Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

Bild:
<< vorherige Seite

mals an bei eyner insel Eilga de Madera genant / höret dem
künige vo Portugal/ wonen Portugaleser darin/ Jst frucht-
bar von wein vnnd zucker/ Daselbs bei eyner statt/ genant
Funtschal/ namen wir mehr Victalia ins schiff.

Darnach führen wir von der insel in Barbariam/ nach ey-
ner stat Cape de Gel genant / höret eynem weissen Moren kü
nig/ Schiriffi genant. Die stat hat vormals der künig von
Portugal inne gehabt/ derselbige Schiriffi hats jme wider
genommen. Bei der selbigen stat meynten wir der obgenan
ten schiff zubekommen/ die mit den vnchristen kauffschlagten.

Wir kamen dahin/ funden vil Castilianischer fischer da
vnterm land/ die gaben vns bericht/ wie das bei der Statt
schiffe weren/ Wir fuhren hinbei/ so kompt eyn schiff auß
dem Hauingen/ wol geladen/ Dem fuhren wir nach vnnd
vberkamen es/ Aber das volck entfuhre vns mit dem Botte/
Da sahen wir eyn ledig bott auff dem lande stehen/ welches
vns wol dienlich war zu dem genomnen schiff/ wir fuhren
hinbei vnd holtens.

Die Weissen Moren kamen starck angeritten/ wolten es
verthedingen/ Aber sie konten vor unserm geschütz nit dar-
zu kommen. Wir namens/ fuhren mit vnser beute/
welches war Zucker / Mandelen/ Tatteln/ bocksheude/ gum
mi Arabicum/ Deren das schiff wol geladen war / widder
nach dem Eilga de Madera/ schickten vnsere kleynen schiff
nach Lissebona/ solches dem künige anzuzeygen/ wie wir
vns mit solcher beut halten solten/ dann es höreten Valen-
tianische vnd Castilianische Kauffleut darzu.

Wir wurden von dem Künige beantwortet/ soltenn die
beut da in der insulen lassen/ vnd mit vnser reyse fort faren/
mitler weil wölte sein Altesa gründtlich erfaren/ wie es dar
umb were.

mals an bei eyner inſel Eilga de Madera genant / hoͤꝛet dem
kuͤnige võ Poꝛtugal/ wonen Poꝛtugaleſer darin/ Jſt frucht-
bar von wein vnnd zucker/ Daſelbs bei eyner ſtatt/ genant
Funtschal/ namen wir mehꝛ Victalia ins ſchiff.

Darnach fuͤhꝛen wir von der inſel in Barbariam/ nach ey-
ner ſtat Cape de Gel genant / hoͤꝛet eynem weiſſen Moꝛen kuͤ
nig/ Schiriffi genant. Die ſtat hat voꝛmals der kuͤnig von
Poꝛtugal inne gehabt/ derſelbige Schiriffi hats jme wider
genommen. Bei der ſelbigen ſtat meynten wir der obgenan
ten ſchiff zubekom̃en/ die mit den vnchꝛiſten kauffſchlagten.

Wir kamen dahin/ funden vil Caſtilianiſcher fiſcher da
vnterm land/ die gaben vns bericht/ wie das bei der Statt
ſchiffe weren/ Wir fuhꝛen hinbei/ so kompt eyn ſchiff auß
dem Hauingen/ wol geladen/ Dem fuhꝛen wir nach vnnd
vberkamen es/ Aber das volck entfuhꝛe vns mit dem Botte/
Da ſahen wir eyn ledig bott auff dem lande ſtehen/ welches
vns wol dienlich war zů dem genomnen ſchiff/ wir fuhꝛen
hinbei vnd holtens.

Die Weiſſen Moꝛen kamen ſtarck angeritten/ wolten es
verthedingen/ Aber ſie konten voꝛ unſerm geſchuͤtz nit dar-
zů kommen. Wir namens/ fuhren mit vnſer beute/
welches war Zucker / Mandelen/ Tatteln/ bocksheude/ gum
mi Arabicum/ Deren das ſchiff wol geladen war / widder
nach dem Eilga de Madera/ ſchickten vnſere kleynen ſchiff
nach Liſſebona/ ſolches dem kuͤnige anzuzeygen/ wie wir
vns mit ſolcher beut halten ſolten/ dann es hoͤꝛeten Valen-
tianiſche vnd Caſtilianiſche Kauffleut darzů.

