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Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.

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Es befinden auch die Christen mit der that in jrem Hertzen / die Krafft der Christlichen Lere / so in Mosis / der Propheten vnd Apostel Schrifften begriffen vnd verfasset ist. Wie denn Christus Joh. 8. sich darauff beruffet / Warlich warlich / Ich sage euch / Wer mein Wort helt / der wird den Todt nicht schmecken ewiglich. Vnd Luc. 24. sprechen die beide Jünger / welche mit Christo nach Emahus giengen / Brante nicht vnser Hertz in vns / da er mit vns redet auff dem Wege / als er vns die Schrifft eröffnet? Wie wir denn so im Predig ampt sein / vnd andere solches an fromen Leuten / in jren Todes noten augenscheinlich sehen vnd erfahren.

Endlich bezeuget solches die schwere Straffe der abgesagten Feinde des Christlichen namens. Denn was die Heiden belanget / ist jr Religion vnd Abgötterey bey allen Völckern vnd Sprachen / gantz durch das Euangelium gefallen vnd vertilget / Wie Jesaias 2. geweissaget hat. Zu der zeit wird jederman wegwerffen seine Silberne vnd Güldene Götzen (die er jm hatte machen lassen anzubeten) in die löcher der Maulwerffe vnd der Fledermeuse.

Wie greifflich vnd augenscheinlich ist das gantze Jüdische volck gestraffet worden / als E. L. zu andern zeiten höret / daß der Heidenische Keyser selber gemercket vnd bekand / GOTT müsse das Volck sonderlich straffen / vnd liget das gantze Jüdenthumb noch in der Aschen biß auff den heutigen tag. Was ist denn die vrsach? Da können wir nichts anders finden / als daß sie Christum vnd den Christlichen Glauben ohn auffhören verfolget haben. Wie Christus Matth. 23. bezeuget / Jerusalem Jerusalem / die du tödtest die Propheten / vnd steinigest die zu dir gesand werden / wie offt hab ich deine Kinder versamlen wöllen / wie eine Henne versamlet jre Kücklein vnter jre Flugel / vnd jr habet nicht gewöllet. Siehe / ewer Hauß sol euch wüste gelassen werden.

Es befinden auch die Christen mit der that in jrem Hertzen / die Krafft der Christlichen Lere / so in Mosis / der Propheten vnd Apostel Schrifften begriffen vnd verfasset ist. Wie denn Christus Joh. 8. sich darauff beruffet / Warlich warlich / Ich sage euch / Wer mein Wort helt / der wird den Todt nicht schmecken ewiglich. Vnd Luc. 24. sprechen die beide Jünger / welche mit Christo nach Emahus giengen / Brante nicht vnser Hertz in vns / da er mit vns redet auff dem Wege / als er vns die Schrifft eröffnet? Wie wir denn so im Predig ampt sein / vnd andere solches an fromen Leuten / in jren Todes noten augenscheinlich sehen vnd erfahren.

Endlich bezeuget solches die schwere Straffe der abgesagten Feinde des Christlichen namens. Denn was die Heiden belanget / ist jr Religion vnd Abgötterey bey allen Völckern vnd Sprachen / gantz durch das Euangelium gefallen vnd vertilget / Wie Jesaias 2. geweissaget hat. Zu der zeit wird jederman wegwerffen seine Silberne vnd Güldene Götzen (die er jm hatte machen lassen anzubeten) in die löcher der Maulwerffe vnd der Fledermeuse.

Wie greifflich vnd augenscheinlich ist das gantze Jüdische volck gestraffet worden / als E. L. zu andern zeiten höret / daß der Heidenische Keyser selber gemercket vnd bekand / GOTT müsse das Volck sonderlich straffen / vnd liget das gantze Jüdenthumb noch in der Aschen biß auff den heutigen tag. Was ist denn die vrsach? Da können wir nichts anders finden / als daß sie Christum vnd den Christlichen Glauben ohn auffhören verfolget haben. Wie Christus Matth. 23. bezeuget / Jerusalem Jerusalem / die du tödtest die Propheten / vnd steinigest die zu dir gesand werden / wie offt hab ich deine Kinder versamlen wöllen / wie eine Henne versamlet jre Kücklein vnter jre Flugel / vnd jr habet nicht gewöllet. Siehe / ewer Hauß sol euch wüste gelassen werden.

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        <p>Endlich bezeuget solches die schwere Straffe der abgesagten Feinde des Christlichen namens. Denn was die Heiden belanget / ist jr Religion vnd Abgötterey bey allen Völckern vnd Sprachen / gantz durch das Euangelium gefallen vnd vertilget / Wie Jesaias 2. geweissaget hat. Zu der zeit wird jederman wegwerffen seine Silberne vnd Güldene Götzen (die er jm hatte machen lassen anzubeten) in die löcher der Maulwerffe vnd der Fledermeuse.</p>
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[0048] Es befinden auch die Christen mit der that in jrem Hertzen / die Krafft der Christlichen Lere / so in Mosis / der Propheten vnd Apostel Schrifften begriffen vnd verfasset ist. Wie denn Christus Joh. 8. sich darauff beruffet / Warlich warlich / Ich sage euch / Wer mein Wort helt / der wird den Todt nicht schmecken ewiglich. Vnd Luc. 24. sprechen die beide Jünger / welche mit Christo nach Emahus giengen / Brante nicht vnser Hertz in vns / da er mit vns redet auff dem Wege / als er vns die Schrifft eröffnet? Wie wir denn so im Predig ampt sein / vnd andere solches an fromen Leuten / in jren Todes noten augenscheinlich sehen vnd erfahren. Endlich bezeuget solches die schwere Straffe der abgesagten Feinde des Christlichen namens. Denn was die Heiden belanget / ist jr Religion vnd Abgötterey bey allen Völckern vnd Sprachen / gantz durch das Euangelium gefallen vnd vertilget / Wie Jesaias 2. geweissaget hat. Zu der zeit wird jederman wegwerffen seine Silberne vnd Güldene Götzen (die er jm hatte machen lassen anzubeten) in die löcher der Maulwerffe vnd der Fledermeuse. Wie greifflich vnd augenscheinlich ist das gantze Jüdische volck gestraffet worden / als E. L. zu andern zeiten höret / daß der Heidenische Keyser selber gemercket vnd bekand / GOTT müsse das Volck sonderlich straffen / vnd liget das gantze Jüdenthumb noch in der Aschen biß auff den heutigen tag. Was ist denn die vrsach? Da können wir nichts anders finden / als daß sie Christum vnd den Christlichen Glauben ohn auffhören verfolget haben. Wie Christus Matth. 23. bezeuget / Jerusalem Jerusalem / die du tödtest die Propheten / vnd steinigest die zu dir gesand werden / wie offt hab ich deine Kinder versamlen wöllen / wie eine Henne versamlet jre Kücklein vnter jre Flugel / vnd jr habet nicht gewöllet. Siehe / ewer Hauß sol euch wüste gelassen werden.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/48>, abgerufen am 16.04.2024.