Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608.Der Vierdte Theil. ES stehet für den Augen der Menschen gar vbel vmb Lazarum / vnd ist es mit jhm gar ein betrübter Zustandt. Aber für Gottes Augen vnd bey vnseren lieben HERRN Christo hat es mit jhm noch ein gute Gelegenheit. Das siehet man erstlich dabey / das er den verstorbenen Lazarum noch / seinen Freund heist / hat jhn also noch nicht gar vbergeben. So sagt er auch von seinem Todt tröstlich / er schlafft nur / ob er schon weis / das er warhafftig gestorben ist. Er lest sich auch so viel vernehmen / das er jhn als aus dem Schlaff erwecken wolle. Er lest es aber bey den Worten nicht bewenden / sondern die That sol folgen. Er gehet zum Grab / schewet keinen stanck vnnd vngemach / er wil seinen Freund wider lebendig haben / rufft derwegen mit lauter Stimme / Lazare / kom heraus / vnd ist solch sein allmechtiges Wort so krefftig / das von stunden an dem Lazaro aller Stanck / Faulnis vnd Verwesung vergehet / die Seel kompt wieder / er wird in einem Augenblick wider lebendig / rein frisch vnnd gesund. Vnd weil er als ein Todter bewunden war / befihlt Christus / das man jhn los machen sol. Der Vierdte Theil. ES stehet für den Augen der Menschen gar vbel vmb Lazarum / vnd ist es mit jhm gar ein betrübter Zustandt. Aber für Gottes Augen vnd bey vnseren lieben HERRN Christo hat es mit jhm noch ein gute Gelegenheit. Das siehet man erstlich dabey / das er den verstorbenen Lazarum noch / seinen Freund heist / hat jhn also noch nicht gar vbergeben. So sagt er auch von seinem Todt tröstlich / er schlafft nur / ob er schon weis / das er warhafftig gestorben ist. Er lest sich auch so viel vernehmen / das er jhn als aus dem Schlaff erwecken wolle. Er lest es aber bey den Worten nicht bewenden / sondern die That sol folgen. Er gehet zum Grab / schewet keinen stanck vnnd vngemach / er wil seinen Freund wider lebendig haben / rufft derwegen mit lauter Stimme / Lazare / kom heraus / vnd ist solch sein allmechtiges Wort so krefftig / das von stundẽ an dem Lazaro aller Stanck / Faulnis vnd Verwesung vergehet / die Seel kompt wieder / er wird in einem Augenblick wider lebendig / rein frisch vnnd gesund. Vnd weil er als ein Todter bewunden war / befihlt Christus / das man jhn los machen sol. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0033"/> </div> <div> <head>Der Vierdte Theil.</head><lb/> <p>ES stehet für den Augen der Menschen gar vbel vmb Lazarum / vnd ist es mit jhm gar ein betrübter Zustandt. Aber für Gottes Augen vnd bey vnseren lieben HERRN Christo hat es mit jhm noch ein gute Gelegenheit. Das siehet man erstlich dabey / das er den verstorbenen Lazarum noch / seinen Freund heist / hat jhn also noch nicht gar vbergeben. So sagt er auch von seinem Todt tröstlich / er schlafft nur / ob er schon weis / das er warhafftig gestorben ist. Er lest sich auch so viel vernehmen / das er jhn als aus dem Schlaff erwecken wolle.</p> <p>Er lest es aber bey den Worten nicht bewenden / sondern die That sol folgen. Er gehet zum Grab / schewet keinen stanck vnnd vngemach / er wil seinen Freund wider lebendig haben / rufft derwegen mit lauter Stimme / Lazare / kom heraus / vnd ist solch sein allmechtiges Wort so krefftig / das von stundẽ an dem Lazaro aller Stanck / Faulnis vnd Verwesung vergehet / die Seel kompt wieder / er wird in einem Augenblick wider lebendig / rein frisch vnnd gesund. Vnd weil er als ein Todter bewunden war / befihlt Christus / das man jhn los machen sol.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0033]
Der Vierdte Theil.
ES stehet für den Augen der Menschen gar vbel vmb Lazarum / vnd ist es mit jhm gar ein betrübter Zustandt. Aber für Gottes Augen vnd bey vnseren lieben HERRN Christo hat es mit jhm noch ein gute Gelegenheit. Das siehet man erstlich dabey / das er den verstorbenen Lazarum noch / seinen Freund heist / hat jhn also noch nicht gar vbergeben. So sagt er auch von seinem Todt tröstlich / er schlafft nur / ob er schon weis / das er warhafftig gestorben ist. Er lest sich auch so viel vernehmen / das er jhn als aus dem Schlaff erwecken wolle.
Er lest es aber bey den Worten nicht bewenden / sondern die That sol folgen. Er gehet zum Grab / schewet keinen stanck vnnd vngemach / er wil seinen Freund wider lebendig haben / rufft derwegen mit lauter Stimme / Lazare / kom heraus / vnd ist solch sein allmechtiges Wort so krefftig / das von stundẽ an dem Lazaro aller Stanck / Faulnis vnd Verwesung vergehet / die Seel kompt wieder / er wird in einem Augenblick wider lebendig / rein frisch vnnd gesund. Vnd weil er als ein Todter bewunden war / befihlt Christus / das man jhn los machen sol.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1608/33>, abgerufen am 07.02.2025. |