weg häßlichen Formen eine Aufgabe für den Naturphilosophen, welche ihn daran mahnt, wie unzulänglich zur Zeit noch alles das ist, was wir zum tiefern Verständniß der Natur erdacht haben, und wie end- los daher noch die Bahn vor uns liegt, die ganz durchlaufen seyn muß, ehe wir es wagen dürfen, an die Aufstellung eines naturphilo- sophischen Systems zu gehen, wenn es nicht statt wissenschaftlicher Begründung, die vielleicht schönen, aber immer unwahren Träume einer dichterischen Phantasie bringen soll.
weg häßlichen Formen eine Aufgabe für den Naturphiloſophen, welche ihn daran mahnt, wie unzulänglich zur Zeit noch alles das iſt, was wir zum tiefern Verſtändniß der Natur erdacht haben, und wie end- los daher noch die Bahn vor uns liegt, die ganz durchlaufen ſeyn muß, ehe wir es wagen dürfen, an die Aufſtellung eines naturphilo- ſophiſchen Syſtems zu gehen, wenn es nicht ſtatt wiſſenſchaftlicher Begründung, die vielleicht ſchönen, aber immer unwahren Träume einer dichteriſchen Phantaſie bringen ſoll.
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weg häßlichen Formen eine Aufgabe für den Naturphiloſophen, welche
ihn daran mahnt, wie unzulänglich zur Zeit noch alles das iſt, was
wir zum tiefern Verſtändniß der Natur erdacht haben, und wie end-
los daher noch die Bahn vor uns liegt, die ganz durchlaufen ſeyn
muß, ehe wir es wagen dürfen, an die Aufſtellung eines naturphilo-
ſophiſchen Syſtems zu gehen, wenn es nicht ſtatt wiſſenſchaftlicher
Begründung, die vielleicht ſchönen, aber immer unwahren Träume
einer dichteriſchen Phantaſie bringen ſoll.
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Schleiden, Matthias Jacob: Die Pflanze und ihr Leben. Leipzig, 1848, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleiden_pflanze_1848/224>, abgerufen am 29.05.2023.
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