Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

Bild:
<< vorherige Seite
zu diesen neuem Stande/ es kömbt eine
Köchin mit einem Gerichte Fleisch/ setzt es
auf den Tisch und saget:

Die Herren sollen immer speisen/ der Herr
Doctor wird wol nicht zu Tische kommen/ er ist
anderswo geblieben/ und hat es gleich ietzo heim
sagen lassen/ damit die Herren nicht vergebens
warten dürffen.

(Picketh. agirt mit ihr.)
Die Fraw Doctorin komt auch hinein/
gesegnet ihnen die Mahlzeit/ und setzt sich.
Den newen Studiosis werden die Tisch-
Kannen zugebracht/ Sie thun sie bescheid/
discurriren allerhand Sachen/ absonderlich
daß ein new Mandat des Schlagens we-
gen angeschlagen. Pickelh. ist lustig mit/
und saufft sich voll/ die Tisch-Pursche stehen
nach der Mahlzeit auff/ und gehen davon.
Floretto bleibt bey der Fraw Doctorin allein
sitzen/ und discurriret mit derselben. Die Tep-
pichte fallen in der innern Scene/ die Tischpursche
und Amandus schreyen/ juchzen/ scherffen haus-
sen/ und fodern die Wache heraus/ Pickelher.
ist hinten und vorne mit dabey/ die Wache
kommet heraus/ es gehet ein Scharmützel an/
Pickelhering hat einen Knebelspieß/ und wehret
sich tapffer/ die Tischpursche reissen aus/ Aman-
dus
und Pickelh. werden ertapt/ und in die Wache
gefüh-
K
zu dieſen neuem Stande/ es koͤmbt eine
Koͤchin mit einem Gerichte Fleiſch/ ſetzt es
auf den Tiſch und ſaget:

Die Herren ſollen immer ſpeiſen/ der Herr
Doctor wird wol nicht zu Tiſche kommen/ er iſt
anderswo geblieben/ und hat es gleich ietzo heim
ſagen laſſen/ damit die Herren nicht vergebens
warten duͤrffen.

