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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.

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Sündfluth aber sttllte ihn Gott in die Nähe/ daß ihre Tag wurden hun-
dert und zwenzig Jahre.
Gen. VI. 3. Die reitz- und Lokvögel zur Sün-
de wurden weggeiagt/ dann bey vorgenommener Zermalmung der ganzen Erd-
kugel die feißte kostliche/ erste/ dem ersten Stand der Unschuld entsprechende
Erde untermischet worden mit vilen sandicht- und mineralischen Theilen weß-
wegen sie hernach mit desto grösserer Mühe/ wann man von ihro was wolte
haben/ müßte gebauet/ und überal eingerichtet werden nach dem Elend und
Dürfftigkeit der in die Sünd gefallenen menschlichen Natur. Mit dem auf
die Erde selbs/ nicht nur auf die Bewohnere/ außgesprochenen Fluch/ Gen.
III.
17. ergienge es/ wie mit der dem Adam angedroheten Todesstraff. Gen.
II.
17. Es stehet zwar dort/ welches Tages du darvon issest/ wirst
du des Todes sterben.
Nun hat zwahren in dem Augenblit/ da Eva in
den Apfel gebissen/ die Tödlichkeit angefangen/ der Tod selbs aber könte nicht
also bald über Adam triumphieren/ sondern erst nach 900. Jahren. Also wol-
te Gott nicht alsobald auf die Sünde das herrliche Werk seiner Händen zer-
stören/ und eine so schöne Augenweid in ihrer ersten Blut und Früchten erste-
ken/ sondern die Menschen selbige geniessen lassen über die 1600. Jahr. Erst
nach dem Sündfluß/ und über die Erde selbs ergangenen Straffe/ thate Gott
dem Noah dise Verheissung: Jch wil hinfür nicht mehr die Erde
verfluchen um der Menschen willen.
Gen. VIII. 21. allwo/ gleich auch
Gen. IX. 11. klärlich zusamen gesezet wird der Fall Adams/ und der Fluch/ den
Gott an der Erde in der Sündfluth follstrekt hat. Die Histori des Sünd-
flusses habe bis dahin in erforderlicher Weitläuffigkeit/ aber auch möglicher
Kürze/ eingeführt/ weilen auch die Gestalt unserer Helvetischer Gebirgen bey
Anlas diser ersten Erdenzerstörung entstanden/ und verdienet sonsten eine so
erschrökliche Umkehrung und Zermalmung des kostlichen Erdenbaus/ und
darbey vorgefallene Gichtrische Erschüttungen/ daß sie zum schreken und nach-
richt der gottlosen Welt wol untersuchet/ und in Gestalt einer Tragedi zum
öfteren vorgestellet werde. Es ist ja entsezlich zugedenken/ daß alle Berge/ Stei-
ne/ Metall/ Mineralien/ Erde/ Sand; die vierfüssigen/ fliegende/ kriechende/
und schwimmende Thiere/ die Bäume/ Stauden/ und alle Gewächse der Er-
den/ mit den Menschen/ zermalmet/ und so zureden in ein Muß verwandelt
worden. Daß deme also/ und disere Anfangs der Vernunft widrig scheinen-
de Erklärung der Sündfluth nicht unter die ohngründlichen Hirngedichte
zuzehlen seye/ lasset sich ganz gewiß schliessen auß Betracht- und Untersuchung
der oberen Erde/ ins besonder aber auß denen gewissen/ ohnzweifelhaften/ Ue-
berbleibselen der ersten Welt/ welche nicht nur oben auf der Erden-Fläche/ in
den Aekern/ ligen/ sondern innert den härtesten Felsen/ Marmlen/ in tieffen Stein-
brüchen/ Kohl Erz und anderen Bergwerken anzutreffen seyn. Wie wolten sie in solche Steinfelsen/ und
erhartete Tieffen kommen seyn/ wann dise nicht auch ein weicher Lett/ oder lindes Sandgemüß gewesen?

Suͤndfluth aber ſttllte ihn Gott in die Naͤhe/ daß ihre Tag wurden hun-
dert und zwenzig Jahre.
