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Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.

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windet aber diese anfechtung durch den glauben / vnd wie Christus Joh. 8. zeuget / so freweter sich / daß jhm GOtt einen Heyland verheissen / durch welchen er gesegnet werden soll / dadurch vberwindet er diese vnd alle Anfechtung: Er weis / das der seine Sünd büsseu wird. Daher kompt / daß er auch die Schmertzen gedultig außstehet. Denn er weis das er einen gnedigen GOTT hat / der es jhm nicht zu schwer aufflegen / sonder mit Gnaden jhn erlösen wird / der ist sein Schilt vnnd sein grosser Lohn / vnd ob er schon dies leben vnd diese Welt verlassen mus / so weis er doch / daß noch ein ander Welt / vnd ein ander Leben ist / da er kein Frembling ist / sonder zu Haus gehört / da ist sein Vaterland / vnnd weil er ein bessers bekömbt / ist er wol zufrieden. Er weis auch das GOtt seine Kinder / die er GOtt besilcht / wie auch geschehen / hie versorgen / vnd er sie dort wiederfinden wird. Ob er auch schon zur Erden werden müsse / so werd jhn doch GOtt wieder aufferwecken. Das versteht Gott wenn er sagt Gen. 17. ich bin dein GOtt vnd deines Samens nach dir. Ist er sein GOtt so wird er jhn auch wenn er in der Erden ligt / nicht gar vbergeben: Vnd also fehrt er in frieden zu semen Vätern / wie im GOtt Gen. 15. verheissen.

Es wird aber noch ein Wort dabey gesetzt / vnnd ward versamlet zu seinem Volck. Da wird angezeigt / wo er geblieben sey / nemlich er sey nicht gar zu nichten worden / sonder zu andern guten Leuten / vnd zwar seinem Volck kommen / als zu dem gleubigen Adam / Enoch / Noa vnd der gleichen.

Das kan nun vom Leib nicht verstanden werden / denn die lagen anders wo begraben: So kan man auch die kein Volck heissen / die verrottet sind / sonder es mus von der Seelen verstanden werden / die Seel hat GOtt bey einander verwahret / bies Leib vnd Seel zusammen kommen am jüngsten Tag. Siehet also Moses weiter in der gleubigen absterben / als wir arme Menschen sehen / wo sie mit jhrem Geist vnd Seel bleiben.

windet aber diese anfechtung durch den glauben / vnd wie Christus Joh. 8. zeuget / so freweter sich / daß jhm GOtt einen Heyland verheissen / durch welchen er gesegnet werden soll / dadurch vberwindet er diese vnd alle Anfechtung: Er weis / das der seine Sünd büsseu wird. Daher kompt / daß er auch die Schmertzen gedultig außstehet. Denn er weis das er einen gnedigen GOTT hat / der es jhm nicht zu schwer aufflegen / sonder mit Gnaden jhn erlösen wird / der ist sein Schilt vnnd sein grosser Lohn / vñ ob er schon dies leben vñ diese Welt verlassen mus / so weis er doch / daß noch ein ander Welt / vnd ein ander Leben ist / da er kein Frembling ist / sonder zu Haus gehört / da ist sein Vaterland / vnnd weil er ein bessers bekömbt / ist er wol zufrieden. Er weis auch das GOtt seine Kinder / die er GOtt besilcht / wie auch geschehen / hie versorgen / vnd er sie dort wiederfinden wird. Ob er auch schon zur Erden werden müsse / so werd jhn doch GOtt wieder aufferwecken. Das versteht Gott wenn er sagt Gen. 17. ich bin dein GOtt vnd deines Samens nach dir. Ist er sein GOtt so wird er jhn auch wenn er in der Erden ligt / nicht gar vbergeben: Vnd also fehrt er in frieden zu semen Vätern / wie im GOtt Gen. 15. verheissen.

Es wird aber noch ein Wort dabey gesetzt / vnnd ward versamlet zu seinem Volck. Da wird angezeigt / wo er geblieben sey / nemlich er sey nicht gar zu nichten worden / sonder zu andern guten Leuten / vnd zwar seinem Volck kommen / als zu dem gleubigen Adam / Enoch / Noa vnd der gleichen.

