet/ auch niemals daselbst einigem Kunst-Stuck so große Ehre/ wie diesem/ (besag eines daselbst hierüber gedruckten Tractätleins) angethan/ wie dann nicht minder sein angewandter Fleiß mit reichen honorarien und schönen Praesenten/ neben Versicherung Churfürstlicher Gnade/ belohnet worden.

Es ist aber dieses Altar-Blat/ in Form des Lazareths oder Pesthauses zu Neapoli, gebildet: und erscheinet zu vorderst/ eine große Anzahl inficirter und bresthafter Manns- und WeibsPersonen/ Junge und Alte/ allerley Standes/ Krancke/ Todte und Lebendige durcheinander: welche alle/ mit ängstiger Andacht/ gegen dem Bildnis S. Cajetani, welches von einem zierlich-zugerichteten Altar durch etliche Geistliche aufgehoben wird/ üm Hülfe und Erledigung schreyen und stehen. Von oben kommet S. Cajetanus, in einer freudigen himlischen Glori, zwischen vielen Engeln herab/ in der einen Hand einen grünen Oelzweig tragend/ und mit der andern sie zu der Göttlichen Gnade weisend. Alsdann siehet man [Spaltenumbruch] ferner die Würg-Engel das blutige und flammende Schwerd des Zorns Gottes einstecken/ die feurige Donnerkeile der Pestilenz aufhalten/ die mit der giftigen Seuche inficirte Luft reinigen/ die Gift-speyende Ottern/ Schlangen und Krotten vertreiben/ und dem dürrbeinichten Menschen-Mörder die Sense aus der Hand reissen. Es ist hierbey/ unter andern/ preislich zu sehen/ ein darniederligender alter Mann/ den der Tod schon in die Arme gefasset/ welcher den Arzt oder Medicum erbärmlich ansihet/ der ihme mit der Hand nach dem Puls fühlet/ inzwischen ihm ein Chirurgus am Fuß das Pflaster von der Pest-Wunden abnimmet/ und ein anderer Medicus, ihme aus dem Harm den Tod verkundigend/ den Patienten zu den himlischen Mitteln weiset. Zur andern Seite/ liget eine Mutter/ mit zweyen Kindern in den lezten Zügen/ da das eine neben ihr schon verbleichet/ das kleine aber/ noch gesund/ aus der Wiege zu der Mutter Brust sich neiget/ und die gifftige Milch in sich sauget: worbey der mitleidige Vatter/ vor dem gifftigen Lufft/ seinen Mund und Nase bedecket/ und mit der andern Hand das Kind von der vergifften MutterBrust abwendet. Das ganze Werk/ darinn 60 oder mehr grosse Figuren/ ist mit tiefsinnigen beweglichen affecten erfüllet/ auch auf das bäste inventirt/ gezeichnet und coloriret. Man erkennet/ in den Gestalten und actionen aller Bilder/ ihr innerliches Anligen und Wesen/ welche sterbkrank sind/ oder noch genesung hoffen/ oder gesund werden/ welche getrost oder erschrocken/ und dergleichen. Auch die Engel zeigen sonderbaren Gehorsam-Eifer in ihren Verrichtungen/ und über alles ist S. Cajetani erfreuliches und erleuchtetes Angesicht/ so ein recht himlisches Wesen von sich scheinen lässen.

Seiner Ehe-Liebstin Absterben: Als A. 1672 unsrem Herrn von Sandrart ob-wolernennte seine Ehe-Liebste/ nach langwüriger Unpäßlichkeit/ seel. Todes verfahren/ hat Er im folgenden Jahr/ durch Göttliche Schickung/ mit der Edlen/ Viel Ehren-Tugendreichen deren Stelle er in Nürnberg wieder ersetzet/ Jungfr. Esther Barbara/ Herrn Wilhelm Blommarts des Größern Rahts in Nürnberg mit Fr. Anna Elisabeth/ gebohrnen Salmuthin seel. erzeugten Jungf. Tochter/ sich in das zweyte Gelübde eingelassen/ und solches den 5 Novembr. daselbst hochzeitlich vollzogen. Und weil/ durch diese Mariage, Ihm viel alte wehrte liebe Befreundte näher verwandt worden/ als hat und sich dahin häuslich verwandlet. Er derentwegen die resolution gefasset/ und A. 1674 von Augsburg nach Nürnberg mit seinem Hauswesen sich verwandlet.