Gen. VI. 3. Die reitz- und Lokvoͤgel zur Suͤn-
de wurden weggeiagt/ dann bey vorgenom̃ener Zermalmung der ganzen Erd-
kugel die feißte koſtliche/ erſte/ dem erſten Stand der Unſchuld entſprechende
Erde untermiſchet worden mit vilen ſandicht- und mineraliſchen Theilen weß-
wegen ſie hernach mit deſto groͤſſerer Muͤhe/ wann man von ihro was wolte
haben/ muͤßte gebauet/ und uͤberal eingerichtet werden nach dem Elend und
Duͤrfftigkeit der in die Suͤnd gefallenen menſchlichen Natur. Mit dem auf
die Erde ſelbs/ nicht nur auf die Bewohnere/ außgeſprochenen Fluch/ Gen.
III.
17. ergienge es/ wie mit der dem Adam angedroheten Todesſtraff. Gen.
II.
17. Es ſtehet zwar dort/ welches Tages du darvon iſſeſt/ wirſt
du des Todes ſterben.
Nun hat zwahren in dem Augenblit/ da Eva in
den Apfel gebiſſen/ die Toͤdlichkeit angefangen/ der Tod ſelbs aber koͤnte nicht
alſo bald uͤber Adam triumphieren/ ſondern erſt nach 900. Jahren. Alſo wol-
te Gott nicht alſobald auf die Suͤnde das herꝛliche Werk ſeiner Haͤnden zer-
ſtoͤren/ und eine ſo ſchoͤne Augenweid in ihrer erſten Blut und Fruͤchten erſte-
ken/ ſondern die Menſchen ſelbige genieſſen laſſen uͤber die 1600. Jahr. Erſt
nach dem Suͤndfluß/ und uͤber die Erde ſelbs ergangenẽ Straffe/ thate Gott
dem Noah diſe Verheiſſung: Jch wil hinfuͤr nicht mehr die Erde
verfluchen um der Menſchen willen.
Gen. VIII. 21. allwo/ gleich auch
Gen. IX. 11. klaͤrlich zuſamen geſezet wird der Fall Adams/ und der Fluch/ den
Gott an der Erde in der Suͤndfluth follſtrekt hat. Die Hiſtori des Suͤnd-
fluſſes habe bis dahin in erforderlicher Weitlaͤuffigkeit/ aber auch moͤglicher
Kuͤrze/ eingefuͤhrt/ weilen auch die Geſtalt unſerer Helvetiſcher Gebirgen bey
Anlas diſer erſten Erdenzerſtoͤrung entſtanden/ und verdienet ſonſten eine ſo
erſchroͤkliche Umkehrung und Zermalmung des koſtlichen Erdenbaus/ und
darbey vorgefallene Gichtriſche Erſchuͤttungen/ daß ſie zum ſchreken und nach-
richt der gottloſen Welt wol unterſuchet/ und in Geſtalt einer Tragedi zum
oͤfteren vorgeſtellet werde. Es iſt ja entſezlich zugedenken/ daß alle Berge/ Stei-
ne/ Metall/ Mineralien/ Erde/ Sand; die vierfuͤſſigen/ fliegende/ kriechende/
und ſchwimmende Thiere/ die Baͤume/ Stauden/ und alle Gewaͤchſe der Er-
den/ mit den Menſchen/ zermalmet/ und ſo zureden in ein Muß verwandelt
worden. Daß deme alſo/ und diſere Anfangs der Vernunft widrig ſcheinen-
de Erklaͤrung der Suͤndfluth nicht unter die ohngruͤndlichen Hirngedichte
zuzehlen ſeye/ laſſet ſich ganz gewiß ſchlieſſen auß Betracht- und Unterſuchung
der oberen Erde/ ins beſonder aber auß denen gewiſſen/ ohnzweifelhaften/ Ue-
berbleibſelen der erſten Welt/ welche nicht nur oben auf der Erden-Flaͤche/ in
den Aekern/ ligen/ ſondern iñert den haͤrteſtẽ Felſen/ Marmlen/ in tieffẽ Stein-
bruͤchen/ Kohl Erz und anderen Bergwerken anzutreffen ſeyn. Wie wolten ſie in ſolche Steinfelſen/ und