Das kan nun vom Leib nicht verstanden werden / denn die lagen anders wo begraben: So kan man auch die kein Volck heissen / die verrottet sind / sonder es mus von der Seelen verstanden werden / die Seel hat GOtt bey einander verwahret / bies Leib vnd Seel zusammen kommen am jüngsten Tag. Siehet also Moses weiter in der gleubigen absterben / als wir arme Menschen sehen / wo sie mit jhrem Geist vnd Seel bleiben.

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windet aber diese anfechtung durch den glauben / vnd wie Christus Joh. 8. zeuget / so freweter sich / daß jhm GOtt einen Heyland verheissen / durch welchen er gesegnet werden soll / dadurch vberwindet er diese vnd alle Anfechtung: Er weis / das der seine Sünd büsseu wird. Daher kompt / daß er auch die Schmertzen gedultig außstehet. Denn er weis das er einen gnedigen GOTT hat / der es jhm nicht zu schwer aufflegen / sonder mit Gnaden jhn erlösen wird / der ist sein Schilt vnnd sein grosser Lohn / vn&#x0303; ob er schon dies leben vn&#x0303; diese Welt verlassen mus / so weis er doch / daß noch ein ander Welt / vnd ein ander Leben ist / da er kein Frembling ist / sonder zu Haus gehört / da ist sein Vaterland / vnnd weil er ein bessers bekömbt / ist er wol zufrieden. Er weis auch das GOtt seine Kinder / die er GOtt besilcht / wie auch geschehen / hie versorgen / vnd er sie dort wiederfinden wird. Ob er auch schon zur Erden werden müsse / so werd jhn doch GOtt wieder aufferwecken. Das versteht Gott wenn er sagt Gen. 17. ich bin dein GOtt vnd deines Samens nach dir. Ist er sein GOtt so wird er jhn auch wenn er in der Erden ligt / nicht gar vbergeben: Vnd also fehrt er in frieden zu semen Vätern / wie im GOtt Gen. 15. verheissen.</p>
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[0014] windet aber diese anfechtung durch den glauben / vnd wie Christus Joh. 8. zeuget / so freweter sich / daß jhm GOtt einen Heyland verheissen / durch welchen er gesegnet werden soll / dadurch vberwindet er diese vnd alle Anfechtung: Er weis / das der seine Sünd büsseu wird. Daher kompt / daß er auch die Schmertzen gedultig außstehet. Denn er weis das er einen gnedigen GOTT hat / der es jhm nicht zu schwer aufflegen / sonder mit Gnaden jhn erlösen wird / der ist sein Schilt vnnd sein grosser Lohn / vñ ob er schon dies leben vñ diese Welt verlassen mus / so weis er doch / daß noch ein ander Welt / vnd ein ander Leben ist / da er kein Frembling ist / sonder zu Haus gehört / da ist sein Vaterland / vnnd weil er ein bessers bekömbt / ist er wol zufrieden. Er weis auch das GOtt seine Kinder / die er GOtt besilcht / wie auch geschehen / hie versorgen / vnd er sie dort wiederfinden wird. Ob er auch schon zur Erden werden müsse / so werd jhn doch GOtt wieder aufferwecken. Das versteht Gott wenn er sagt Gen. 17. ich bin dein GOtt vnd deines Samens nach dir. Ist er sein GOtt so wird er jhn auch wenn er in der Erden ligt / nicht gar vbergeben: Vnd also fehrt er in frieden zu semen Vätern / wie im GOtt Gen. 15. verheissen. Es wird aber noch ein Wort dabey gesetzt / vnnd ward versamlet zu seinem Volck. Da wird angezeigt / wo er geblieben sey / nemlich er sey nicht gar zu nichten worden / sonder zu andern guten Leuten / vnd zwar seinem Volck kommen / als zu dem gleubigen Adam / Enoch / Noa vnd der gleichen. Das kan nun vom Leib nicht verstanden werden / denn die lagen anders wo begraben: So kan man auch die kein Volck heissen / die verrottet sind / sonder es mus von der Seelen verstanden werden / die Seel hat GOtt bey einander verwahret / bies Leib vnd Seel zusammen kommen am jüngsten Tag. Siehet also Moses weiter in der gleubigen absterben / als wir arme Menschen sehen / wo sie mit jhrem Geist vnd Seel bleiben.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predige_1615/14>, abgerufen am 29.03.2024.