(Picketh. agirt mit ihr.)
Die Fraw Doctorin komt auch hinein/
geſegnet ihnen die Mahlzeit/ und ſetzt ſich.
Den newen Studioſis werden die Tiſch-
Kannen zugebracht/ Sie thun ſie beſcheid/
diſcurriren allerhand Sachen/ abſonderlich
daß ein new Mandat des Schlagens we-
gen angeſchlagen. Pickelh. iſt luſtig mit/
und ſåufft ſich voll/ die Tiſch-Purſche ſtehen
nach der Mahlzeit auff/ und gehen davon.
Floretto bleibt bey der Fraw Doctorin allein
ſitzen/ und diſcurriret mit derſelben. Die Tep-
pichte fallen in der innern Scene/ die Tiſchpurſche
und Amandus ſchreyen/ juchzen/ ſcherffen hauſ-
ſen/ und fodern die Wache heraus/ Pickelher.
iſt hinten und vorne mit dabey/ die Wache
kommet heraus/ es gehet ein Scharmuͤtzel an/
Pickelhering hat einen Knebelſpieß/ und wehret
ſich tapffer/ die Tiſchpurſche reiſſen aus/ Aman-
dus
und Pickelh. werden ertapt/ und in die Wache
gefuͤh-
K
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <stage><pb facs="#f0147"/>
zu die&#x017F;en neuem Stande/ es ko&#x0364;mbt eine<lb/>
Ko&#x0364;chin mit einem Gerichte Flei&#x017F;ch/ &#x017F;etzt es<lb/>
auf den Ti&#x017F;ch und &#x017F;aget:</stage><lb/>
          <p>Die Herren &#x017F;ollen immer &#x017F;pei&#x017F;en/ der Herr<lb/>
Doctor wird wol nicht zu Ti&#x017F;che kommen/ er i&#x017F;t<lb/>
anderswo geblieben/ und hat es gleich ietzo heim<lb/>
&#x017F;agen la&#x017F;&#x017F;en/ damit die Herren nicht vergebens<lb/>
warten du&#x0364;rffen.</p>
          <stage>(Picketh. agirt mit ihr.)</stage><lb/>
          <stage>Die Fraw Doctorin komt auch hinein/<lb/>
ge&#x017F;egnet ihnen die Mahlzeit/ und &#x017F;etzt &#x017F;ich.<lb/>
Den newen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Studio&#x017F;is</hi></hi> werden die Ti&#x017F;ch-<lb/>
Kannen zugebracht/ Sie thun &#x017F;ie be&#x017F;cheid/<lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">di&#x017F;curriren</hi></hi> allerhand Sachen/ ab&#x017F;onderlich<lb/>
daß ein new Mandat des Schlagens we-<lb/>
gen ange&#x017F;chlagen. Pickelh. i&#x017F;t lu&#x017F;tig mit/<lb/>
und &#x017F;åufft &#x017F;ich voll/ die Ti&#x017F;ch-Pur&#x017F;che &#x017F;tehen<lb/>
nach der Mahlzeit auff/ und gehen davon.<lb/><hi rendition="#aq">Floretto</hi> bleibt bey der Fraw Doctorin allein<lb/>
&#x017F;itzen/ und <hi rendition="#aq">di&#x017F;curriret</hi> mit der&#x017F;elben. Die Tep-<lb/>
pichte fallen in der innern Scene/ die Ti&#x017F;chpur&#x017F;che<lb/>
und <hi rendition="#aq">Amandus</hi> &#x017F;chreyen/ juchzen/ &#x017F;cherffen hau&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und fodern die Wache heraus/ Pickelher.<lb/>
i&#x017F;t hinten und vorne mit dabey/ die Wache<lb/>
kommet heraus/ es gehet ein Scharmu&#x0364;tzel an/<lb/>
Pickelhering hat einen Knebel&#x017F;pieß/ und wehret<lb/>
&#x017F;ich tapffer/ die Ti&#x017F;chpur&#x017F;che rei&#x017F;&#x017F;en aus/ <hi rendition="#aq">Aman-<lb/>
dus</hi> und Pickelh. werden ertapt/ und in die Wache<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">K</fw><fw place="bottom" type="catch">gefu&#x0364;h-</fw><lb/></stage>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0147] zu dieſen neuem Stande/ es koͤmbt eine Koͤchin mit einem Gerichte Fleiſch/ ſetzt es auf den Tiſch und ſaget: Die Herren ſollen immer ſpeiſen/ der Herr Doctor wird wol nicht zu Tiſche kommen/ er iſt anderswo geblieben/ und hat es gleich ietzo heim ſagen laſſen/ damit die Herren nicht vergebens warten duͤrffen. (Picketh. agirt mit ihr.) Die Fraw Doctorin komt auch hinein/ geſegnet ihnen die Mahlzeit/ und ſetzt ſich. Den newen Studioſis werden die Tiſch- Kannen zugebracht/ Sie thun ſie beſcheid/ diſcurriren allerhand Sachen/ abſonderlich daß ein new Mandat des Schlagens we- gen angeſchlagen. Pickelh. iſt luſtig mit/ und ſåufft ſich voll/ die Tiſch-Purſche ſtehen nach der Mahlzeit auff/ und gehen davon. Floretto bleibt bey der Fraw Doctorin allein ſitzen/ und diſcurriret mit derſelben. Die Tep- pichte fallen in der innern Scene/ die Tiſchpurſche und Amandus ſchreyen/ juchzen/ ſcherffen hauſ- ſen/ und fodern die Wache heraus/ Pickelher. iſt hinten und vorne mit dabey/ die Wache kommet heraus/ es gehet ein Scharmuͤtzel an/ Pickelhering hat einen Knebelſpieß/ und wehret ſich tapffer/ die Tiſchpurſche reiſſen aus/ Aman- dus und Pickelh. werden ertapt/ und in die Wache gefuͤh- K

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Die Ausgabe von 1658 stellt einen unveränderten N… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/147
Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/147>, abgerufen am 19.04.2024.