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Sattler, Basilius: Encoenia Riddageshusana: Eine christliche Predigt, gethan in der Kirchen des Closters Riddageshausen, als ... ein newer Pastor eingeführet. Helmstedt, 1610.

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men komme / vnd es nicht zu loben / wenn es in solchen Heusern siehet / als in einem Schweinstall / Wie denn Salomo gerümbt wird / daß er / weil ers wol thun können / den Tempel zu Jerusalem statlich gebawet / vnd inwendig mit Golde vberzogen / so ist es doch eben an dem eusserlichen Gebew nicht gelegen.

Die Ertzväter haben nur hin vnd wieder / da sie gewohnet / Altar gebawet / als Abraham Gen. 12. Ja sie haben wol in Hütten den Gottesdienst verrichtet / wie dauon Gen. 9. stehet / Es breite Gott Japhet aus / vnd lasse jhn wohnen in den Hütten Sem.

Wie denn im Volck Gottes langezeit der Gottesdienst nur in der Hütten des Stiffts verrichtet worden / vnd ist gleichwol solches Gott angenehm gewesen. Daher dann auch Haggai im 2. Cap. weissaget / Daß die Herrligkeit des andern Tempels grösser seyn sol / als des ersten / vnangesehen / daß er so viel das eusserliche Gebew anlangt / bey weitem so köstlich nicht gewesen / als der Tempel Salomonis. Darumb es eben an dem eusserlichen Gebew nicht gelegen.

Sondern daher kömpt die Herrligkeit der Kirchen / daß darin gepredigt wird das Wort Gottes / dadurch Gott sich vnd seinen willen vns zuerkennen gibt / Vnd daß alda die heilige Sacramenta administriret werden / Nemlich / die Tauffe vnd das H. Nachtmahl / welches denn sichtbare Predigten sind / dadurch vns Gott seinen willen offenbaret / daß er vns durch die Tauff von Sünden waschen / vnd im H. Nachtmahl vns mit dem Leib vnd Blut seines lieben Sohns JEsu Christi speisen vnd trencken wolle.

Denn wie hie bey dem Jacob Gott mit sondern Gnaden gewesen ist / also hat er sich verpflichtet / daß er an dem Ort seyn wolle / da man in seinem Namen zusamen kömpt / sein Wort prediget vnd treibet.

men komme / vnd es nicht zu loben / wenn es in solchen Heusern siehet / als in einem Schweinstall / Wie denn Salomo gerümbt wird / daß er / weil ers wol thun können / den Tempel zu Jerusalem statlich gebawet / vnd inwendig mit Golde vberzogen / so ist es doch eben an dem eusserlichen Gebew nicht gelegen.

Die Ertzväter haben nur hin vnd wieder / da sie gewohnet / Altar gebawet / als Abraham Gen. 12. Ja sie haben wol in Hütten den Gottesdienst verrichtet / wie dauon Gen. 9. stehet / Es breite Gott Japhet aus / vnd lasse jhn wohnen in den Hütten Sem.

Wie denn im Volck Gottes langezeit der Gottesdienst nur in der Hütten des Stiffts verrichtet worden / vnd ist gleichwol solches Gott angenehm gewesen. Daher dann auch Haggai im 2. Cap. weissaget / Daß die Herrligkeit des andern Tempels grösser seyn sol / als des ersten / vnangesehen / daß er so viel das eusserliche Gebew anlangt / bey weitem so köstlich nicht gewesen / als der Tempel Salomonis. Darumb es eben an dem eusserlichen Gebew nicht gelegen.

Sondern daher kömpt die Herrligkeit der Kirchen / daß darin gepredigt wird das Wort Gottes / dadurch Gott sich vnd seinen willen vns zuerkennen gibt / Vnd daß alda die heilige Sacramenta administriret werden / Nemlich / die Tauffe vnd das H. Nachtmahl / welches denn sichtbare Predigten sind / dadurch vns Gott seinen willen offenbaret / daß er vns durch die Tauff von Sünden waschen / vnd im H. Nachtmahl vns mit dem Leib vnd Blut seines lieben Sohns JEsu Christi speisen vnd trencken wolle.

Denn wie hie bey dem Jacob Gott mit sondern Gnaden gewesen ist / also hat er sich verpflichtet / daß er an dem Ort seyn wolle / da man in seinem Namen zusamen kömpt / sein Wort prediget vnd treibet.

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        <p>Sondern daher kömpt die Herrligkeit der Kirchen / daß darin gepredigt wird das Wort Gottes / dadurch Gott sich vnd seinen willen vns zuerkennen gibt / Vnd daß alda die heilige Sacramenta administriret werden / Nemlich / die Tauffe vnd das H. Nachtmahl / welches denn sichtbare Predigten sind / dadurch vns Gott seinen willen offenbaret / daß er vns durch die Tauff von Sünden waschen / vnd im H. Nachtmahl vns mit dem Leib vnd Blut seines lieben Sohns JEsu Christi speisen vnd trencken wolle.</p>
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[0015] men komme / vnd es nicht zu loben / wenn es in solchen Heusern siehet / als in einem Schweinstall / Wie denn Salomo gerümbt wird / daß er / weil ers wol thun können / den Tempel zu Jerusalem statlich gebawet / vnd inwendig mit Golde vberzogen / so ist es doch eben an dem eusserlichen Gebew nicht gelegen. Die Ertzväter haben nur hin vnd wieder / da sie gewohnet / Altar gebawet / als Abraham Gen. 12. Ja sie haben wol in Hütten den Gottesdienst verrichtet / wie dauon Gen. 9. stehet / Es breite Gott Japhet aus / vnd lasse jhn wohnen in den Hütten Sem. Wie denn im Volck Gottes langezeit der Gottesdienst nur in der Hütten des Stiffts verrichtet worden / vnd ist gleichwol solches Gott angenehm gewesen. Daher dann auch Haggai im 2. Cap. weissaget / Daß die Herrligkeit des andern Tempels grösser seyn sol / als des ersten / vnangesehen / daß er so viel das eusserliche Gebew anlangt / bey weitem so köstlich nicht gewesen / als der Tempel Salomonis. Darumb es eben an dem eusserlichen Gebew nicht gelegen. Sondern daher kömpt die Herrligkeit der Kirchen / daß darin gepredigt wird das Wort Gottes / dadurch Gott sich vnd seinen willen vns zuerkennen gibt / Vnd daß alda die heilige Sacramenta administriret werden / Nemlich / die Tauffe vnd das H. Nachtmahl / welches denn sichtbare Predigten sind / dadurch vns Gott seinen willen offenbaret / daß er vns durch die Tauff von Sünden waschen / vnd im H. Nachtmahl vns mit dem Leib vnd Blut seines lieben Sohns JEsu Christi speisen vnd trencken wolle. Denn wie hie bey dem Jacob Gott mit sondern Gnaden gewesen ist / also hat er sich verpflichtet / daß er an dem Ort seyn wolle / da man in seinem Namen zusamen kömpt / sein Wort prediget vnd treibet.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Encoenia Riddageshusana: Eine christliche Predigt, gethan in der Kirchen des Closters Riddageshausen, als ... ein newer Pastor eingeführet. Helmstedt, 1610, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_encoenia_1610/15>, abgerufen am 18.04.2024.