Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

Feldtaschen, alles reich von Silber, verschönert.
Die langen Beinkleider aber sind bey ihnen
blau, und von den Hüften herab an der Aus-
senseite des Schenkels und Beines mit kra-
moisi-rothen Rändern eingefaßt. Auf dem
Kopfe die gewöhnliche, viereckigte, Polnische
Mütze, kramoisi-roth, und mit einer weißen
Feder und silbernen Schnüren und Quasten
verziert; die Scheide des Degens, der, nach
Husarenart, lang herabhängt, mit Silber aus-
gelegt; der Griff von dem feinsten Stahl.
Das Ganze kleidet wohlgewachsenen Män-
nern, deren man unter diesem, im Ganzen,
schönen Volke, so häufig findet, nach meinem
Geschmack, vortrefflich. Dies herrliche Korps
wird, wie man sagt, nächstens, wo nicht ganz,
doch dem größesten Theile nach, theils aufge-
hoben, theils von den theilenden Mächten in
ihre Armeen hinüber genommen werden.

Die erwähnte Abtheilung zu Bielsk brach-
te, wie ich gesagt habe, ihrem General einen
kriegerischen Glückwunsch, aber -- zu Fuße,

Feldtaſchen, alles reich von Silber, verſchoͤnert.
Die langen Beinkleider aber ſind bey ihnen
blau, und von den Huͤften herab an der Auſ-
ſenſeite des Schenkels und Beines mit kra-
moiſi-rothen Raͤndern eingefaßt. Auf dem
Kopfe die gewoͤhnliche, viereckigte, Polniſche
Muͤtze, kramoiſi-roth, und mit einer weißen
Feder und ſilbernen Schnuͤren und Quaſten
verziert; die Scheide des Degens, der, nach
Huſarenart, lang herabhaͤngt, mit Silber aus-
gelegt; der Griff von dem feinſten Stahl.
Das Ganze kleidet wohlgewachſenen Maͤn-
nern, deren man unter dieſem, im Ganzen,
ſchoͤnen Volke, ſo haͤufig findet, nach meinem
Geſchmack, vortrefflich. Dies herrliche Korps
wird, wie man ſagt, naͤchſtens, wo nicht ganz,
doch dem groͤßeſten Theile nach, theils aufge-
hoben, theils von den theilenden Maͤchten in
ihre Armeen hinuͤber genommen werden.

Die erwaͤhnte Abtheilung zu Bielsk brach-
te, wie ich geſagt habe, ihrem General einen
kriegeriſchen Gluͤckwunſch, aber — zu Fuße,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0072" n="54"/>
Feldta&#x017F;chen, alles reich von Silber, ver&#x017F;cho&#x0364;nert.<lb/>
Die langen Beinkleider aber &#x017F;ind bey ihnen<lb/>
blau, und von den Hu&#x0364;ften herab an der Au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en&#x017F;eite des Schenkels und Beines mit kra-<lb/>
moi&#x017F;i-rothen Ra&#x0364;ndern eingefaßt. Auf dem<lb/>
Kopfe die gewo&#x0364;hnliche, viereckigte, Polni&#x017F;che<lb/>
Mu&#x0364;tze, kramoi&#x017F;i-roth, und mit einer weißen<lb/>
Feder und &#x017F;ilbernen Schnu&#x0364;ren und Qua&#x017F;ten<lb/>
verziert; die Scheide des Degens, der, nach<lb/>
Hu&#x017F;arenart, lang herabha&#x0364;ngt, mit Silber aus-<lb/>
gelegt; der Griff von dem fein&#x017F;ten Stahl.<lb/>
Das Ganze kleidet wohlgewach&#x017F;enen Ma&#x0364;n-<lb/>
nern, deren man unter die&#x017F;em, im Ganzen,<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;nen Volke, &#x017F;o ha&#x0364;ufig findet, nach meinem<lb/>
Ge&#x017F;chmack, vortrefflich. Dies herrliche Korps<lb/>
wird, wie man &#x017F;agt, na&#x0364;ch&#x017F;tens, wo nicht ganz,<lb/>
doch dem gro&#x0364;ße&#x017F;ten Theile nach, theils aufge-<lb/>
hoben, theils von den theilenden Ma&#x0364;chten in<lb/>
ihre Armeen hinu&#x0364;ber genommen werden.</p><lb/>
          <p>Die erwa&#x0364;hnte Abtheilung zu Bielsk brach-<lb/>
te, wie ich ge&#x017F;agt habe, ihrem General einen<lb/>
kriegeri&#x017F;chen Glu&#x0364;ckwun&#x017F;ch, aber &#x2014; zu Fuße,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0072] Feldtaſchen, alles reich von Silber, verſchoͤnert. Die langen Beinkleider aber ſind bey ihnen blau, und von den Huͤften herab an der Auſ- ſenſeite des Schenkels und Beines mit kra- moiſi-rothen Raͤndern eingefaßt. Auf dem Kopfe die gewoͤhnliche, viereckigte, Polniſche Muͤtze, kramoiſi-roth, und mit einer weißen Feder und ſilbernen Schnuͤren und Quaſten verziert; die Scheide des Degens, der, nach Huſarenart, lang herabhaͤngt, mit Silber aus- gelegt; der Griff von dem feinſten Stahl. Das Ganze kleidet wohlgewachſenen Maͤn- nern, deren man unter dieſem, im Ganzen, ſchoͤnen Volke, ſo haͤufig findet, nach meinem Geſchmack, vortrefflich. Dies herrliche Korps wird, wie man ſagt, naͤchſtens, wo nicht ganz, doch dem groͤßeſten Theile nach, theils aufge- hoben, theils von den theilenden Maͤchten in ihre Armeen hinuͤber genommen werden. Die erwaͤhnte Abtheilung zu Bielsk brach- te, wie ich geſagt habe, ihrem General einen kriegeriſchen Gluͤckwunſch, aber — zu Fuße,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/72
Zitationshilfe: Schulz, Friedrich: Reise eines Liefländers. Bd. 1, [H. 1]. Berlin, 1795, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schulz_reise0101_1795/72>, abgerufen am 29.04.2024.