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Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730.

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20. Jahr dauernden gemeinschaftlichen Regierung dieser Brüder, welche auch GOtt auf allen Seiten mit reichem Segen, besonders der Silber-Bergwercke zu Schneeberg und Zwickau überschüttet. Endlich erfolgte A. 1485. die Theilung: Ernestus übernahm die Chur nebst dem Thüringischen Antheil; Albertus daß Meißnische Theil Landes. Jenem folgte 1486. in der Chur sein ältester Sohn Fridericus III. der Weise, der die hohe Schule zu Wittenberg d. 18. Octobr. 1502. gestifftet, den treuen Mann GOttes Lutherum in Schutz genommen, nach Kaysers Maximiliani I. Tode zum Römischen Kayser erwählet worden, aber aus Bescheidenheit solche hohe Würde ausgeschlagen, und dagegen seine Stimme Kayser Carolo V. gegeben endlich aber ohne Gemahlin d. 5. Maji 1525. gestorben; daher ihm sein Bruder Johannes der Beständige in der Chur gefolget, der die Augspurgische Confession dem Kayser An. 1530. übergeben, und zu Vertheidigung seiner Lehr den Schmalkaldischen Bund angerichtet. Sein Sohn und An. 1532. nachfolgender Churfürst war Johannes Fridericus der Großmüthige, der als Haupt des Schmalkaldischen Bundes in der Schlacht bey Mühlberg 1547. d. 24. Apr. von den Kayserlichen Waffen überwunden, gefangen genommen, und der Chur entsetzt worden.

§. 7. Selbige fiel auf den mit ihm in Uneinigkeit lebenden nächsten Anverwandten Hertzog Mauritium, Hertzogs Henrich Pii Sohn, Hertzogs Alberti, der vorgedachtens Churfürstens Ernesti Bruder gewesen, Enckel, daher er mit selbiger 1548. auf dem Reichs-Tage zu Augsburg öffentlich belehnet worden. Er verfiel aber hernach selbst mit dem Kayser in Krieg, und jagte selbigen An. 1552. von Inspruck; endlich blieb er d. 11. Jul. 1553. an einer Wunde, so er drey Tage vorher in der Schlacht bey

20. Jahr dauernden gemeinschaftlichen Regierung dieser Brüder, welche auch GOtt auf allen Seiten mit reichem Segen, besonders der Silber-Bergwercke zu Schneeberg und Zwickau überschüttet. Endlich erfolgte A. 1485. die Theilung: Ernestus übernahm die Chur nebst dem Thüringischen Antheil; Albertus daß Meißnische Theil Landes. Jenem folgte 1486. in der Chur sein ältester Sohn Fridericus III. der Weise, der die hohe Schule zu Wittenberg d. 18. Octobr. 1502. gestifftet, den treuen Mann GOttes Lutherum in Schutz genommen, nach Kaysers Maximiliani I. Tode zum Römischen Kayser erwählet worden, aber aus Bescheidenheit solche hohe Würde ausgeschlagen, und dagegen seine Stimme Kayser Carolo V. gegeben endlich aber ohne Gemahlin d. 5. Maji 1525. gestorben; daher ihm sein Bruder Johannes der Beständige in der Chur gefolget, der die Augspurgische Confession dem Kayser An. 1530. übergeben, und zu Vertheidigung seiner Lehr den Schmalkaldischen Bund angerichtet. Sein Sohn und An. 1532. nachfolgender Churfürst war Johannes Fridericus der Großmüthige, der als Haupt des Schmalkaldischen Bundes in der Schlacht bey Mühlberg 1547. d. 24. Apr. von den Kayserlichen Waffen überwunden, gefangen genommen, und der Chur entsetzt worden.

