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Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597.

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wird mein Zorn ergrimmen / das ich euch mit dem Schwert tödte vnd ewere Weiber Witwen vnd ewere Kinder Waisen werden. Daher sagt Syrach. 35. Die Trenen der Witwen fliessen wol die backen herab / aber sie schreyen vber sich wieder den der sie heraüß dringet / vnd wo man sich an solche Warnung nicht keret / müssen wie in 82. Psalm. stehet die grundfeste des landes fallen.

Derwegen sol sich ein jeder hüten / das er sich an solchen leuten ja nicht vergreiffe / damit er nicht solchen grausamen Fluch vnd schwere straff Gottes auff sich vnd die seinen lade / wie ohne zweiffel dieser Schuldherr auch gethan hat.

Viel mehr aber sol ein Christ sich Witwen vnd Waisen trewlich vnd mit ernst ahnnemen / sie fürdern vnd jhnen dienen / wo er kan vnd mag. Also befilch Gott Deu. 10. Schaffe recht den Waisen vnd Witwen / vnd Deut. 14. Vber drey Jar soltu außsonderen alle zehenden deines einkommens desselben Jars / vnd solts lassen in deinem thor / so sol kommen der Leuit / der kein theil mit dir hat / vnd der Frembling / vnd der Waise / vnd die Witwen die in deinem thor sind / vnnd essen vnd sich settigen / auff das dich der Herr dein Gott segene in allen wercken deiner händ die du thust / vnnd Deut. 16. befilch er auffs Pfingst: vnd Lauberhütten Fest / du solt frölich sein / der Frembtling / der Waise vnd die Witwen / vnd Jes. 1. Schaffet den Waisen recht vnd helffet der Witwen sachen / vnd Jacob. 1. schreibt: Ein reiner vnbeflechter Gottes dienst für Gott dem Vater ist der / die Witwen vnd Waisen in jhrem trübsal besuchen.

Also rhümet sich Hiob mit der that 31. Er habe dem dürfftigen nicht sein begierde versagt / vnd die augen der Witwen nicht lassen verschmachten / Er habe seinen bissen nicht allein gessen / sonder der Waise hab auch davon gessen. So nimbt sich Elia der Witwen zu Zarpath an / vnd Christus

wird mein Zorn ergrimmen / das ich euch mit dem Schwert tödte vnd ewere Weiber Witwen vnd ewere Kinder Waisen werden. Daher sagt Syrach. 35. Die Trenen der Witwen fliessen wol die backen herab / aber sie schreyen vber sich wieder den der sie heraüß dringet / vnd wo man sich an solche Warnung nicht keret / müssen wie in 82. Psalm. stehet die grundfeste des landes fallen.

Derwegen sol sich ein jeder hüten / das er sich an solchen leuten ja nicht vergreiffe / damit er nicht solchen grausamen Fluch vnd schwere straff Gottes auff sich vnd die seinen lade / wie ohne zweiffel dieser Schuldherr auch gethan hat.

Viel mehr aber sol ein Christ sich Witwen vnd Waisen trewlich vnd mit ernst ahnnemen / sie fürdern vnd jhnen dienen / wo er kan vnd mag. Also befilch Gott Deu. 10. Schaffe recht den Waisen vnd Witwen / vnd Deut. 14. Vber drey Jar soltu außsonderen alle zehenden deines einkommens desselben Jars / vnd solts lassen in deinem thor / so sol kommen der Leuit / der kein theil mit dir hat / vnd der Frembling / vnd der Waise / vnd die Witwen die in deinem thor sind / vnnd essen vnd sich settigen / auff das dich der Herr dein Gott segene in allen wercken deiner händ die du thust / vnnd Deut. 16. befilch er auffs Pfingst: vnd Lauberhütten Fest / du solt frölich sein / der Frembtling / der Waise vnd die Witwen / vnd Jes. 1. Schaffet den Waisen recht vnd helffet der Witwen sachen / vnd Jacob. 1. schreibt: Ein reiner vnbeflechter Gottes dienst für Gott dem Vater ist der / die Witwen vnd Waisen in jhrem trübsal besuchen.

Also rhümet sich Hiob mit der that 31. Er habe dem dürfftigen nicht sein begierde versagt / vnd die augen der Witwen nicht lassen verschmachten / Er habe seinen bissen nicht allein gessen / sonder der Waise hab auch davon gessen. So nimbt sich Elia der Witwen zu Zarpath an / vnd Christus

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[0022] wird mein Zorn ergrimmen / das ich euch mit dem Schwert tödte vnd ewere Weiber Witwen vnd ewere Kinder Waisen werden. Daher sagt Syrach. 35. Die Trenen der Witwen fliessen wol die backen herab / aber sie schreyen vber sich wieder den der sie heraüß dringet / vnd wo man sich an solche Warnung nicht keret / müssen wie in 82. Psalm. stehet die grundfeste des landes fallen. Derwegen sol sich ein jeder hüten / das er sich an solchen leuten ja nicht vergreiffe / damit er nicht solchen grausamen Fluch vnd schwere straff Gottes auff sich vnd die seinen lade / wie ohne zweiffel dieser Schuldherr auch gethan hat. Viel mehr aber sol ein Christ sich Witwen vnd Waisen trewlich vnd mit ernst ahnnemen / sie fürdern vnd jhnen dienen / wo er kan vnd mag. Also befilch Gott Deu. 10. Schaffe recht den Waisen vnd Witwen / vnd Deut. 14. Vber drey Jar soltu außsonderen alle zehenden deines einkommens desselben Jars / vnd solts lassen in deinem thor / so sol kommen der Leuit / der kein theil mit dir hat / vnd der Frembling / vnd der Waise / vnd die Witwen die in deinem thor sind / vnnd essen vnd sich settigen / auff das dich der Herr dein Gott segene in allen wercken deiner händ die du thust / vnnd Deut. 16. befilch er auffs Pfingst: vnd Lauberhütten Fest / du solt frölich sein / der Frembtling / der Waise vnd die Witwen / vnd Jes. 1. Schaffet den Waisen recht vnd helffet der Witwen sachen / vnd Jacob. 1. schreibt: Ein reiner vnbeflechter Gottes dienst für Gott dem Vater ist der / die Witwen vnd Waisen in jhrem trübsal besuchen. Also rhümet sich Hiob mit der that 31. Er habe dem dürfftigen nicht sein begierde versagt / vnd die augen der Witwen nicht lassen verschmachten / Er habe seinen bissen nicht allein gessen / sonder der Waise hab auch davon gessen. So nimbt sich Elia der Witwen zu Zarpath an / vnd Christus

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Christliche Leichpredigt. Gethan bey der Begrebnis eines Pastoris. Wolfenbüttel, 1597, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_leichpredigt_1597/22>, abgerufen am 16.04.2024.