So sind nach und nach eine Menge rhythmischer Figuren entstanden, die unserer Phantasie bei Erfindung der Ideen und bei dem Streben, sie durch Töne nach ei- nem gewissen Rhythmus auszudrücken, vorschweben; und es ist nicht zu leugnen, daß die Schreibart durch die Gegenwart vieler solcher Formen eine große Abwechselung erhält. Alle dergleichen Formen sind natürlich nicht anzugeben, weil sie sich bei Erfin- dung des Ausdrucks unserer Gefühle immer wieder anders gestalten, und es der Genia- lität des Componisten überlaßen bleiben muß, wie er sich auszudrücken für gut befin- det, und wie es die Instrumente zuläßig machen.
Zweites Kapitel. Besondere Hülfsmittel des musikalischen Ausdrucks.
Außer den Noten als Hülfsmittel des Ausdrucks musikalischer Ideen, sind noch manche andere Zeichen erfunden worden, um einen außergewöhnlichen Effect bewirken zu können. Die gewöhnlichsten sind:
U 2
[Musik]
So ſind nach und nach eine Menge rhythmiſcher Figuren entſtanden, die unſerer Phantaſie bei Erfindung der Ideen und bei dem Streben, ſie durch Toͤne nach ei- nem gewiſſen Rhythmus auszudruͤcken, vorſchweben; und es iſt nicht zu leugnen, daß die Schreibart durch die Gegenwart vieler ſolcher Formen eine große Abwechſelung erhaͤlt. Alle dergleichen Formen ſind natuͤrlich nicht anzugeben, weil ſie ſich bei Erfin- dung des Ausdrucks unſerer Gefuͤhle immer wieder anders geſtalten, und es der Genia- litaͤt des Componiſten uͤberlaßen bleiben muß, wie er ſich auszudruͤcken fuͤr gut befin- det, und wie es die Inſtrumente zulaͤßig machen.
Zweites Kapitel. Beſondere Huͤlfsmittel des muſikaliſchen Ausdrucks.
Außer den Noten als Huͤlfsmittel des Ausdrucks muſikaliſcher Ideen, ſind noch manche andere Zeichen erfunden worden, um einen außergewoͤhnlichen Effect bewirken zu koͤnnen. Die gewoͤhnlichſten ſind:
U 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0173"n="155"/><figuretype="notatedMusic"/><lb/><p>So ſind nach und nach eine Menge rhythmiſcher Figuren entſtanden, die unſerer<lb/>
Phantaſie bei Erfindung der Ideen und bei dem Streben, ſie durch Toͤne nach ei-<lb/>
nem gewiſſen Rhythmus auszudruͤcken, vorſchweben; und es iſt nicht zu leugnen, daß<lb/>
die Schreibart durch die Gegenwart vieler ſolcher Formen eine große Abwechſelung<lb/>
erhaͤlt. Alle dergleichen Formen ſind natuͤrlich nicht anzugeben, weil ſie ſich bei Erfin-<lb/>
dung des Ausdrucks unſerer Gefuͤhle immer wieder anders geſtalten, und es der Genia-<lb/>
litaͤt des Componiſten uͤberlaßen bleiben muß, <hirendition="#g">wie</hi> er ſich auszudruͤcken fuͤr gut befin-<lb/>
det, und wie es die Inſtrumente zulaͤßig machen.</p></div></div></div><lb/><divn="2"><head><hirendition="#g">Zweites Kapitel</hi>.<lb/>
Beſondere Huͤlfsmittel des muſikaliſchen Ausdrucks.</head><lb/><p>Außer den Noten als Huͤlfsmittel des Ausdrucks muſikaliſcher Ideen, ſind noch<lb/>
manche andere Zeichen erfunden worden, um einen außergewoͤhnlichen Effect bewirken<lb/>
zu koͤnnen. Die gewoͤhnlichſten ſind:</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">U 2</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[155/0173]
[Abbildung]
So ſind nach und nach eine Menge rhythmiſcher Figuren entſtanden, die unſerer
Phantaſie bei Erfindung der Ideen und bei dem Streben, ſie durch Toͤne nach ei-
nem gewiſſen Rhythmus auszudruͤcken, vorſchweben; und es iſt nicht zu leugnen, daß
die Schreibart durch die Gegenwart vieler ſolcher Formen eine große Abwechſelung
erhaͤlt. Alle dergleichen Formen ſind natuͤrlich nicht anzugeben, weil ſie ſich bei Erfin-
dung des Ausdrucks unſerer Gefuͤhle immer wieder anders geſtalten, und es der Genia-
litaͤt des Componiſten uͤberlaßen bleiben muß, wie er ſich auszudruͤcken fuͤr gut befin-
det, und wie es die Inſtrumente zulaͤßig machen.
Zweites Kapitel.
Beſondere Huͤlfsmittel des muſikaliſchen Ausdrucks.
Außer den Noten als Huͤlfsmittel des Ausdrucks muſikaliſcher Ideen, ſind noch
manche andere Zeichen erfunden worden, um einen außergewoͤhnlichen Effect bewirken
zu koͤnnen. Die gewoͤhnlichſten ſind:
U 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Siegmeyer, Johann Gottlieb: Theorie der Tonsetzkunst. Berlin, 1822, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/siegmeyer_tonsetzkunst_1822/173>, abgerufen am 20.04.2021.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2021. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.