§. 7. Selbige fiel auf den mit ihm in Uneinigkeit lebenden nächsten Anverwandten Hertzog Mauritium, Hertzogs Henrich Pii Sohn, Hertzogs Alberti, der vorgedachtens Churfürstens Ernesti Bruder gewesen, Enckel, daher er mit selbiger 1548. auf dem Reichs-Tage zu Augsburg öffentlich belehnet worden. Er verfiel aber hernach selbst mit dem Kayser in Krieg, und jagte selbigen An. 1552. von Inspruck; endlich blieb er d. 11. Jul. 1553. an einer Wunde, so er drey Tage vorher in der Schlacht bey

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20. Jahr                      dauernden gemeinschaftlichen Regierung dieser Brüder, welche auch GOtt auf allen                      Seiten mit reichem Segen, besonders der Silber-Bergwercke zu Schneeberg und                      Zwickau überschüttet. Endlich erfolgte A. 1485. die Theilung: Ernestus übernahm                      die Chur nebst dem Thüringischen Antheil; Albertus daß Meißnische Theil Landes.                      Jenem folgte 1486. in der Chur sein ältester Sohn Fridericus III. der Weise, der                      die hohe Schule zu Wittenberg d. 18. Octobr. 1502. gestifftet, den treuen Mann                      GOttes Lutherum in Schutz genommen, nach Kaysers Maximiliani I. Tode zum                      Römischen Kayser erwählet worden, aber aus Bescheidenheit solche hohe Würde                      ausgeschlagen, und dagegen seine Stimme Kayser Carolo V. gegeben endlich aber                      ohne Gemahlin d. 5. Maji 1525. gestorben; daher ihm sein Bruder Johannes der                      Beständige in der Chur gefolget, der die Augspurgische Confession dem Kayser An.                      1530. übergeben, und zu Vertheidigung seiner Lehr den Schmalkaldischen Bund                      angerichtet. Sein Sohn und An. 1532. nachfolgender Churfürst war Johannes                      Fridericus der Großmüthige, der als Haupt des Schmalkaldischen Bundes in der                      Schlacht bey Mühlberg 1547. d. 24. Apr. von den Kayserlichen Waffen überwunden,                      gefangen genommen, und der Chur entsetzt worden.</p>
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[28/0048] 20. Jahr dauernden gemeinschaftlichen Regierung dieser Brüder, welche auch GOtt auf allen Seiten mit reichem Segen, besonders der Silber-Bergwercke zu Schneeberg und Zwickau überschüttet. Endlich erfolgte A. 1485. die Theilung: Ernestus übernahm die Chur nebst dem Thüringischen Antheil; Albertus daß Meißnische Theil Landes. Jenem folgte 1486. in der Chur sein ältester Sohn Fridericus III. der Weise, der die hohe Schule zu Wittenberg d. 18. Octobr. 1502. gestifftet, den treuen Mann GOttes Lutherum in Schutz genommen, nach Kaysers Maximiliani I. Tode zum Römischen Kayser erwählet worden, aber aus Bescheidenheit solche hohe Würde ausgeschlagen, und dagegen seine Stimme Kayser Carolo V. gegeben endlich aber ohne Gemahlin d. 5. Maji 1525. gestorben; daher ihm sein Bruder Johannes der Beständige in der Chur gefolget, der die Augspurgische Confession dem Kayser An. 1530. übergeben, und zu Vertheidigung seiner Lehr den Schmalkaldischen Bund angerichtet. Sein Sohn und An. 1532. nachfolgender Churfürst war Johannes Fridericus der Großmüthige, der als Haupt des Schmalkaldischen Bundes in der Schlacht bey Mühlberg 1547. d. 24. Apr. von den Kayserlichen Waffen überwunden, gefangen genommen, und der Chur entsetzt worden. §. 7. Selbige fiel auf den mit ihm in Uneinigkeit lebenden nächsten Anverwandten Hertzog Mauritium, Hertzogs Henrich Pii Sohn, Hertzogs Alberti, der vorgedachtens Churfürstens Ernesti Bruder gewesen, Enckel, daher er mit selbiger 1548. auf dem Reichs-Tage zu Augsburg öffentlich belehnet worden. Er verfiel aber hernach selbst mit dem Kayser in Krieg, und jagte selbigen An. 1552. von Inspruck; endlich blieb er d. 11. Jul. 1553. an einer Wunde, so er drey Tage vorher in der Schlacht bey

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Zitationshilfe: Sommersberg, Friedrich Wilhelm von: Historischer und Genealogischer Schauplatz des Teutschen Reichs in gegenwärtigem Zustande. Breslau, 1730, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sommersberg_schauplatz_1730/48>, abgerufen am 13.10.2024.