Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

Bild:
<< vorherige Seite

gienge ein Wind darmit/ der an vilen Ohrten die Bäume auf den Boden
warff/ und tahte insonderheit in dem Bowald bey Zofingen/ da der Hagel
endete/ grossen Schaden.

Den 14. Jul. um Mittnacht fienge es an erschrokenlich Blitzen/ und
Donneren/ als ob der Himmel einfallen wolte. Diß währete die ganze Nacht/
und den folgenden ganzen Tag. Die Stral schosse an vilen Ohrten. So
schlug auch der Hagel an vilen Ohrten/ sonderlich im Rotenburger Amt
Lucerner Gebiets/
das kein Sichel auf das Feld kam. Jedermann meinte/
der Jüngste Tag seye verhanden. Dise Stürme haben zu Rapperschwil/
Stäfen/ und Mänidorff am Zürich-See/
wie auch in der Herrschaft
Grüningen/ an fruchtbaren Bäumen/ und sonst grossen Schaden getahn:
den dritten Tag gabe es gar schwere Schlag-Regen. Haller Chron. Lib. LVI.
cap
1.

An. 1598. hat der Hagel grossen Schaden getahn zu Horgen/ Cap-
pel/ Knonau/ Rafz/ Stein am Rhein/
und anderstwo mehr. Escher.
Chron. ad h. a.

An. 1599. hat der Hagel widerum grossen Schaden verursachet/ in-
sonders in dem Zürichgebiet/ in der Grafschaft Kyburg/ Herrschaft
Andelfingen.

Den 29. Heum. gegen Abend um 3. Uhr kam ein Hagelwetter vom
Albis über Rieden/ gegen Wiedikon/ Wollishoffen/ Tallweil/ und
über den See gen Zollikon/ Goldbach/ und Küßnacht/ da es Stein
geben hat/ wie Hüner-Eyer/ die auf den Tächeren etlich 1000. Ziegel erschla-
gen. Escher Chron. ad h. a.

An. 1600. den 16. Heum. hat der Hagel bey Rapperschweil gegen
Bubikon grossen Schaden getahn. Escher. Chron. ad h. a.

An. 1601. den 20. Mey hat der Hagel bey Tallweil/ und dem Berg
zu zimlich geschadet/ sonderlich dem Graß.

Den 10. Augstm. ist ein Hagel vom Legerberg herkommen/ der ist
gangen über Rümlang/ Kloten/ Brütten/ bis gegen Kyburg/ der
hat dem Haber sonderlichen Schaden getahn. Und zu Eingang des Mo-
nats ist auch ein zimlicher Hagel gangen über das Dorff Wyningen/ und
daherum.

Dergleichen Hagelwetter gibt es gern/ wann in dem Meyen dicke Nebel
sich zeigen/ wie dann auch diß Jahr/ sonderlich den 14. Mey ein wüster dicker
Nebel vom Morgen an bis gegen 9. Uhren gewesen/ und sich also erwahret
hat das gemeine Sprüchwort/ Meyen Nebel/ Brachet- oder Augsten
Hägel. Escher. Chron, ad h. a.

An. 1605.

gienge ein Wind darmit/ der an vilen Ohrten die Baͤume auf den Boden
warff/ und tahte inſonderheit in dem Bowald bey Zofingen/ da der Hagel
endete/ groſſen Schaden.

Den 14. Jul. um Mittnacht fienge es an erſchrokenlich Blitzen/ und
Donneren/ als ob der Himmel einfallen wolte. Diß waͤhrete die ganze Nacht/
und den folgenden ganzen Tag. Die Stral ſchoſſe an vilen Ohrten. So
ſchlug auch der Hagel an vilen Ohrten/ ſonderlich im Rotenburger Amt
Lucerner Gebiets/
das kein Sichel auf das Feld kam. Jedermañ meinte/
der Juͤngſte Tag ſeye verhanden. Diſe Stuͤrme haben zu Rapperſchwil/
Staͤfen/ und Maͤnidorff am Zuͤrich-See/
wie auch in der Herꝛſchaft
Gruͤningen/ an fruchtbaren Baͤumen/ und ſonſt groſſen Schaden getahn:
den dritten Tag gabe es gar ſchwere Schlag-Regen. Haller Chron. Lib. LVI.
cap
1.

An. 1598. hat der Hagel groſſen Schaden getahn zu Horgen/ Cap-
pel/ Knonau/ Rafz/ Stein am Rhein/
und anderſtwo mehr. Eſcher.
Chron. ad h. a.

An. 1599. hat der Hagel widerum groſſen Schaden verurſachet/ in-
ſonders in dem Zuͤrichgebiet/ in der Grafſchaft Kyburg/ Herꝛſchaft
Andelfingen.

Den 29. Heum. gegen Abend um 3. Uhr kam ein Hagelwetter vom
Albis uͤber Rieden/ gegen Wiedikon/ Wollishoffen/ Tallweil/ und
über den See gen Zollikon/ Goldbach/ und Küßnacht/ da es Stein
geben hat/ wie Huͤner-Eyer/ die auf den Taͤcheren etlich 1000. Ziegel erſchla-
gen. Eſcher Chron. ad h. a.

