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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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Leben Sie ein unsterbliches Leben, dann wird nur der Leib in Staub und Asche zerfallen.

Der Meisterschlag ruft aber auch: Stirb, um zu leben, d. h. lege alles Unvollkommene und Schlechte ab, wirf zurück das Irdische und Sterbliche, werde Licht und unsterblich. Nur Deponens aliena, ascendit unus! Das wahre Denkmal des Meisters, welches er sich selber setzet, soll sein aus dem Grabe sich erhebender, reiner und unsterblicher Geist sein. Ein indischer Brahmane singt:

Nichts Besseres kann der Mensch hienieden thun als treten
Äus sich und aus der Welt und auf zum Himmel beten.
Es sollen ein Gebet die Worte nicht allein,
Es sollen ein Gebet auch die Gedanken sein.
Es sollen ein Gebet die Werke auch,
Damit das Leben rein aufgeh' in einem Hauch.



XLIII.
Warum haben Sie sich zum Maurermeister aufnehmen lassen?
Eine Meisteransprache.

Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister!

In unserm Meisterkatechismus, den Sie nun gewiss mit allem Fleisse lesen und erwägen werden, finde ich auch folgende Fragen und Antworten:

Fr. Warum haben Sie sich zum Meister aufnehmen lassen?
A. Um den eigentlichen Sinn des Buchstabens G kennen zu lernen, den ich im flammenden Sterne sah.

Fr. Was bedeutet dieser Buchstabe?
A. Grösse und Ruhm, die nur Gott angehören, als dem ersten Urquell alles Lichtes.

Fr. Was ist der Zweck Ihrer Arbeit?
A. Um mit Hülfe des grossen Baumeisters der Welt und mit dem Beistand des Bundes das wahre Meisterwort zu finden, um davon einen würdigen Gebrauch zu machen.

Nachdem Sie jetzt die Meisterweihe empfangen haben

Leben Sie ein unsterbliches Leben, dann wird nur der Leib in Staub und Asche zerfallen.

Der Meisterschlag ruft aber auch: Stirb, um zu leben, d. h. lege alles Unvollkommene und Schlechte ab, wirf zurück das Irdische und Sterbliche, werde Licht und unsterblich. Nur Deponens aliena, ascendit unus! Das wahre Denkmal des Meisters, welches er sich selber setzet, soll sein aus dem Grabe sich erhebender, reiner und unsterblicher Geist sein. Ein indischer Brahmane singt:

Nichts Besseres kann der Mensch hienieden thun als treten
Äus sich und aus der Welt und auf zum Himmel beten.
Es sollen ein Gebet die Worte nicht allein,
Es sollen ein Gebet auch die Gedanken sein.
Es sollen ein Gebet die Werke auch,
Damit das Leben rein aufgeh’ in einem Hauch.



XLIII.
Warum haben Sie sich zum Maurermeister aufnehmen lassen?
Eine Meisteransprache.

Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister!

In unserm Meisterkatechismus, den Sie nun gewiss mit allem Fleisse lesen und erwägen werden, finde ich auch folgende Fragen und Antworten:

Fr. Warum haben Sie sich zum Meister aufnehmen lassen?
A. Um den eigentlichen Sinn des Buchstabens G kennen zu lernen, den ich im flammenden Sterne sah.

Fr. Was bedeutet dieser Buchstabe?
A. Grösse und Ruhm, die nur Gott angehören, als dem ersten Urquell alles Lichtes.

Fr. Was ist der Zweck Ihrer Arbeit?
A. Um mit Hülfe des grossen Baumeisters der Welt und mit dem Beistand des Bundes das wahre Meisterwort zu finden, um davon einen würdigen Gebrauch zu machen.

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[119/0139] Leben Sie ein unsterbliches Leben, dann wird nur der Leib in Staub und Asche zerfallen. Der Meisterschlag ruft aber auch: Stirb, um zu leben, d. h. lege alles Unvollkommene und Schlechte ab, wirf zurück das Irdische und Sterbliche, werde Licht und unsterblich. Nur Deponens aliena, ascendit unus! Das wahre Denkmal des Meisters, welches er sich selber setzet, soll sein aus dem Grabe sich erhebender, reiner und unsterblicher Geist sein. Ein indischer Brahmane singt: Nichts Besseres kann der Mensch hienieden thun als treten Äus sich und aus der Welt und auf zum Himmel beten. Es sollen ein Gebet die Worte nicht allein, Es sollen ein Gebet auch die Gedanken sein. Es sollen ein Gebet die Werke auch, Damit das Leben rein aufgeh’ in einem Hauch. XLIII. Warum haben Sie sich zum Maurermeister aufnehmen lassen? Eine Meisteransprache. Meine würdigen neu aufgenommenen BBr. Meister! In unserm Meisterkatechismus, den Sie nun gewiss mit allem Fleisse lesen und erwägen werden, finde ich auch folgende Fragen und Antworten: Fr. Warum haben Sie sich zum Meister aufnehmen lassen? A. Um den eigentlichen Sinn des Buchstabens G kennen zu lernen, den ich im flammenden Sterne sah. Fr. Was bedeutet dieser Buchstabe? A. Grösse und Ruhm, die nur Gott angehören, als dem ersten Urquell alles Lichtes. Fr. Was ist der Zweck Ihrer Arbeit? A. Um mit Hülfe des grossen Baumeisters der Welt und mit dem Beistand des Bundes das wahre Meisterwort zu finden, um davon einen würdigen Gebrauch zu machen. Nachdem Sie jetzt die Meisterweihe empfangen haben

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/139>, abgerufen am 19.04.2024.