Gleichwie nun/ diese Welt-berühmte des H. Röm. Reichs Stadt/ jederzeit eine Mutter/ Herberge und Nehrerin der Edlen Geister und Kunstliebenden gewesen/ also hat Sie nun auch diesen großen Mann in ihrem Schosse/ welchen Geist und Weltliche höchste und hohe Potentaten/ Chur- und Fürsten/ Prälaten/ Grafen und Herren/ geliebet/ geehret und geheget. Die Academie der Kunstliebenden daselbst/ hat nun auch an Ihme einen fürtrefflichen Vorsteher/ und lernet aus seinen Discursen/ was andere weit über Land und Wasser holen müßen: dahin Er auch/ mit ob-belobter seiner daselbst in Druck gegebenen HohenSchul der Künste/ löblich abgesehen. Gott wolle/ diesen Edlen Kunst-Adler in seinem hohen Alter verjüngen/ und/ auf seinen Fittichen/ die Künste noch ferner an die Nachbarschaft der Sternen sich empor schwingen machen.

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[[Lebenslauf, S. 24]/0234] mit Leinwat bekleidet. Diese und die Engel vermehren dieses Werks Anmütig- und Lieblichkeit/ mit ihrer himlischen Zier/ auch schönst-gebildeten holdseeligen Angesichtern. Alle diese Bilder sind in herrlich und prächtigen Gewändern/ von weiß/ gelb/ blau/ purpur/ roht/ und mit andern schönen Farben/ ausgemahlet/ bey bescheidener und vernünftiger Zusammenordnung der Coloriten. Ist also dieses Werk/ wegen der fürtrefflichen Harmonie und Einstimmung/ nicht weniger auch wegen der herrlicher Invention, guter Zeichnung/ und fürtrefflichen variablen Gesicht-Bildungen/ Kleider und Haarbünde/ über-hoch zu schätzen und zu preisen. Die nächste Kunst-Arbeit nach dieser/ so Er noch daselbst zu Augsburg verrichtet/ ist das große Altar-Blat in der Kirche S. Adelheit und S. Cajetani zu Mönchen: welche Ihr. Churf. Durchl. in Bayrn den Herren PP. Cajetanis durch den berühmten Architectum Augustino Barelli von Bologna, in dieser deroselben Residenz-Stadt/ mit großem Kosten aufführen lassen/ und zweifelsfrey zu einem Wunder-Werk Teutscher Nation/ wann alles zur Perfection gelanget/ aufstellen werden. Sie haben ja/ von dem berühmten Jacob Tintoret zu Venedig/ um hohen Preiß/ ein Altar-Blat zuwegen gebracht/ welches die Abnehmung Christi vom Creuz ausbildet: worinn viel schöne Figuren/ auch etlicher Geistlicher Herren Contrafäte alla moderna gekleidet/ die aber dem Werk keinen Wolstand geben/ zu sehen sind/ jedoch aber das fürnehmste Bild/ nämlich der verblichene Christus/ mit geneigtem Haupt/ trefflich wol ausgemahlet ist und den Preis erhält; und wird dieses Stuck zu einem Seiten-Altar gebrauchet. Aber das grosse Blat/ als eines der allerfürnehmsten Stucke/ haben hochgedachte Ihr. Churf. Durchl. unsrem Herrn von Sandrart zu mahlen aufgetragen/ welches Er auch zu deroselben und männigliches Contento verfärtigt: massen es/ in dem Käyserlichen Saal der Churfürstl. Residenz aufgestellet/ von der ganzen Churfürstl. Familie, auch dem HofStaat/ beschauet und belobet/ auch niemals daselbst einigem Kunst-Stuck so große Ehre/ wie diesem/ (besag eines daselbst hierüber gedruckten Tractätleins) angethan/ wie dann nicht minder sein angewandter Fleiß mit reichen honorarien und schönen Praesenten/ neben Versicherung Churfürstlicher Gnade/ belohnet worden. Das große Altar-Blat in S. Cajetani Kirche zu Mönchen. Es ist aber dieses Altar-Blat/ in Form des Lazareths oder Pesthauses zu Neapoli, gebildet: und erscheinet zu vorderst/ eine große Anzahl inficirter und bresthafter Manns- und WeibsPersonen/ Junge und Alte/ allerley Standes/ Krancke/ Todte und Lebendige durcheinander: welche alle/ mit ängstiger Andacht/ gegen dem Bildnis S. Cajetani, welches von einem zierlich-zugerichteten Altar durch etliche Geistliche aufgehoben wird/ üm Hülfe und Erledigung schreyen und stehen. Von oben kommet