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Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797.

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giebt, ist es eigentlich, der den Leser reizt,
einen neu aufgestellten alten Gegenstand
noch einmal anzusehen. Dieß muß mit
den zahlreichen Reisebeschreibungen durch
Jtalien besonders der Fall gewesen seyn,
weil sie sonst nicht so zahlreich geworden
wären.

Daß Jtalien, bey der großen Menge
von Nachrichten, die in allen Zungen da-
von vorhanden sind, erschöpfend, vom Grun-
de aus, beschrieben sey, kann man am we-
nigsten zugeben, wenn man den größesten
Theil dieser Werke gelesen hat. Die
Staatskunde dieses Landes ist, z. B.,
immer noch sehr dürftig. Römer, Neapo-
litaner, Turiner, Venetianer und Genueser
haben zwar die Haupt- und Mittelstädte
ihres Vaterlandes beschrieben, und recht
nach ihrer Weise gelobt, nichts oder wenig

giebt, iſt es eigentlich, der den Leſer reizt,
einen neu aufgeſtellten alten Gegenſtand
noch einmal anzuſehen. Dieß muß mit
den zahlreichen Reiſebeſchreibungen durch
Jtalien beſonders der Fall geweſen ſeyn,
weil ſie ſonſt nicht ſo zahlreich geworden
waͤren.

Daß Jtalien, bey der großen Menge
von Nachrichten, die in allen Zungen da-
von vorhanden ſind, erſchoͤpfend, vom Grun-
de aus, beſchrieben ſey, kann man am we-
nigſten zugeben, wenn man den groͤßeſten
Theil dieſer Werke geleſen hat. Die
Staatskunde dieſes Landes iſt, z. B.,
immer noch ſehr duͤrftig. Roͤmer, Neapo-
litaner, Turiner, Venetianer und Genueſer
haben zwar die Haupt- und Mittelſtaͤdte
ihres Vaterlandes beſchrieben, und recht
nach ihrer Weiſe gelobt, nichts oder wenig

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[7/0015] giebt, iſt es eigentlich, der den Leſer reizt, einen neu aufgeſtellten alten Gegenſtand noch einmal anzuſehen. Dieß muß mit den zahlreichen Reiſebeſchreibungen durch Jtalien beſonders der Fall geweſen ſeyn, weil ſie ſonſt nicht ſo zahlreich geworden waͤren. Daß Jtalien, bey der großen Menge von Nachrichten, die in allen Zungen da- von vorhanden ſind, erſchoͤpfend, vom Grun- de aus, beſchrieben ſey, kann man am we- nigſten zugeben, wenn man den groͤßeſten Theil dieſer Werke geleſen hat. Die Staatskunde dieſes Landes iſt, z. B., immer noch ſehr duͤrftig. Roͤmer, Neapo- litaner, Turiner, Venetianer und Genueſer haben zwar die Haupt- und Mittelſtaͤdte ihres Vaterlandes beſchrieben, und recht nach ihrer Weiſe gelobt, nichts oder wenig

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Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Neue Reise durch Italien. Bd. 1, H. 1. Berlin, 1797, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_italien_1797/15>, abgerufen am 29.03.2024.