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Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.

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den Gottlosen Weltkindern sagen / es ist kein Gott / dieweil sie weder in jhrer lehr noch leben / mit ernst an GOTT gedencken / auff jhn sehen oder nach jhm sich richten. Sonder er (dieser Prediger) hab Gott gefürchtet / das ist / er habt in seinem hertzen bedacht / das ein Gott im Himel sey / denselben für augen gehabt / sein wort geprediget / vnd im Predigen dahin gesehen / daß Gott recht etkandt / geehret vnd angeruffen / die gemein Gottes erbauwet / vnd die leut zur seligkeit gebracht wurden. Wie er den auch in seinem eigen privat leben vnd wandel darauff gesehen / daser Gott nicht erzürnete / sondern im zu willen were / vnd sich für ergernüß hütete. Denn das ist die art eines Gottfürchtigen Predigers.

Dieses Mans fustapffen sollen alle Prediger nachfolgen / beides lehr / vnd leben / vnd denn auch in verwaltung jhres ambts / vnd sehen / das sie Gott fürchten vnd für augen haben. Diese lehr ist sehr nötig. Denn es feylet leider in diesen letzten zeiten wol so bald an Predigern / als an andern leuten / vnd ist es noch viel erger / wenn bey den Predigern der mangel ist. Denn wenn sie sich in jrer lehr / / leben oder in jrem ampt vbel halten / so werden sie nicht allein für sich selber verdambt / sondern ergern auch andere sehr / vnnd füren sie mit sich haufsen weise ins verderben. Wann das Saltz dumm ist / spricht Christus Matth. 5. Warmit sol man saltzen? vnnd Matth. 6. Wenn das Licht finsternuß ist / wie groß wird denn die finsternuß selber sein? Derwegen sonderlich wir Prediger darauff sehen sollen / das wir vns wol halten.

Warin aber solch wolthalteu stehe / lehret hie der heilige Geist mit einem wort / wir sollen den HEren fürchten / das ist / wir sollen ja Gott nicht auß den augen setzen / vnnd nicht mit den Gottlosen Epieurern vnd weltkindern sagen / es ist kein Gott / sonder wissen vnnd bedencken das

den Gottlosen Weltkindern sagen / es ist kein Gott / dieweil sie weder in jhrer lehr noch leben / mit ernst an GOTT gedencken / auff jhn sehen oder nach jhm sich richten. Sonder er (dieser Prediger) hab Gott gefürchtet / das ist / er habt in seinem hertzen bedacht / das ein Gott im Himel sey / denselben für augen gehabt / sein wort geprediget / vnd im Predigen dahin gesehen / daß Gott recht etkandt / geehret vnd angeruffen / die gemein Gottes erbauwet / vnd die leut zur seligkeit gebracht wurden. Wie er den auch in seinem eigen privat leben vnd wandel darauff gesehen / daser Gott nicht erzürnete / sondern im zu willen were / vnd sich für ergernüß hütete. Denn das ist die art eines Gottfürchtigen Predigers.

Dieses Mans fustapffen sollen alle Prediger nachfolgen / beides lehr / vnd leben / vnd denn auch in verwaltung jhres ambts / vnd sehen / das sie Gott fürchten vnd für augen haben. Diese lehr ist sehr nötig. Denn es feylet leider in diesen letzten zeiten wol so bald an Predigern / als an andern leuten / vnd ist es noch viel erger / wenn bey den Predigern der mangel ist. Denn wenn sie sich in jrer lehr / / leben oder in jrem ampt vbel halten / so werden sie nicht allein für sich selber verdambt / sondern ergern auch andere sehr / vnnd füren sie mit sich haufsen weise ins verderben. Wann das Saltz dumm ist / spricht Christus Matth. 5. Warmit sol man saltzen? vnnd Matth. 6. Wenn das Licht finsternuß ist / wie groß wird denn die finsternuß selber sein? Derwegen sonderlich wir Prediger darauff sehen sollen / das wir vns wol halten.

Warin aber solch wolthalteu stehe / lehret hie der heilige Geist mit einem wort / wir sollen den HEren fürchten / das ist / wir sollen ja Gott nicht auß den augen setzen / vnnd nicht mit den Gottlosen Epieurern vnd weltkindern sagen / es ist kein Gott / sonder wissen vnnd bedencken das

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[0010] den Gottlosen Weltkindern sagen / es ist kein Gott / dieweil sie weder in jhrer lehr noch leben / mit ernst an GOTT gedencken / auff jhn sehen oder nach jhm sich richten. Sonder er (dieser Prediger) hab Gott gefürchtet / das ist / er habt in seinem hertzen bedacht / das ein Gott im Himel sey / denselben für augen gehabt / sein wort geprediget / vnd im Predigen dahin gesehen / daß Gott recht etkandt / geehret vnd angeruffen / die gemein Gottes erbauwet / vnd die leut zur seligkeit gebracht wurden. Wie er den auch in seinem eigen privat leben vnd wandel darauff gesehen / daser Gott nicht erzürnete / sondern im zu willen were / vnd sich für ergernüß hütete. Denn das ist die art eines Gottfürchtigen Predigers. Dieses Mans fustapffen sollen alle Prediger nachfolgen / beides lehr / vnd leben / vnd denn auch in verwaltung jhres ambts / vnd sehen / das sie Gott fürchten vnd für augen haben. Diese lehr ist sehr nötig. Denn es feylet leider in diesen letzten zeiten wol so bald an Predigern / als an andern leuten / vnd ist es noch viel erger / wenn bey den Predigern der mangel ist. Denn wenn sie sich in jrer lehr / / leben oder in jrem ampt vbel halten / so werden sie nicht allein für sich selber verdambt / sondern ergern auch andere sehr / vnnd füren sie mit sich haufsen weise ins verderben. Wann das Saltz dumm ist / spricht Christus Matth. 5. Warmit sol man saltzen? vnnd Matth. 6. Wenn das Licht finsternuß ist / wie groß wird denn die finsternuß selber sein? Derwegen sonderlich wir Prediger darauff sehen sollen / das wir vns wol halten. Warin aber solch wolthalteu stehe / lehret hie der heilige Geist mit einem wort / wir sollen den HEren fürchten / das ist / wir sollen ja Gott nicht auß den augen setzen / vnnd nicht mit den Gottlosen Epieurern vnd weltkindern sagen / es ist kein Gott / sonder wissen vnnd bedencken das

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/10>, abgerufen am 29.03.2024.