das Mittel dazu. Vom allgemeinen Blick, vom Ueberschauen, vom upo mian sunopsin agein und somatopoiein (c'est du Grec, S. 261) des Polybs, habe ich doch im gan- zen Buche genug, und mer als Hr. H. lieb war, gesprochen. Nun ist die Frage: wie und durch welche Mittel erreicht man diese Absicht?
Ein Endzweck ist gegeben: nun rath- schlagt man über die schicklichsten Mittel, zum Endzwecke zu kommen. Ein weiser Herr hustet, und votiret mit bedeutender Mine: aber waere es nicht weit besser, den Endzwek ohne Mittel zu erreichen?
Viele nutzbare zusammenhängende Zimmer in Einem Hause neben und über einander zu haben, ist Absicht: Gerüste sind das Mit- tel, sie übereinander zu kriegen; Treppen sind das Mittel, sie Etagenweise zusam- menhängend zu machen. Aber waere es nicht weit architectonischer, die Gerüste wegzu- lassen, und ohne Treppen in alle Zimmer zu kommen? Ja wenn wir ein Haus wie das Congreßhaus zu Fokezani bauten. Aber ge- meiniglich muß man nun einmal mit Eta- gen bauen, und dann muß man nun ein- mal Treppen und Gerüste haben. -- Dies
ist
das Mittel dazu. Vom allgemeinen Blick, vom Ueberſchauen, vom ὑπο μιαν συνοψιν ἀγειν und σωματοποιειν (c’eſt du Grec, S. 261) des Polybs, habe ich doch im gan- zen Buche genug, und mer als Hr. H. lieb war, geſprochen. Nun iſt die Frage: wie und durch welche Mittel erreicht man dieſe Abſicht?
Ein Endzweck iſt gegeben: nun rath- ſchlagt man uͤber die ſchicklichſten Mittel, zum Endzwecke zu kommen. Ein weiſer Herr huſtet, und votiret mit bedeutender Mine: aber wære es nicht weit beſſer, den Endzwek ohne Mittel zu erreichen?
Viele nutzbare zuſammenhaͤngende Zimmer in Einem Hauſe neben und uͤber einander zu haben, iſt Abſicht: Geruͤſte ſind das Mit- tel, ſie uͤbereinander zu kriegen; Treppen ſind das Mittel, ſie Etagenweiſe zuſam- menhaͤngend zu machen. Aber wære es nicht weit architectoniſcher, die Gerüſte wegzu- laſſen, und ohne Treppen in alle Zimmer zu kommen? Ja wenn wir ein Haus wie das Congreßhaus zu Fokezani bauten. Aber ge- meiniglich muß man nun einmal mit Eta- gen bauen, und dann muß man nun ein- mal Treppen und Geruͤſte haben. — Dies
iſt
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0095"n="299[75]"/><fwplace="top"type="header"><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/></fw> das <hirendition="#fr">Mittel</hi> dazu. Vom allgemeinen Blick,<lb/>
vom Ueberſchauen, vom ὑπομιανσυνοψιν<lb/>ἀγειν und σωματοποιειν (<hirendition="#aq"><hirendition="#i">c’eſt du Grec,</hi></hi><lb/>
S. 261) des Polybs, habe ich doch im gan-<lb/>
zen Buche genug, und mer als Hr. H. lieb<lb/>
war, geſprochen. Nun iſt die Frage: wie<lb/>
und durch welche Mittel erreicht man dieſe<lb/>
Abſicht?</p><lb/><p>Ein Endzweck iſt gegeben: nun rath-<lb/>ſchlagt man uͤber die ſchicklichſten Mittel,<lb/>
zum Endzwecke zu kommen. Ein weiſer<lb/>
Herr huſtet, und votiret mit bedeutender<lb/>
Mine: <hirendition="#aq"><hirendition="#i">aber wære es nicht weit beſſer, den<lb/>
Endzwek</hi> ohne Mittel <hirendition="#i">zu erreichen?</hi></hi></p><lb/><p>Viele nutzbare zuſammenhaͤngende Zimmer<lb/>
in Einem Hauſe neben und uͤber einander zu<lb/>
haben, iſt <hirendition="#fr">Abſicht:</hi> Geruͤſte ſind das <hirendition="#fr">Mit-<lb/>
tel,</hi>ſie uͤbereinander zu kriegen; Treppen<lb/>ſind das <hirendition="#fr">Mittel,</hi>ſie Etagenweiſe zuſam-<lb/>
menhaͤngend zu machen. Aber <hirendition="#aq"><hirendition="#i">wære es nicht<lb/>
weit</hi> architectoniſcher, <hirendition="#i">die Gerüſte wegzu-<lb/>
laſſen, und ohne Treppen in alle Zimmer zu<lb/>
kommen?</hi></hi> Ja wenn wir ein Haus wie das<lb/>
Congreßhaus zu Fokezani bauten. Aber ge-<lb/>
meiniglich <hirendition="#fr">muß</hi> man nun einmal mit Eta-<lb/>
gen bauen, und dann <hirendition="#fr">muß</hi> man nun ein-<lb/>
mal Treppen und Geruͤſte haben. — Dies<lb/><fwplace="bottom"type="catch">iſt</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[299[75]/0095]
das Mittel dazu. Vom allgemeinen Blick,
vom Ueberſchauen, vom ὑπο μιαν συνοψιν
ἀγειν und σωματοποιειν (c’eſt du Grec,
S. 261) des Polybs, habe ich doch im gan-
zen Buche genug, und mer als Hr. H. lieb
war, geſprochen. Nun iſt die Frage: wie
und durch welche Mittel erreicht man dieſe
Abſicht?
Ein Endzweck iſt gegeben: nun rath-
ſchlagt man uͤber die ſchicklichſten Mittel,
zum Endzwecke zu kommen. Ein weiſer
Herr huſtet, und votiret mit bedeutender
Mine: aber wære es nicht weit beſſer, den
Endzwek ohne Mittel zu erreichen?
Viele nutzbare zuſammenhaͤngende Zimmer
in Einem Hauſe neben und uͤber einander zu
haben, iſt Abſicht: Geruͤſte ſind das Mit-
tel, ſie uͤbereinander zu kriegen; Treppen
ſind das Mittel, ſie Etagenweiſe zuſam-
menhaͤngend zu machen. Aber wære es nicht
weit architectoniſcher, die Gerüſte wegzu-
laſſen, und ohne Treppen in alle Zimmer zu
kommen? Ja wenn wir ein Haus wie das
Congreßhaus zu Fokezani bauten. Aber ge-
meiniglich muß man nun einmal mit Eta-
gen bauen, und dann muß man nun ein-
mal Treppen und Geruͤſte haben. — Dies
iſt
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 299[75]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/95>, abgerufen am 16.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.