Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Gatte (in ihren Armen).
Wie?
Die junge Frau.
Mein Karl!
Der Gatte.
Was meintest du? Wenn ich immer . . . .
Die junge Frau.
Nun ja.
Der Gatte.
Nun, was wär' denn, wenn ich immer ...?
Die junge Frau.
Dann wüßt' ich eben immer, daß du mich
lieb hast.
Der Gatte.
Ja. Du mußt es aber auch so wissen. Man
ist nicht immer der liebende Mann, man muß
auch zuweilen hinaus ins feindliche Leben,
muß kämpfen und streben! Das vergiß nie,
mein Kind! Alles hat seine Zeit in der
Ehe -- das ist eben das Schöne. Es gibt
Der Gatte (in ihren Armen).
Wie?
Die junge Frau.
Mein Karl!
Der Gatte.
Was meintest du? Wenn ich immer . . . .
Die junge Frau.
Nun ja.
Der Gatte.
Nun, was wär’ denn, wenn ich immer …?
Die junge Frau.
Dann wüßt’ ich eben immer, daß du mich
lieb hast.
Der Gatte.
Ja. Du mußt es aber auch so wissen. Man
ist nicht immer der liebende Mann, man muß
auch zuweilen hinaus ins feindliche Leben,
muß kämpfen und streben! Das vergiß nie,
mein Kind! Alles hat seine Zeit in der
Ehe — das ist eben das Schöne. Es gibt
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0113" n="105"/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte</hi> </speaker>
          <stage>(in ihren Armen).</stage><lb/>
          <p>Wie?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Mein Karl!</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Was meintest du? Wenn ich immer . . . .</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Nun ja.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Nun, was wär&#x2019; denn, wenn ich immer &#x2026;?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#JFRAU">
          <speaker> <hi rendition="#b">Die junge Frau.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Dann wüßt&#x2019; ich eben immer, daß du mich<lb/>
lieb hast.</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#GATTE">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Gatte.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Ja. Du mußt es aber auch so wissen. Man<lb/>
ist nicht immer der liebende Mann, man muß<lb/>
auch zuweilen hinaus ins feindliche Leben,<lb/>
muß kämpfen und streben! Das vergiß nie,<lb/>
mein Kind! Alles hat seine Zeit in der<lb/>
Ehe &#x2014; das ist eben das Schöne. Es gibt<lb/></p>
        </sp>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[105/0113] Der Gatte (in ihren Armen). Wie? Die junge Frau. Mein Karl! Der Gatte. Was meintest du? Wenn ich immer . . . . Die junge Frau. Nun ja. Der Gatte. Nun, was wär’ denn, wenn ich immer …? Die junge Frau. Dann wüßt’ ich eben immer, daß du mich lieb hast. Der Gatte. Ja. Du mußt es aber auch so wissen. Man ist nicht immer der liebende Mann, man muß auch zuweilen hinaus ins feindliche Leben, muß kämpfen und streben! Das vergiß nie, mein Kind! Alles hat seine Zeit in der Ehe — das ist eben das Schöne. Es gibt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/113
Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/113>, abgerufen am 27.04.2024.