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[192/0226] Suͤndfluth aber ſttllte ihn Gott in die Naͤhe/ daß ihre Tag wurden hun- dert und zwenzig Jahre. Gen. VI. 3. Die reitz- und Lokvoͤgel zur Suͤn- de wurden weggeiagt/ dann bey vorgenom̃ener Zermalmung der ganzen Erd- kugel die feißte koſtliche/ erſte/ dem erſten Stand der Unſchuld entſprechende Erde untermiſchet worden mit vilen ſandicht- und mineraliſchen Theilen weß- wegen ſie hernach mit deſto groͤſſerer Muͤhe/ wann man von ihro was wolte haben/ muͤßte gebauet/ und uͤberal eingerichtet werden nach dem Elend und Duͤrfftigkeit der in die Suͤnd gefallenen menſchlichen Natur. Mit dem auf die Erde ſelbs/ nicht nur auf die Bewohnere/ außgeſprochenen Fluch/ Gen. III. 17. ergienge es/ wie mit der dem Adam angedroheten Todesſtraff. Gen. II. 17. Es ſtehet zwar dort/ welches Tages du darvon iſſeſt/ wirſt du des Todes ſterben. Nun hat zwahren in dem Augenblit/ da Eva in den Apfel gebiſſen/ die Toͤdlichkeit angefangen/ der Tod ſelbs aber koͤnte nicht alſo bald uͤber Adam triumphieren/ ſondern erſt nach 900. Jahren. Alſo wol- te Gott nicht alſobald auf die Suͤnde das herꝛliche Werk ſeiner Haͤnden zer- ſtoͤren/ und eine ſo ſchoͤne Augenweid in ihrer erſten Blut und Fruͤchten erſte- ken/ ſondern die Menſchen ſelbige genieſſen laſſen uͤber die 1600. Jahr. Erſt nach dem Suͤndfluß/ und uͤber die Erde ſelbs ergangenẽ Straffe/ thate Gott dem Noah diſe Verheiſſung: Jch wil hinfuͤr nicht mehr die Erde verfluchen um der Menſchen willen. Gen. VIII. 21. allwo/ gleich auch Gen. IX. 11. klaͤrlich zuſamen geſezet wird der Fall Adams/ und der Fluch/ den Gott an der Erde in der Suͤndfluth follſtrekt hat. Die Hiſtori des Suͤnd- fluſſes habe bis dahin in erforderlicher Weitlaͤuffigkeit/ aber auch moͤglicher Kuͤrze/ eingefuͤhrt/ weilen auch die Geſtalt unſerer Helvetiſcher Gebirgen bey Anlas diſer erſten Erdenzerſtoͤrung entſtanden/ und verdienet ſonſten eine ſo erſchroͤkliche Umkehrung und Zermalmung des koſtlichen Erdenbaus/ und darbey vorgefallene Gichtriſche Erſchuͤttungen/ daß ſie zum ſchreken und nach- richt der gottloſen Welt wol unterſuchet/ und in Geſtalt einer Tragedi zum oͤfteren vorgeſtellet werde. Es iſt ja entſezlich zugedenken/ daß alle Berge/ Stei- ne/ Metall/ Mineralien/ Erde/ Sand; die vierfuͤſſigen/ fliegende/ kriechende/ und ſchwimmende Thiere/ die Baͤume/ Stauden/ und alle Gewaͤchſe der Er- den/ mit den Menſchen/ zermalmet/ und ſo zureden in ein Muß verwandelt worden. Daß deme alſo/ und diſere Anfangs der Vernunft widrig ſcheinen- de Erklaͤrung der Suͤndfluth nicht unter die ohngruͤndlichen Hirngedichte zuzehlen ſeye/ laſſet ſich ganz gewiß ſchlieſſen auß Betracht- und Unterſuchung der oberen Erde/ ins beſonder aber auß denen gewiſſen/ ohnzweifelhaften/ Ue- berbleibſelen der erſten Welt/ welche nicht nur oben auf der Erden-Flaͤche/ in den Aekern/ ligen/ ſondern iñert den haͤrteſtẽ Felſen/ Marmlen/ in tieffẽ Stein- bruͤchen/ Kohl Erz und anderen Bergwerken anzutreffen ſeyn. Wie wolten ſie in ſolche Steinfelſen/ und erhartete Tieffen kommen ſeyn/ wann diſe nicht auch ein weicher Lett/ oder lindes Sandgemuͤß geweſen?

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/226>, abgerufen am 29.03.2024.