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Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608.

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helffen. Denn du bist nicht wie andere Creaturen vnd Mittel / darauff sich die Menschen sonst verlassen / schwach vnd vergenglich / sondern du bist vnnd bleibest warer Gott in ewigkeit. Du hast alle ding erschaffen / vnnd stehet alles in deinen Henden / auch der Menschen Leben stehet in deinen Henden / von dir kompts her / das die Menschen sterben / weil du gesagt hast: Du bist Erden / vnnd solt zur Erden werden / du lessest sie geboren werden / vnd forderst sie wieder ab / wenn es dir wolgefelt. Wir Menschen seynd nichts gegen dir. Wenn einer tausend Jahr lebte / das doch nicht geschicht / so ists doch bey dir als der Gestrige Tag / der vergangen ist / ja als ein Nachtwach / die nur 3. Stundt weret. Darumb weil du dich allezeit so gnedig gegen vns erzeigt hast / vnd der einige ware Allmechtige Gott bist / so nemen wir auch in diesem vnserm grossen Ellend / da wir sonst kein Raht noch Trost wissen / zu dir billich vnser Zuflucht / vnd suchen Hülff bey dir.

In diesen Worten stellet vns Moses für ein schön herrlich Conterfay / nicht etwa eines jrrdischen Herren / sondern des Allmechtigen Gottes / welches wir lieb vnd werth haben / vnnd nicht an den Hals hengen / sondern ins Hertze schliessen / vnd wol verwaren sollen.

helffen. Denn du bist nicht wie andere Creaturen vnd Mittel / darauff sich die Menschen sonst verlassen / schwach vnd vergenglich / sondern du bist vnnd bleibest warer Gott in ewigkeit. Du hast alle ding erschaffen / vnnd stehet alles in deinen Henden / auch der Menschen Leben stehet in deinen Henden / von dir kompts her / das die Menschen sterben / weil du gesagt hast: Du bist Erden / vnnd solt zur Erden werden / du lessest sie geboren werden / vnd forderst sie wieder ab / wenn es dir wolgefelt. Wir Menschen seynd nichts gegen dir. Wenn einer tausend Jahr lebte / das doch nicht geschicht / so ists doch bey dir als der Gestrige Tag / der vergangen ist / ja als ein Nachtwach / die nur 3. Stundt weret. Darumb weil du dich allezeit so gnedig gegen vns erzeigt hast / vnd der einige ware Allmechtige Gott bist / so nemen wir auch in diesem vnserm grossen Ellend / da wir sonst kein Raht noch Trost wissen / zu dir billich vnser Zuflucht / vnd suchen Hülff bey dir.

In diesen Worten stellet vns Moses für ein schön herrlich Conterfay / nicht etwa eines jrrdischen Herren / sondern des Allmechtigen Gottes / welches wir lieb vnd werth haben / vnnd nicht an den Hals hengen / sondern ins Hertze schliessen / vnd wol verwaren sollen.

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[0010] helffen. Denn du bist nicht wie andere Creaturen vnd Mittel / darauff sich die Menschen sonst verlassen / schwach vnd vergenglich / sondern du bist vnnd bleibest warer Gott in ewigkeit. Du hast alle ding erschaffen / vnnd stehet alles in deinen Henden / auch der Menschen Leben stehet in deinen Henden / von dir kompts her / das die Menschen sterben / weil du gesagt hast: Du bist Erden / vnnd solt zur Erden werden / du lessest sie geboren werden / vnd forderst sie wieder ab / wenn es dir wolgefelt. Wir Menschen seynd nichts gegen dir. Wenn einer tausend Jahr lebte / das doch nicht geschicht / so ists doch bey dir als der Gestrige Tag / der vergangen ist / ja als ein Nachtwach / die nur 3. Stundt weret. Darumb weil du dich allezeit so gnedig gegen vns erzeigt hast / vnd der einige ware Allmechtige Gott bist / so nemen wir auch in diesem vnserm grossen Ellend / da wir sonst kein Raht noch Trost wissen / zu dir billich vnser Zuflucht / vnd suchen Hülff bey dir. In diesen Worten stellet vns Moses für ein schön herrlich Conterfay / nicht etwa eines jrrdischen Herren / sondern des Allmechtigen Gottes / welches wir lieb vnd werth haben / vnnd nicht an den Hals hengen / sondern ins Hertze schliessen / vnd wol verwaren sollen.

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Eine Predigt uber den 90. Psalmen. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt90_1608/10>, abgerufen am 25.04.2024.