An. 1600. den 16. Heum. hat der Hagel bey Rapperſchweil gegen
Bubikon groſſen Schaden getahn. Eſcher. Chron. ad h. a.

An. 1601. den 20. Mey hat der Hagel bey Tallweil/ und dem Berg
zu zimlich geſchadet/ ſonderlich dem Graß.

Den 10. Augſtm. iſt ein Hagel vom Legerberg herkommen/ der iſt
gangen uͤber Rümlang/ Kloten/ Brütten/ bis gegen Kyburg/ der
hat dem Haber ſonderlichen Schaden getahn. Und zu Eingang des Mo-
nats iſt auch ein zimlicher Hagel gangen uͤber das Dorff Wyningen/ und
daherum.

Dergleichen Hagelwetter gibt es gern/ wann in dem Meyen dicke Nebel
ſich zeigen/ wie dann auch diß Jahr/ ſonderlich den 14. Mey ein wuͤſter dicker
Nebel vom Morgen an bis gegen 9. Uhren geweſen/ und ſich alſo erwahret
hat das gemeine Sprüchwort/ Meyen Nebel/ Brachet- oder Augſten
Haͤgel. Eſcher. Chron, ad h. a.

An. 1605.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0155" n="142"/>
gienge ein Wind darmit/ der an vilen Ohrten die Ba&#x0364;ume auf den Boden<lb/>
warff/ und tahte in&#x017F;onderheit in dem Bowald bey <hi rendition="#fr">Zofingen/</hi> da der Hagel<lb/>
endete/ gro&#x017F;&#x017F;en Schaden.</p><lb/>
          <p>Den 14. Jul. um Mittnacht fienge es an er&#x017F;chrokenlich Blitzen/ und<lb/>
Donneren/ als ob der Himmel einfallen wolte. Diß wa&#x0364;hrete die ganze Nacht/<lb/>
und den folgenden ganzen Tag. Die Stral &#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e an vilen Ohrten. So<lb/>
&#x017F;chlug auch der Hagel an vilen Ohrten/ &#x017F;onderlich im <hi rendition="#fr">Rotenburger Amt<lb/>
Lucerner Gebiets/</hi> das kein Sichel auf das Feld kam. Jederman&#x0303; meinte/<lb/>
der Ju&#x0364;ng&#x017F;te Tag &#x017F;eye verhanden. Di&#x017F;e Stu&#x0364;rme haben zu <hi rendition="#fr">Rapper&#x017F;chwil/<lb/>
Sta&#x0364;fen/ und Ma&#x0364;nidorff am Zu&#x0364;rich-See/</hi> wie auch in der Her&#xA75B;&#x017F;chaft<lb/><hi rendition="#fr">Gru&#x0364;ningen/</hi> an fruchtbaren Ba&#x0364;umen/ und &#x017F;on&#x017F;t gro&#x017F;&#x017F;en Schaden getahn:<lb/>
den dritten Tag gabe es gar &#x017F;chwere Schlag-Regen. <hi rendition="#aq">Haller Chron. Lib. LVI.<lb/>
cap</hi> 1.</p><lb/>
          <p>An. 1598. hat der Hagel gro&#x017F;&#x017F;en Schaden getahn zu <hi rendition="#fr">Horgen/ Cap-<lb/>
pel/ Knonau/ Rafz/ Stein am Rhein/</hi> und ander&#x017F;two mehr. <hi rendition="#aq">E&#x017F;cher.<lb/>
Chron. ad h. a.</hi></p><lb/>
          <p>An. 1599. hat der Hagel widerum gro&#x017F;&#x017F;en Schaden verur&#x017F;achet/ in-<lb/>
&#x017F;onders in dem <hi rendition="#fr">Zu&#x0364;richgebiet/</hi> in der Graf&#x017F;chaft <hi rendition="#fr">Kyburg/</hi> Her&#xA75B;&#x017F;chaft<lb/><hi rendition="#fr">Andelfingen.</hi></p><lb/>
          <p>Den 29. Heum. gegen Abend um 3. Uhr kam ein Hagelwetter vom<lb/>
Albis u&#x0364;ber <hi rendition="#fr">Rieden/</hi> gegen <hi rendition="#fr">Wiedikon/ Wollishoffen/ Tallweil/</hi> und<lb/>
über den See gen <hi rendition="#fr">Zollikon/ Goldbach/ und Küßnacht/</hi> da es Stein<lb/>
geben hat/ wie Hu&#x0364;ner-Eyer/ die auf den Ta&#x0364;cheren etlich 1000. Ziegel er&#x017F;chla-<lb/>
gen. <hi rendition="#aq">E&#x017F;cher Chron. ad h. a.</hi></p><lb/>
          <p>An. 1600. den 16. Heum. hat der Hagel bey <hi rendition="#fr">Rapper&#x017F;chweil</hi> gegen<lb/><hi rendition="#fr">Bubikon</hi> gro&#x017F;&#x017F;en Schaden getahn. <hi rendition="#aq">E&#x017F;cher. Chron. ad h. a.</hi></p><lb/>
          <p>An. 1601. den 20. Mey hat der Hagel bey <hi rendition="#fr">Tallweil/</hi> und dem Berg<lb/>
