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Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

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hats eyn junges oder sechs/ hat eynen schlitz an dem bauch
ist wol eyner halben spannen lang/ vnd inwendig des schli-
tzes hats noch eyne haut/ Dann der bauch ist jme nit offen/
vnd inwendig dem schlitz hats die dütten/ vnd wo es hin ge-
het / tregt es die jungen inn dem schlitz zwischen den zweyen
heuten. Jch hab sie offtmals helffen fangen/ vnd die jungen
auß dem schlitz gelanget.

Es hat auch vil Tieger thier im landt /
welche die leut würgen vnd grossen schaden thun.

Hat auch eyn art Lewen/ welche man heysset Leoparda/
das ist gesagt/ Grawe Lewen. Vnnd anderer seltzamer
Thierer vil.

Es ist eyn thier genant Catiuare/ helt sich auff dem land
vnd in dem wasser. Der schilff so bei den vfern der süssen was-
ser stehet/ essen sie. Wann sie sich vor etwas förchten / fliehen
sie ins wasser vff den grunt/ sein grösser dann eyn schaf/ haben
eynen kopff nach der art wie eyn hase/ doch grösser/ vnd kurtz
oren/ haben eynen stumpffen schwantz/ zimlich hohe beyne/
Lauffen auch schwind auff den lande/ von eynem wasser zum
andern/ ist schwartz graw von haren/ hat drei klotzen an ye-
dem fuß/ schmacket wie schweinen fleysch.

Auch hat es eyn art grosser Eydexen im wasser/ auch auff
dem lande/ dieselbigen sein gut zuessen.

Von eyner art wurmlein wie kleyne

flöhe/ welche die wilden heyssen Attun. Cap. 33.

ES hat würmlein sein wie flöhe/ doch kleyner/ heyssen
Attun auff der Wilden sprach/ Werden in den hütten
von der leut vnreynigkeit. Die selbigen kriechen eynem in die

hats eyn junges oder ſechs/ hat eynen ſchlitz an dem bauch
iſt wol eyner halben ſpannen lang/ vnd inwendig des ſchli-
tzes hats noch eyne haut/ Dann der bauch iſt jme nit offen/
vnd inwendig dem ſchlitz hats die duͤtten/ vnd wo es hin ge-
het / tregt es die jungen inn dem ſchlitz zwiſchen den zweyen
heuten. Jch hab ſie offtmals helffen fangen/ vnd die jungen
auß dem ſchlitz gelanget.

Es hat auch vil Tieger thier im landt /
welche die leut wuͤrgen vnd groſſen ſchaden thun.

Hat auch eyn art Lewen/ welche man heyſſet Leoparda/
das iſt geſagt/ Gꝛawe Lewen. Vnnd anderer ſeltzamer
Thierer vil.

Es ist eyn thier genant Catiuare/ helt ſich auff dem land
vnd in dem waſſer. Der ſchilff ſo bei den vfern der suͤſſen waſ-
ſer ſtehet/ eſſen ſie. Wann ſie ſich voꝛ etwas foͤꝛchten / fliehen
ſie ins waſſer vff den grunt/ ſein groͤſſer dañ eyn ſchaf/ habẽ
eynen kopff nach der art wie eyn haſe/ doch groͤſſer/ vnd kurtz
oꝛen/ haben eynen ſtumpffen ſchwantz/ zimlich hohe beyne/
Lauffen auch ſchwind auff dẽ lande/ von eynem waſſer zum
andern/ iſt ſchwartz graw von haren/ hat dꝛei klotzen an ye-
dem fůß/ ſchmacket wie ſchweinen fleyſch.

Auch hat es eyn art groſſer Eydexen im waſſer/ auch auff
dem lande/ dieſelbigen ſein gůt zueſſen.

Von eyner art wurmlein wie kleyne

floͤhe/ welche die wilden heyſſen Attun. Cap. 33.

ES hat wuͤrmlein ſein wie floͤhe/ doch kleyner/ heyſſen
Attun auff der Wilden ſpꝛach/ Werden in den huͤtten
von der leut vnreynigkeit. Die ſelbigen kriechen eynem in die

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Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/171>, abgerufen am 18.04.2024.