S. Cajetanus, in einer freudigen himlischen Glori, zwischen vielen Engeln herab/ in der einen Hand einen grünen Oelzweig tragend/ und mit der andern sie zu der Göttlichen Gnade weisend. Alsdann siehet man ferner die Würg-Engel das blutige und flammende Schwerd des Zorns Gottes einstecken/ die feurige Donnerkeile der Pestilenz aufhalten/ die mit der giftigen Seuche inficirte Luft reinigen/ die Gift-speyende Ottern/ Schlangen und Krotten vertreiben/ und dem dürrbeinichten Menschen-Mörder die Sense aus der Hand reissen. Es ist hierbey/ unter andern/ preislich zu sehen/ ein darniederligender alter Mann/ den der Tod schon in die Arme gefasset/ welcher den Arzt oder Medicum erbärmlich ansihet/ der ihme mit der Hand nach dem Puls fühlet/ inzwischen ihm ein Chirurgus am Fuß das Pflaster von der Pest-Wunden abnimmet/ und ein anderer Medicus, ihme aus dem Harm den Tod verkundigend/ den Patienten zu den himlischen Mitteln weiset. Zur andern Seite/ liget eine Mutter/ mit zweyen Kindern in den lezten Zügen/ da das eine neben ihr schon verbleichet/ das kleine aber/ noch gesund/ aus der Wiege zu der Mutter Brust sich neiget/ und die gifftige Milch in sich sauget: worbey der mitleidige Vatter/ vor dem gifftigen Lufft/ seinen Mund und Nase bedecket/ und mit der andern Hand das Kind von der vergifften MutterBrust abwendet. Das ganze Werk/ darinn 60 oder mehr grosse Figuren/ ist mit tiefsinnigen beweglichen affecten erfüllet/ auch auf das bäste inventirt/ gezeichnet und coloriret. Man erkennet/ in den Gestalten und actionen aller Bilder/ ihr innerliches Anligen und Wesen/ welche sterbkrank sind/ oder noch genesung hoffen/ oder gesund werden/ welche getrost oder erschrocken/ und dergleichen. Auch die Engel zeigen sonderbaren Gehorsam-Eifer in ihren Verrichtungen/ und über alles ist S. Cajetani erfreuliches und erleuchtetes Angesicht/ so ein recht himlisches Wesen von sich scheinen lässen. Als A. 1672 unsrem Herrn von Sandrart ob-wolernennte seine Ehe-Liebste/ nach langwüriger Unpäßlichkeit/ seel. Todes verfahren/ hat Er im folgenden Jahr/ durch Göttliche Schickung/ mit der Edlen/ Viel Ehren-Tugendreichen Jungfr. Esther Barbara/ Herrn Wilhelm Blommarts des Größern Rahts in Nürnberg mit Fr. Anna Elisabeth/ gebohrnen Salmuthin seel. erzeugten Jungf. Tochter/ sich in das zweyte Gelübde eingelassen/ und solches den 5 Novembr. daselbst hochzeitlich vollzogen. Und weil/ durch diese Mariage, Ihm viel alte wehrte liebe Befreundte näher verwandt worden/ als hat Er derentwegen die resolution gefasset/ und A. 1674 von Augsburg nach Nürnberg mit seinem Hauswesen sich verwandlet. Seiner Ehe-Liebstin Absterben: deren Stelle er in Nürnberg wieder ersetzet/ und sich dahin häuslich verwandlet. Gleichwie nun/ diese Welt-berühmte des H. Röm. Reichs Stadt/ jederzeit eine Mutter/ Herberge und Nehrerin der Edlen Geister und Kunstliebenden gewesen/ also hat Sie nun auch diesen großen Mann in ihrem Schosse/ welchen Geist und Weltliche höchste und hohe Potentaten/ Chur- und Fürsten/ Prälaten/ Grafen und Herren/ geliebet/ geehret und geheget. Die Academie der Kunstliebenden daselbst/ hat nun auch an Ihme einen fürtrefflichen Vorsteher/ und lernet aus seinen Discursen/ was andere weit über Land und Wasser holen müßen: dahin Er auch/ mit ob-belobter seiner daselbst in Druck gegebenen HohenSchul der Künste/ löblich abgesehen. Gott wolle/ diesen Edlen Kunst-Adler in seinem hohen Alter verjüngen/ und/ auf seinen Fittichen/ die Künste noch ferner an die Nachbarschaft der Sternen sich empor schwingen machen. E N D E.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675, S. [Lebenslauf, S. 24]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0103_1675/234>, abgerufen am 02.05.2024.