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Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.

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Gott lieben / zum besten dienen müsse / vnd wenn sie schon gerichtet vnnd gestrafft werden / so werden sie von dem HErrn gezüchtiget / auff das sie nicht mit der Welt verdambt werden. Syr. 20. spricht: Manchem wehret sein armut das er nicht böses thut. Denn es ist sonst des Menschen hertz / wens wolgehet / vnd sonderlich / wenn man viel güter hat / ein trotzig ding / vnd geret man gar leichtlich in sicherheit. Daher Christus selber zeuget / das Reichthumb einen Menschen nicht wenig an seiner Seligkeit hindere. Matth. 19. zeuget er / es sey schwer / das ein Reicher ins Himmelreich komme / Ja so schwer / das es auch leichter sey / das ein Camel durch ein nadelör gehe. Matth. 6. spricht er / jhr könnet nicht Gott dienen vnd den Mammon Luc: 8. Vergleicht er die reichtumb den Dornen / darunder das Wort Gottes ersticke. Luc. 21. Lehre ehr / es werde damit das hertz beschweret / daß es nicht wackersey / vnnd sich zum Jüngsten tag nicht gefasset machen könne. Paul. 1. Tim. 6. schreibet / Die da Reich werden wollen die fallen in versuchung vnnd strick / vnnd viel törichter vnd schädlicher list / die einen Menschen sencken ins verderben vnd verdamnuß.

Damit nun die Prediger vnd andere fromen Christen für solchen Sünden sich desto besser hüten / das hertz nicht an zeitliche güter hengen / darauff sich nicht verlassen / von Gott vnnd seinem Wort / wie sonst vielmal geschicht / das hertz nicht abwenden / vnnd die Welt lieb gewinnen / sonder jhr vertrawen allein auff Gott setzen / vnd nach den ewigen Himlischen gütern trachten / darumb lest sie Gott in dieser Welt armut leiden vnd schneidet jhnen damit ab allerley gelegenheit zusündigen.

Was sie aber für trost haben / dauon wird etwas im letzten theil gehandelt werden / das aber muß ich erinneren / welches freylich das fürnembste ist / das wie Gott jhnen offt die zeit -

Gott lieben / zum besten dienen müsse / vnd wenn sie schon gerichtet vnnd gestrafft werden / so werden sie von dem HErrn gezüchtiget / auff das sie nicht mit der Welt verdambt werden. Syr. 20. spricht: Manchem wehret sein armut das er nicht böses thut. Denn es ist sonst des Menschen hertz / wens wolgehet / vnd sonderlich / wenn man viel güter hat / ein trotzig ding / vnd geret man gar leichtlich in sicherheit. Daher Christus selber zeuget / das Reichthumb einen Menschen nicht wenig an seiner Seligkeit hindere. Matth. 19. zeuget er / es sey schwer / das ein Reicher ins Himmelreich komme / Ja so schwer / das es auch leichter sey / das ein Camel durch ein nadelör gehe. Matth. 6. spricht er / jhr könnet nicht Gott dienen vnd den Mammon Luc: 8. Vergleicht er die reichtumb den Dornen / darunder das Wort Gottes ersticke. Luc. 21. Lehre ehr / es werde damit das hertz beschweret / daß es nicht wackersey / vnnd sich zum Jüngsten tag nicht gefasset machen könne. Paul. 1. Tim. 6. schreibet / Die da Reich werden wollen die fallen in versuchung vnnd strick / vnnd viel törichter vnd schädlicher list / die einen Menschen sencken ins verderben vnd verdamnuß.

Damit nun die Prediger vnd andere fromen Christen für solchen Sünden sich desto besser hüten / das hertz nicht an zeitliche güter hengen / darauff sich nicht verlassen / von Gott vnnd seinem Wort / wie sonst vielmal geschicht / das hertz nicht abwenden / vnnd die Welt lieb gewinnen / sonder jhr vertrawen allein auff Gott setzen / vnd nach den ewigen Himlischen gütern trachten / darumb lest sie Gott in dieser Welt armut leiden vnd schneidet jhnen damit ab allerley gelegenheit zusündigen.

Was sie aber für trost haben / dauon wird etwas im letzten theil gehandelt werden / das aber muß ich erinneren / welches freylich das fürnembste ist / das wie Gott jhnen offt die zeit -

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[0018] Gott lieben / zum besten dienen müsse / vnd wenn sie schon gerichtet vnnd gestrafft werden / so werden sie von dem HErrn gezüchtiget / auff das sie nicht mit der Welt verdambt werden. Syr. 20. spricht: Manchem wehret sein armut das er nicht böses thut. Denn es ist sonst des Menschen hertz / wens wolgehet / vnd sonderlich / wenn man viel güter hat / ein trotzig ding / vnd geret man gar leichtlich in sicherheit. Daher Christus selber zeuget / das Reichthumb einen Menschen nicht wenig an seiner Seligkeit hindere. Matth. 19. zeuget er / es sey schwer / das ein Reicher ins Himmelreich komme / Ja so schwer / das es auch leichter sey / das ein Camel durch ein nadelör gehe. Matth. 6. spricht er / jhr könnet nicht Gott dienen vnd den Mammon Luc: 8. Vergleicht er die reichtumb den Dornen / darunder das Wort Gottes ersticke. Luc. 21. Lehre ehr / es werde damit das hertz beschweret / daß es nicht wackersey / vnnd sich zum Jüngsten tag nicht gefasset machen könne. Paul. 1. Tim. 6. schreibet / Die da Reich werden wollen die fallen in versuchung vnnd strick / vnnd viel törichter vnd schädlicher list / die einen Menschen sencken ins verderben vnd verdamnuß. Damit nun die Prediger vnd andere fromen Christen für solchen Sünden sich desto besser hüten / das hertz nicht an zeitliche güter hengen / darauff sich nicht verlassen / von Gott vnnd seinem Wort / wie sonst vielmal geschicht / das hertz nicht abwenden / vnnd die Welt lieb gewinnen / sonder jhr vertrawen allein auff Gott setzen / vnd nach den ewigen Himlischen gütern trachten / darumb lest sie Gott in dieser Welt armut leiden vnd schneidet jhnen damit ab allerley gelegenheit zusündigen. Was sie aber für trost haben / dauon wird etwas im letzten theil gehandelt werden / das aber muß ich erinneren / welches freylich das fürnembste ist / das wie Gott jhnen offt die zeit -

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/18>, abgerufen am 28.03.2024.