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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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verfallen, und ist von denselben nichts mehr sonderlich übrig, als ein Stück von dem vormaligen Creutz-Gang, wie auch die Wohnung der Abtißin, (welche der zeitliche Beständer des Closters inne hat) und einige andere wenige Closter-Zimmer. Die ehemalige Kirche, welche, laut allen alten Nachrichten, sehr schön und sehens-würdig gewesen seyn soll, ist ebenfalls, bis auf einiges altes Gemäuer, zu Grunde gegangen. Weil aber vormals viele Personen des Gräflichen Hauses Nassau, wie auch andere frembde Standes-Personen, welche daselbst, oder auch zu Wißbaden, wo sie sich etwan zufälliger weise aufgehalten, verstorben, in dieselbe, wie auch in den Creutz-Gang des Closters, begraben, und zum Theil mit lesens-würdigen Grab-Schriften sind versehen worden, so hat nicht nur die Landes-Herrschaft bereits in dem Jahr 1632 die vornehmste solcher Grab-Schriften und Gemählden sauber abzeichnen, und verwahrlich beylegen lassen; sondern es sind auch selbst einige solcher Grab-Steinen nach Wißbaden in und an die Kirche daselbst (wie solches bereits oben, bey Beschreibung dieser Kirche, ausführlich berichtet ist) versetzet worden. Doch sind auch noch einige in dem Closter selbst gegenwärtig zu sehen, auch liegen noch manche derselben unter dem Schutt der verfallenen Closter-Gebäuden verborgen. An statt dieser abgegangenen alten Kirche ist zu Anfang dieses

verfallen, und ist von denselben nichts mehr sonderlich übrig, als ein Stück von dem vormaligen Creutz-Gang, wie auch die Wohnung der Abtißin, (welche der zeitliche Beständer des Closters inne hat) und einige andere wenige Closter-Zimmer. Die ehemalige Kirche, welche, laut allen alten Nachrichten, sehr schön und sehens-würdig gewesen seyn soll, ist ebenfalls, bis auf einiges altes Gemäuer, zu Grunde gegangen. Weil aber vormals viele Personen des Gräflichen Hauses Nassau, wie auch andere frembde Standes-Personen, welche daselbst, oder auch zu Wißbaden, wo sie sich etwan zufälliger weise aufgehalten, verstorben, in dieselbe, wie auch in den Creutz-Gang des Closters, begraben, und zum Theil mit lesens-würdigen Grab-Schriften sind versehen worden, so hat nicht nur die Landes-Herrschaft bereits in dem Jahr 1632 die vornehmste solcher Grab-Schriften und Gemählden sauber abzeichnen, und verwahrlich beylegen lassen; sondern es sind auch selbst einige solcher Grab-Steinen nach Wißbaden in und an die Kirche daselbst (wie solches bereits oben, bey Beschreibung dieser Kirche, ausführlich berichtet ist) versetzet worden. Doch sind auch noch einige in dem Closter selbst gegenwärtig zu sehen, auch liegen noch manche derselben unter dem Schutt der verfallenen Closter-Gebäuden verborgen. An statt dieser abgegangenen alten Kirche ist zu Anfang dieses

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[415/0451] verfallen, und ist von denselben nichts mehr sonderlich übrig, als ein Stück von dem vormaligen Creutz-Gang, wie auch die Wohnung der Abtißin, (welche der zeitliche Beständer des Closters inne hat) und einige andere wenige Closter-Zimmer. Die ehemalige Kirche, welche, laut allen alten Nachrichten, sehr schön und sehens-würdig gewesen seyn soll, ist ebenfalls, bis auf einiges altes Gemäuer, zu Grunde gegangen. Weil aber vormals viele Personen des Gräflichen Hauses Nassau, wie auch andere frembde Standes-Personen, welche daselbst, oder auch zu Wißbaden, wo sie sich etwan zufälliger weise aufgehalten, verstorben, in dieselbe, wie auch in den Creutz-Gang des Closters, begraben, und zum Theil mit lesens-würdigen Grab-Schriften sind versehen worden, so hat nicht nur die Landes-Herrschaft bereits in dem Jahr 1632 die vornehmste solcher Grab-Schriften und Gemählden sauber abzeichnen, und verwahrlich beylegen lassen; sondern es sind auch selbst einige solcher Grab-Steinen nach Wißbaden in und an die Kirche daselbst (wie solches bereits oben, bey Beschreibung dieser Kirche, ausführlich berichtet ist) versetzet worden. Doch sind auch noch einige in dem Closter selbst gegenwärtig zu sehen, auch liegen noch manche derselben unter dem Schutt der verfallenen Closter-Gebäuden verborgen. An statt dieser abgegangenen alten Kirche ist zu Anfang dieses

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/451>, abgerufen am 19.04.2024.