Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

in diesem Jahr hat der Teutsche Kayser Henrich V einem seiner vornehmen Bedienten und Getreuen, Nahmens Eberad, Ebebard, Eberald (Eberhard) den Wald, welcher zu diesem Saal gehörete, und welcher Saal damals (wie eben aus dieser Begebenheit zu ersehen ist) annoch ein Eigenthum der Teutschen Kayser war, verehret. Man kan den gantzen Schenckungs-Brief des gedachten Kaysers hiervon (darin er diesen Wald ein Allode, das ist, ein eigenes, mit keiner Lehen-Eigenschaft behaftetes Gut, item, sein Reichseigenthümliches, zu seinem Königlichen Pallast in Wißbaden gehöriges, freyes Grund-Gut nennet) abgedruckt finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. I. p. 56, coll. P. II. p. 46, wie auch in des Joannis Spic. dipl. I. p. 443, und in des Gudenus Syll. dipl. I. p. 564, und ist derselbe zu Speyer in dem gemeldten Jahre ausgefertiget worden. Es heisset darin der Kayser, welcher diesen Brief verfassen lassen, Henrich IV, und durfte derselbe, ob er gleich eigentlich der V war, damals auch nicht anders genennet werden, weil sein Vorfahre Henrich I die Päbstliche Crönung zu Rom nicht erhalten hatte, und also unter die würcklichen Kayser damals nicht gerechnet wurde. Heut zu Tage aber, da man auch diejenige Kayser, welche nicht zu Rom gecrönet worden, unter die würcklichen Kayser zu zählen pfleget, heisset er der V.

in diesem Jahr hat der Teutsche Kayser Henrich V einem seiner vornehmen Bedienten und Getreuen, Nahmens Eberad, Ebebard, Eberald (Eberhard) den Wald, welcher zu diesem Saal gehörete, und welcher Saal damals (wie eben aus dieser Begebenheit zu ersehen ist) annoch ein Eigenthum der Teutschen Kayser war, verehret. Man kan den gantzen Schenckungs-Brief des gedachten Kaysers hiervon (darin er diesen Wald ein Allode, das ist, ein eigenes, mit keiner Lehen-Eigenschaft behaftetes Gut, item, sein Reichseigenthümliches, zu seinem Königlichen Pallast in Wißbaden gehöriges, freyes Grund-Gut nennet) abgedruckt finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. I. p. 56, coll. P. II. p. 46, wie auch in des Joannis Spic. dipl. I. p. 443, und in des Gudenus Syll. dipl. I. p. 564, und ist derselbe zu Speyer in dem gemeldten Jahre ausgefertiget worden. Es heisset darin der Kayser, welcher diesen Brief verfassen lassen, Henrich IV, und durfte derselbe, ob er gleich eigentlich der V war, damals auch nicht anders genennet werden, weil sein Vorfahre Henrich I die Päbstliche Crönung zu Rom nicht erhalten hatte, und also unter die würcklichen Kayser damals nicht gerechnet wurde. Heut zu Tage aber, da man auch diejenige Kayser, welche nicht zu Rom gecrönet worden, unter die würcklichen Kayser zu zählen pfleget, heisset er der V.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0281" n="245"/>
in diesem Jahr hat der Teutsche Kayser Henrich V einem seiner vornehmen Bedienten und Getreuen, Nahmens Eberad, Ebebard, Eberald (Eberhard) den Wald, welcher zu diesem Saal gehörete, und welcher Saal damals (wie eben aus dieser Begebenheit zu ersehen ist) annoch ein Eigenthum der Teutschen Kayser war, verehret. Man kan den gantzen Schenckungs-Brief des gedachten Kaysers hiervon (darin er diesen Wald ein Allode, das ist, ein eigenes, mit keiner Lehen-Eigenschaft behaftetes Gut, item, sein Reichseigenthümliches, zu seinem Königlichen Pallast in Wißbaden gehöriges, freyes Grund-Gut nennet) abgedruckt finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. <hi rendition="#aq">P. I. p. 56, coll. P. II. p. 46,</hi> wie auch in des Joannis <hi rendition="#aq">Spic. dipl. I. p. 443,</hi> und in des Gudenus <hi rendition="#aq">Syll. dipl. I. p. 564,</hi> und ist derselbe zu Speyer in dem gemeldten Jahre ausgefertiget worden. Es heisset darin der Kayser, welcher diesen Brief verfassen lassen, Henrich IV, und durfte derselbe, ob er gleich eigentlich der V war, damals auch nicht anders genennet werden, weil sein Vorfahre Henrich I die Päbstliche Crönung zu Rom nicht erhalten hatte, und also unter die würcklichen Kayser damals nicht gerechnet wurde. Heut zu Tage aber, da man auch diejenige Kayser, welche nicht zu Rom gecrönet worden, unter die würcklichen Kayser zu zählen pfleget, heisset er der V.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[245/0281] in diesem Jahr hat der Teutsche Kayser Henrich V einem seiner vornehmen Bedienten und Getreuen, Nahmens Eberad, Ebebard, Eberald (Eberhard) den Wald, welcher zu diesem Saal gehörete, und welcher Saal damals (wie eben aus dieser Begebenheit zu ersehen ist) annoch ein Eigenthum der Teutschen Kayser war, verehret. Man kan den gantzen Schenckungs-Brief des gedachten Kaysers hiervon (darin er diesen Wald ein Allode, das ist, ein eigenes, mit keiner Lehen-Eigenschaft behaftetes Gut, item, sein Reichseigenthümliches, zu seinem Königlichen Pallast in Wißbaden gehöriges, freyes Grund-Gut nennet) abgedruckt finden in des Verfassers Merckw. der Stadt Wißb. P. I. p. 56, coll. P. II. p. 46, wie auch in des Joannis Spic. dipl. I. p. 443, und in des Gudenus Syll. dipl. I. p. 564, und ist derselbe zu Speyer in dem gemeldten Jahre ausgefertiget worden. Es heisset darin der Kayser, welcher diesen Brief verfassen lassen, Henrich IV, und durfte derselbe, ob er gleich eigentlich der V war, damals auch nicht anders genennet werden, weil sein Vorfahre Henrich I die Päbstliche Crönung zu Rom nicht erhalten hatte, und also unter die würcklichen Kayser damals nicht gerechnet wurde. Heut zu Tage aber, da man auch diejenige Kayser, welche nicht zu Rom gecrönet worden, unter die würcklichen Kayser zu zählen pfleget, heisset er der V.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/281
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/281>, abgerufen am 18.04.2024.