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Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.

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denen / die sie beleidiget / Etliche trachten allein nach reichtumb vnnd guten tagen / diese alle aber furchten Gott nicht in jhrem ambt / sonder setzen jhnen gar aus den augen / vnd bedencken nicht / das sie wie Paulus / 1. Cor. 4. Lehret / Christi Diener vnd Haußhalter vber Gottes geheimnis sein / vnd das sie sollen trew sein / nicht das jhre suchen / sonder was Christi ist.

Aber ein lebendig exempel eines gotsfürchtigen Predigers gibt vns Paulus 2. Cor. 2. Wir sein nicht wie etliche / die mit Gottes wort Kramerey treiben / sonder aus lauterkeit / vnd als auß Gott für GOTT reden wir in Christo / das ist / wir bleiben bey Gottes wort / meinen es trewlich / suchen nicht das vnser sonder Gottes ehr / vnd haben in vnserm gantzen ampt Gott für augen / vnd 1. Thes. 2. Wir sind nicht mit schmeichel worten vmbgangen / wie ihr wisset / noch dem geitz gestellet / Gott ist daß zeuge / haben auch nicht ehr gesucht von den leuten / weder von euch noch von den andern / sonder wir sind müterlich bey euch gewesen / gleich wie ein Ammen ire Kinder pflegt.

Also zeuget die that selber / das der Prediger des in der verlesene histori gedacht wird / das sein nicht gesucht / sonder seinen nutzen gar hindan gesetzt.

Zum Dritten soll auch sonsten in seinem privat leben ein Prediger Gott fürchten / das er in worten / wercken / vnd geberden nicht ruhloß vnd wild sey / wie viel thun / welche ob man jhnen schon in der lehr kein schuld geben kan / so sein sie doch im reden so leichtfertig / ligen im luder / fressen / sauffen / geitzen / wuchern / spielen / treiben narrentei ding / liegen / lastern andere / Bey solchen ist kein Gottesfurcht / vnd ist solchs desto grossere sünde / weil mann sich sonderlich an der Prediger sünden mehr ergert / als wenn es andere gemeine leute sein. Da mann billich in acht nemen solle die Predigt Christi

denen / die sie beleidiget / Etliche trachten allein nach reichtumb vnnd guten tagen / diese alle aber furchten Gott nicht in jhrem ambt / sonder setzen jhnen gar aus den augen / vnd bedencken nicht / das sie wie Paulus / 1. Cor. 4. Lehret / Christi Diener vnd Haußhalter vber Gottes geheimnis sein / vnd das sie sollen trew sein / nicht das jhre suchen / sonder was Christi ist.

Aber ein lebendig exempel eines gotsfürchtigen Predigers gibt vns Paulus 2. Cor. 2. Wir sein nicht wie etliche / die mit Gottes wort Kramerey treiben / sonder aus lauterkeit / vnd als auß Gott für GOTT reden wir in Christo / das ist / wir bleiben bey Gottes wort / meinen es trewlich / suchen nicht das vnser sonder Gottes ehr / vnd haben in vnserm gantzen ampt Gott für augen / vnd 1. Thes. 2. Wir sind nicht mit schmeichel worten vmbgangen / wie ihr wisset / noch dem geitz gestellet / Gott ist daß zeuge / haben auch nicht ehr gesucht von den leuten / weder von euch noch von den andern / sonder wir sind müterlich bey euch gewesen / gleich wie ein Ammen ire Kinder pflegt.

Also zeuget die that selber / das der Prediger des in der verlesene histori gedacht wird / das sein nicht gesucht / sonder seinen nutzen gar hindan gesetzt.

Zum Dritten soll auch sonsten in seinem privat leben ein Prediger Gott fürchten / das er in worten / wercken / vnd geberden nicht ruhloß vnd wild sey / wie viel thun / welche ob man jhnen schon in der lehr kein schuld geben kan / so sein sie doch im reden so leichtfertig / ligen im luder / fressen / sauffen / geitzen / wuchern / spielen / treiben narrentei ding / liegen / lastern andere / Bey solchen ist kein Gottesfurcht / vnd ist solchs desto grossere sünde / weil mann sich sonderlich an der Prediger sünden mehr ergert / als wenn es andere gemeine leute sein. Da mann billich in acht nemen solle die Predigt Christi

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[0012] denen / die sie beleidiget / Etliche trachten allein nach reichtumb vnnd guten tagen / diese alle aber furchten Gott nicht in jhrem ambt / sonder setzen jhnen gar aus den augen / vnd bedencken nicht / das sie wie Paulus / 1. Cor. 4. Lehret / Christi Diener vnd Haußhalter vber Gottes geheimnis sein / vnd das sie sollen trew sein / nicht das jhre suchen / sonder was Christi ist. Aber ein lebendig exempel eines gotsfürchtigen Predigers gibt vns Paulus 2. Cor. 2. Wir sein nicht wie etliche / die mit Gottes wort Kramerey treiben / sonder aus lauterkeit / vnd als auß Gott für GOTT reden wir in Christo / das ist / wir bleiben bey Gottes wort / meinen es trewlich / suchen nicht das vnser sonder Gottes ehr / vnd haben in vnserm gantzen ampt Gott für augen / vnd 1. Thes. 2. Wir sind nicht mit schmeichel worten vmbgangen / wie ihr wisset / noch dem geitz gestellet / Gott ist daß zeuge / haben auch nicht ehr gesucht von den leuten / weder von euch noch von den andern / sonder wir sind müterlich bey euch gewesen / gleich wie ein Ammen ire Kinder pflegt. Also zeuget die that selber / das der Prediger des in der verlesene histori gedacht wird / das sein nicht gesucht / sonder seinen nutzen gar hindan gesetzt. Zum Dritten soll auch sonsten in seinem privat leben ein Prediger Gott fürchten / das er in worten / wercken / vnd geberden nicht ruhloß vnd wild sey / wie viel thun / welche ob man jhnen schon in der lehr kein schuld geben kan / so sein sie doch im reden so leichtfertig / ligen im luder / fressen / sauffen / geitzen / wuchern / spielen / treiben narrentei ding / liegen / lastern andere / Bey solchen ist kein Gottesfurcht / vnd ist solchs desto grossere sünde / weil mann sich sonderlich an der Prediger sünden mehr ergert / als wenn es andere gemeine leute sein. Da mann billich in acht nemen solle die Predigt Christi

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/12>, abgerufen am 25.04.2024.