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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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und diese sind von einander sehr unterschieden. Wir wollen die vornehmste derselben, nebst ihren Schwierigkeiten, die sie bey sich haben, wie auch der Beantwortung derselben, wo anderst einige vorhanden ist, hinlänglich (doch nur bloß historischer oder Erzehlungs-weise, und ohne daß man eine Entscheidung dieser mancherley Meynungen, und noch viel weniger eine Behauptung dieser und jener besonderen Meynung hierbey unternehmen wolle) anzeigen, und dem vernünftigen Leser das Urtheil davon überlassen. 1, Sind einige und sonderlich die Natur-Lehrer der alten Zeiten, welche meynen, die Hitze dieses Wassers komme von einem unterirdischen stäts fort-brennenden Feuer her. Sie setzen nemlich fest, daß es unterirdische Feuer gäbe, und beweisen solches mit den Feuer-speyenden Bergen, welche hier und dar auf dem Erdboden angetroffen werden. Sie setzten ferner fest, daß, wenn etwan einiges Wasser in der Erde nahe bey einem solchen Feuer vorbey liefe, solches nothwendiger weise erhitzet werden müste. Und daher komme es, (führen sie zur Verstärckung dessen an) daß in denen Gegenden, wo feuerspeyende Berge sind, z. E. in Italien, in Ißland etc. auch viele heisse Wasser-Quellen befindlich wären. Gegen diese Gründe wird nun von andern, denen diese Meynung nicht wahrscheinlich vorkommt, eingewendet, daß Feuer-speyende Berge freylich wohl

und diese sind von einander sehr unterschieden. Wir wollen die vornehmste derselben, nebst ihren Schwierigkeiten, die sie bey sich haben, wie auch der Beantwortung derselben, wo anderst einige vorhanden ist, hinlänglich (doch nur bloß historischer oder Erzehlungs-weise, und ohne daß man eine Entscheidung dieser mancherley Meynungen, und noch viel weniger eine Behauptung dieser und jener besonderen Meynung hierbey unternehmen wolle) anzeigen, und dem vernünftigen Leser das Urtheil davon überlassen. 1, Sind einige und sonderlich die Natur-Lehrer der alten Zeiten, welche meynen, die Hitze dieses Wassers komme von einem unterirdischen stäts fort-brennenden Feuer her. Sie setzen nemlich fest, daß es unterirdische Feuer gäbe, und beweisen solches mit den Feuer-speyenden Bergen, welche hier und dar auf dem Erdboden angetroffen werden. Sie setzten ferner fest, daß, wenn etwan einiges Wasser in der Erde nahe bey einem solchen Feuer vorbey liefe, solches nothwendiger weise erhitzet werden müste. Und daher komme es, (führen sie zur Verstärckung dessen an) daß in denen Gegenden, wo feuerspeyende Berge sind, z. E. in Italien, in Ißland etc. auch viele heisse Wasser-Quellen befindlich wären. Gegen diese Gründe wird nun von andern, denen diese Meynung nicht wahrscheinlich vorkommt, eingewendet, daß Feuer-speyende Berge freylich wohl

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[421/0457] und diese sind von einander sehr unterschieden. Wir wollen die vornehmste derselben, nebst ihren Schwierigkeiten, die sie bey sich haben, wie auch der Beantwortung derselben, wo anderst einige vorhanden ist, hinlänglich (doch nur bloß historischer oder Erzehlungs-weise, und ohne daß man eine Entscheidung dieser mancherley Meynungen, und noch viel weniger eine Behauptung dieser und jener besonderen Meynung hierbey unternehmen wolle) anzeigen, und dem vernünftigen Leser das Urtheil davon überlassen. 1, Sind einige und sonderlich die Natur-Lehrer der alten Zeiten, welche meynen, die Hitze dieses Wassers komme von einem unterirdischen stäts fort-brennenden Feuer her. Sie setzen nemlich fest, daß es unterirdische Feuer gäbe, und beweisen solches mit den Feuer-speyenden Bergen, welche hier und dar auf dem Erdboden angetroffen werden. Sie setzten ferner fest, daß, wenn etwan einiges Wasser in der Erde nahe bey einem solchen Feuer vorbey liefe, solches nothwendiger weise erhitzet werden müste. Und daher komme es, (führen sie zur Verstärckung dessen an) daß in denen Gegenden, wo feuerspeyende Berge sind, z. E. in Italien, in Ißland etc. auch viele heisse Wasser-Quellen befindlich wären. Gegen diese Gründe wird nun von andern, denen diese Meynung nicht wahrscheinlich vorkommt, eingewendet, daß Feuer-speyende Berge freylich wohl

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 421. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/457>, abgerufen am 23.04.2024.