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Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.

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im gelobten Land gekaufft / darin er sonst nicht eines Fusses breit hatte / vnd alda sie begraben. Bey welcher Histori / die schier für vierthalb tausent Jahren geschehen ist / wir sehen / das bey dem Volck GOttes ein alter brauch gewesen / das sie die Todten beweinet / vnd weil GOtt gesagt / du bist Erden vnd solt zur Erden werden / die todte Leichnam zur Erden bestattet / vnd solche Begrebnis mit sonderlicher solennitet vnd fleis bestellet haben.

Wie denn Moses im selbigen Buch am 25. Cap. gleichsfals beschreibet / Das Isaac vnd Ismael die sonst nicht mehr bey einander woneten / wie Abraham jhr Vater gestorben / So wol auch Jacob vnd Esau / als Isaac todt war / Gen. 35. zusamen kommen vnd jhren Vater begraben haben. Die Kinder Israel aber machen es noch viel statlicher mit jhrem Vater Jacob / den sie salben vnnd balsamiren / vnd neben den Egyptern bitterlich beklagen / vnd zu seinem Erbbegrebnis mit grossem hauffen begleiten / Gen. 50.

Solchem vralten Löblichen brauch zufolge / haben wir für dißmal in grosser anzal zu jhrer Rugestat gebracht vnd begleitet / Weiland die Durchleuchtige / Hochgeborne Fürstin vnnd Frawen / Frawen Hedewig / geborne Marggräffin zu Brandenburgk / Hertzogin zu Braunschweig vnnd Lüneburgk / etc. Witwe / vnsere gewesene gnedige Landesmutter.

Wie aber gar kein zweiffel ist / es werden die

im gelobten Land gekaufft / darin er sonst nicht eines Fusses breit hatte / vñ alda sie begraben. Bey welcher Histori / die schier für vierthalb tausent Jahren geschehen ist / wir sehen / das bey dem Volck GOttes ein alter brauch gewesen / das sie die Todten beweinet / vnd weil GOtt gesagt / du bist Erden vnd solt zur Erden werden / die todte Leichnam zur Erden bestattet / vnd solche Begrebnis mit sonderlicher solennitet vnd fleis bestellet haben.

Wie denn Moses im selbigen Buch am 25. Cap. gleichsfals beschreibet / Das Isaac vnd Ismael die sonst nicht mehr bey einander wonetẽ / wie Abraham jhr Vater gestorben / So wol auch Jacob vnd Esau / als Isaac todt war / Gen. 35. zusamen kommen vnd jhren Vater begraben haben. Die Kinder Israel aber machen es noch viel statlicher mit jhrem Vater Jacob / den sie salben vnnd balsamiren / vnd neben den Egyptern bitterlich beklagen / vnd zu seinem Erbbegrebnis mit grossem hauffen begleiten / Gen. 50.

Solchem vralten Löblichen brauch zufolge / haben wir für dißmal in grosser anzal zu jhrer Rugestat gebracht vnd begleitet / Weiland die Durchleuchtige / Hochgeborne Fürstin vnnd Frawen / Frawen Hedewig / geborne Marggräffin zu Brandenburgk / Hertzogin zu Braunschweig vnnd Lüneburgk / etc. Witwe / vnsere gewesene gnedige Landesmutter.

Wie aber gar kein zweiffel ist / es werden die

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[0005] im gelobten Land gekaufft / darin er sonst nicht eines Fusses breit hatte / vñ alda sie begraben. Bey welcher Histori / die schier für vierthalb tausent Jahren geschehen ist / wir sehen / das bey dem Volck GOttes ein alter brauch gewesen / das sie die Todten beweinet / vnd weil GOtt gesagt / du bist Erden vnd solt zur Erden werden / die todte Leichnam zur Erden bestattet / vnd solche Begrebnis mit sonderlicher solennitet vnd fleis bestellet haben. Wie denn Moses im selbigen Buch am 25. Cap. gleichsfals beschreibet / Das Isaac vnd Ismael die sonst nicht mehr bey einander wonetẽ / wie Abraham jhr Vater gestorben / So wol auch Jacob vnd Esau / als Isaac todt war / Gen. 35. zusamen kommen vnd jhren Vater begraben haben. Die Kinder Israel aber machen es noch viel statlicher mit jhrem Vater Jacob / den sie salben vnnd balsamiren / vnd neben den Egyptern bitterlich beklagen / vnd zu seinem Erbbegrebnis mit grossem hauffen begleiten / Gen. 50. Solchem vralten Löblichen brauch zufolge / haben wir für dißmal in grosser anzal zu jhrer Rugestat gebracht vnd begleitet / Weiland die Durchleuchtige / Hochgeborne Fürstin vnnd Frawen / Frawen Hedewig / geborne Marggräffin zu Brandenburgk / Hertzogin zu Braunschweig vnnd Lüneburgk / etc. Witwe / vnsere gewesene gnedige Landesmutter. Wie aber gar kein zweiffel ist / es werden die

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/5>, abgerufen am 25.04.2024.