zu zimlich ge&#x017F;chadet/ &#x017F;onderlich dem Graß.</p><lb/>
          <p>Den 10. Aug&#x017F;tm. i&#x017F;t ein Hagel vom Legerberg herkommen/ der i&#x017F;t<lb/>
gangen u&#x0364;ber <hi rendition="#fr">Rümlang/ Kloten/ Brütten/</hi> bis gegen <hi rendition="#fr">Kyburg/</hi> der<lb/>
hat dem Haber &#x017F;onderlichen Schaden getahn. Und zu Eingang des Mo-<lb/>
nats i&#x017F;t auch ein zimlicher Hagel gangen u&#x0364;ber das Dorff <hi rendition="#fr">Wyningen/</hi> und<lb/>
daherum.</p><lb/>
          <p>Dergleichen Hagelwetter gibt es gern/ wann in dem Meyen dicke Nebel<lb/>
&#x017F;ich zeigen/ wie dann auch diß Jahr/ &#x017F;onderlich den 14. Mey ein wu&#x0364;&#x017F;ter dicker<lb/>
Nebel vom Morgen an bis gegen 9. Uhren gewe&#x017F;en/ und &#x017F;ich al&#x017F;o erwahret<lb/>
hat das gemeine Sprüchwort/ <hi rendition="#fr">Meyen Nebel/ Brachet-</hi> oder <hi rendition="#fr">Aug&#x017F;ten</hi><lb/>
Ha&#x0364;gel. <hi rendition="#aq">E&#x017F;cher. Chron, ad h. a.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">An. 1605.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[142/0155] gienge ein Wind darmit/ der an vilen Ohrten die Baͤume auf den Boden warff/ und tahte inſonderheit in dem Bowald bey Zofingen/ da der Hagel endete/ groſſen Schaden. Den 14. Jul. um Mittnacht fienge es an erſchrokenlich Blitzen/ und Donneren/ als ob der Himmel einfallen wolte. Diß waͤhrete die ganze Nacht/ und den folgenden ganzen Tag. Die Stral ſchoſſe an vilen Ohrten. So ſchlug auch der Hagel an vilen Ohrten/ ſonderlich im Rotenburger Amt Lucerner Gebiets/ das kein Sichel auf das Feld kam. Jedermañ meinte/ der Juͤngſte Tag ſeye verhanden. Diſe Stuͤrme haben zu Rapperſchwil/ Staͤfen/ und Maͤnidorff am Zuͤrich-See/ wie auch in der Herꝛſchaft Gruͤningen/ an fruchtbaren Baͤumen/ und ſonſt groſſen Schaden getahn: den dritten Tag gabe es gar ſchwere Schlag-Regen. Haller Chron. Lib. LVI. cap 1. An. 1598. hat der Hagel groſſen Schaden getahn zu Horgen/ Cap- pel/ Knonau/ Rafz/ Stein am Rhein/ und anderſtwo mehr. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1599. hat der Hagel widerum groſſen Schaden verurſachet/ in- ſonders in dem Zuͤrichgebiet/ in der Grafſchaft Kyburg/ Herꝛſchaft Andelfingen. Den 29. Heum. gegen Abend um 3. Uhr kam ein Hagelwetter vom Albis uͤber Rieden/ gegen Wiedikon/ Wollishoffen/ Tallweil/ und über den See gen Zollikon/ Goldbach/ und Küßnacht/ da es Stein geben hat/ wie Huͤner-Eyer/ die auf den Taͤcheren etlich 1000. Ziegel erſchla- gen. Eſcher Chron. ad h. a. An. 1600. den 16. Heum. hat der Hagel bey Rapperſchweil gegen Bubikon groſſen Schaden getahn. Eſcher. Chron. ad h. a. An. 1601. den 20. Mey hat der Hagel bey Tallweil/ und dem Berg zu zimlich geſchadet/ ſonderlich dem Graß. Den 10. Augſtm. iſt ein Hagel vom Legerberg herkommen/ der iſt gangen uͤber Rümlang/ Kloten/ Brütten/ bis gegen Kyburg/ der hat dem Haber ſonderlichen Schaden getahn. Und zu Eingang des Mo- nats iſt auch ein zimlicher Hagel gangen uͤber das Dorff Wyningen/ und daherum. Dergleichen Hagelwetter gibt es gern/ wann in dem Meyen dicke Nebel ſich zeigen/ wie dann auch diß Jahr/ ſonderlich den 14. Mey ein wuͤſter dicker Nebel vom Morgen an bis gegen 9. Uhren geweſen/ und ſich alſo erwahret hat das gemeine Sprüchwort/ Meyen Nebel/ Brachet- oder Augſten Haͤgel. Eſcher. Chron, ad h. a. An. 1605.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/155
Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/155>, abgerufen am 07.05.2024.