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Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615.

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thumb vmb des Menschen Leib ist für GOttes Augen / er mag für vnsern Augen so abschewlich seyn / als er jmmer wil / so behalten wir doch die gewonheit billich / daß wir solche schätze vnd edle Kleinoter GOttes ehrlich beylegen / vnnd des sollen wir vns auch bey den Begrebnissen fürnemlich erinnern / wie thewer vnd werth wir für GOttes Augen gehalten seyn / wir leben oder sterben.

Wie wir den auch bey den Begrebnissen gute vnnd GOtt angenehme Werck verrichten. Denn da beweisen wir die liebe / dabey man einen rechten Christen erkennen kan gegen Todte vnnd Lebendige: Auch vnser Danckbarkeit gegen die so vns guts gethan / vnser ehr gegen Elter vnd Oberkeit / in dem wir jhnen diesen letzten Dienst vnd Willen erzeigen. O das gefelt GOTT wol / daß die zu Nain der Witwen Sohn zu Grab folgen / daß David den Jonathan vnd Saul beklaget / vnd die zu Jabes in Gilnad Sauls vnd Jonathans Leichnam wegnemen / vnd begraben / daß Jeremtas vnd das Volck den Josia beweinen. So stehts auch zumalen fein / wenn man mit den lebendigen Witwen / Wäysen vnd dergleichen ein muleiden hat / vnd Trawret mit den Trawrigen. So sols vnter vns hergehen / denn wir sind glieder eines Leibs.

Es bewegt auch einen Menschen / daß er sich seines ends erinnert vnd sich dazu schicket (Denckt) das er Bus thue / daß er sich mit GOtt versüne / bittet jhn vmb Gnad / gehet desto fleissiger in die Kirch / vnd zum Tisch des Herrn / ist fleissig in seinem Beruff / versühnet sich mit seinem nechsten / weil er noch bey jhm auffm weg ist / lebt messig vnd züchtig / weil er da siehet / wie bald es vmb einen Menschen geschehen ist / er macht sich freund mit dem vngerechten Mammon / vnd wartet also auff / wenn Christus auch zu jhm kompt / daß er jhm bald auffthue.

thumb vmb des Menschen Leib ist für GOttes Augen / er mag für vnsern Augen so abschewlich seyn / als er jmmer wil / so behalten wir doch die gewonheit billich / daß wir solche schätze vnd edle Kleinoter GOttes ehrlich beylegen / vnnd des sollen wir vns auch bey den Begrebnissen fürnemlich erinnern / wie thewer vnd werth wir für GOttes Augen gehalten seyn / wir leben oder sterben.

Wie wir den auch bey den Begrebnissen gute vnnd GOtt angenehme Werck verrichten. Denn da beweisen wir die liebe / dabey man einen rechten Christen erkennen kan gegen Todte vnnd Lebendige: Auch vnser Danckbarkeit gegen die so vns guts gethan / vnser ehr gegen Elter vnd Oberkeit / in dem wir jhnen diesen letzten Dienst vnd Willen erzeigen. O das gefelt GOTT wol / daß die zu Nain der Witwen Sohn zu Grab folgen / daß David den Jonathan vnd Saul beklaget / vnd die zu Jabes in Gilnad Sauls vnd Jonathans Leichnam wegnemen / vnd begraben / daß Jeremtas vnd das Volck den Josia beweinen. So stehts auch zumalen fein / wenn man mit den lebendigen Witwen / Wäysen vnd dergleichen ein muleiden hat / vnd Trawret mit den Trawrigen. So sols vnter vns hergehen / denn wir sind glieder eines Leibs.

Es bewegt auch einen Menschen / daß er sich seines ends erinnert vnd sich dazu schicket (Denckt) das er Bus thue / daß er sich mit GOtt versüne / bittet jhn vmb Gnad / gehet desto fleissiger in die Kirch / vnd zum Tisch des Herrn / ist fleissig in seinem Beruff / versühnet sich mit seinem nechsten / weil er noch bey jhm auffm weg ist / lebt messig vnd züchtig / weil er da siehet / wie bald es vmb einen Menschen geschehen ist / er macht sich freund mit dem vngerechten Mammon / vnd wartet also auff / wenn Christus auch zu jhm kompt / daß er jhm bald auffthue.

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        <p>Es bewegt auch einen Menschen / daß er sich seines ends erinnert vnd sich dazu schicket (Denckt) das er Bus thue / daß er sich mit GOtt versüne / bittet jhn vmb Gnad / gehet desto fleissiger in die Kirch / vnd zum Tisch des Herrn / ist fleissig in seinem Beruff / versühnet sich mit seinem nechsten / weil er noch bey jhm auffm weg ist / lebt messig vnd züchtig / weil er da siehet / wie bald es vmb einen Menschen geschehen ist / er macht sich freund mit dem vngerechten Mammon / vnd wartet also auff / wenn Christus auch zu jhm kompt / daß er jhm bald auffthue.</p>
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[0023] thumb vmb des Menschen Leib ist für GOttes Augen / er mag für vnsern Augen so abschewlich seyn / als er jmmer wil / so behalten wir doch die gewonheit billich / daß wir solche schätze vnd edle Kleinoter GOttes ehrlich beylegen / vnnd des sollen wir vns auch bey den Begrebnissen fürnemlich erinnern / wie thewer vnd werth wir für GOttes Augen gehalten seyn / wir leben oder sterben. Wie wir den auch bey den Begrebnissen gute vnnd GOtt angenehme Werck verrichten. Denn da beweisen wir die liebe / dabey man einen rechten Christen erkennen kan gegen Todte vnnd Lebendige: Auch vnser Danckbarkeit gegen die so vns guts gethan / vnser ehr gegen Elter vnd Oberkeit / in dem wir jhnen diesen letzten Dienst vnd Willen erzeigen. O das gefelt GOTT wol / daß die zu Nain der Witwen Sohn zu Grab folgen / daß David den Jonathan vnd Saul beklaget / vnd die zu Jabes in Gilnad Sauls vnd Jonathans Leichnam wegnemen / vnd begraben / daß Jeremtas vnd das Volck den Josia beweinen. So stehts auch zumalen fein / wenn man mit den lebendigen Witwen / Wäysen vnd dergleichen ein muleiden hat / vnd Trawret mit den Trawrigen. So sols vnter vns hergehen / denn wir sind glieder eines Leibs. Es bewegt auch einen Menschen / daß er sich seines ends erinnert vnd sich dazu schicket (Denckt) das er Bus thue / daß er sich mit GOtt versüne / bittet jhn vmb Gnad / gehet desto fleissiger in die Kirch / vnd zum Tisch des Herrn / ist fleissig in seinem Beruff / versühnet sich mit seinem nechsten / weil er noch bey jhm auffm weg ist / lebt messig vnd züchtig / weil er da siehet / wie bald es vmb einen Menschen geschehen ist / er macht sich freund mit dem vngerechten Mammon / vnd wartet also auff / wenn Christus auch zu jhm kompt / daß er jhm bald auffthue.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predige: Gethan bey der Begrebnis/ Des Ehrwürdigen ... Petri Abten des Closters Riddageßhaussen. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predige_1615/23>, abgerufen am 16.04.2024.