Wir wurden von dem Kuͤnige beantwoꝛtet/ ſoltenn die
beut da in der inſulen laſſen/ vnd mit vnſer reyſe foꝛt faren/
mitler weil woͤlte ſein Alteſa gruͤndtlich erfaren/ wie es dar
umb were.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0019"/>
mals an bei eyner in&#x017F;el Eilga de Madera genant / ho&#x0364;&#xA75B;et dem<lb/>
ku&#x0364;nige võ Po&#xA75B;tugal/ wonen Po&#xA75B;tugale&#x017F;er darin/ J&#x017F;t frucht-<lb/>
bar von wein vnnd zucker/ Da&#x017F;elbs bei eyner &#x017F;tatt/ genant<lb/>
Funtschal/ namen wir meh&#xA75B; Victalia ins &#x017F;chiff.</p>
        <p>Darnach fu&#x0364;h&#xA75B;en wir von der in&#x017F;el in Barbariam/ nach ey-<lb/>
ner &#x017F;tat Cape de Gel genant / ho&#x0364;&#xA75B;et eynem wei&#x017F;&#x017F;en Mo&#xA75B;en ku&#x0364;<lb/>
nig/ Schiriffi genant. Die &#x017F;tat hat vo&#xA75B;mals der ku&#x0364;nig von<lb/>
Po&#xA75B;tugal inne gehabt/ der&#x017F;elbige Schiriffi hats jme wider<lb/>
genommen. Bei der &#x017F;elbigen &#x017F;tat meynten wir der obgenan<lb/>
ten &#x017F;chiff zubekom&#x0303;en/ die mit den vnch&#xA75B;i&#x017F;ten kauff&#x017F;chlagten.</p>
        <p>Wir kamen dahin/ funden vil Ca&#x017F;tiliani&#x017F;cher fi&#x017F;cher da<lb/>
vnterm land/ die gaben vns bericht/ wie das bei der Statt<lb/>
&#x017F;chiffe weren/ Wir fuh&#xA75B;en hinbei/ so kompt eyn &#x017F;chiff auß<lb/>
dem Hauingen/ wol geladen/ Dem fuh&#xA75B;en wir nach vnnd<lb/>
vberkamen es/ Aber das volck entfuh&#xA75B;e vns mit dem Botte/<lb/>
Da &#x017F;ahen wir eyn ledig bott auff dem lande &#x017F;tehen/ welches<lb/>
vns wol dienlich war z&#x016F; dem genomnen &#x017F;chiff/ wir fuh&#xA75B;en<lb/>
hinbei vnd holtens.</p>
        <p>Die Wei&#x017F;&#x017F;en Mo&#xA75B;en kamen &#x017F;tarck angeritten/ wolten es<lb/>
verthedingen/ Aber &#x017F;ie konten vo&#xA75B; un&#x017F;erm ge&#x017F;chu&#x0364;tz nit dar-<lb/>
z&#x016F; kommen. Wir namens/ fuhren mit vn&#x017F;er beute/<lb/>
welches war Zucker / Mandelen/ Tatteln/ bocksheude/ gum<lb/>
mi Arabicum/ Deren das &#x017F;chiff wol geladen war / widder<lb/>
nach dem Eilga de Madera/ &#x017F;chickten vn&#x017F;ere kleynen &#x017F;chiff<lb/>
nach Li&#x017F;&#x017F;ebona/ &#x017F;olches dem ku&#x0364;nige anzuzeygen/ wie wir<lb/>
vns mit &#x017F;olcher beut halten &#x017F;olten/ dann es ho&#x0364;&#xA75B;eten Valen-<lb/>
tiani&#x017F;che vnd Ca&#x017F;tiliani&#x017F;che Kauffleut darz&#x016F;.</p>
        <p>Wir wurden von dem Ku&#x0364;nige beantwo&#xA75B;tet/ &#x017F;oltenn die<lb/>
beut da in der in&#x017F;ulen la&#x017F;&#x017F;en/ vnd mit vn&#x017F;er rey&#x017F;e fo&#xA75B;t faren/<lb/>
mitler weil wo&#x0364;lte &#x017F;ein Alte&#x017F;a gru&#x0364;ndtlich erfaren/ wie es dar<lb/>
umb were.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0019] mals an bei eyner inſel Eilga de Madera genant / hoͤꝛet dem kuͤnige võ Poꝛtugal/ wonen Poꝛtugaleſer darin/ Jſt frucht- bar von wein vnnd zucker/ Daſelbs bei eyner ſtatt/ genant Funtschal/ namen wir mehꝛ Victalia ins ſchiff. Darnach fuͤhꝛen wir von der inſel in Barbariam/ nach ey- ner ſtat Cape de Gel genant / hoͤꝛet eynem weiſſen Moꝛen kuͤ nig/ Schiriffi genant. Die ſtat hat voꝛmals der kuͤnig von Poꝛtugal inne gehabt/ derſelbige Schiriffi hats jme wider genommen. Bei der ſelbigen ſtat meynten wir der obgenan ten ſchiff zubekom̃en/ die mit den vnchꝛiſten kauffſchlagten. Wir kamen dahin/ funden vil Caſtilianiſcher fiſcher da vnterm land/ die gaben vns bericht/ wie das bei der Statt ſchiffe weren/ Wir fuhꝛen hinbei/ so kompt eyn ſchiff auß dem Hauingen/ wol geladen/ Dem fuhꝛen wir nach vnnd vberkamen es/ Aber das volck entfuhꝛe vns mit dem Botte/ Da ſahen wir eyn ledig bott auff dem lande ſtehen/ welches vns wol dienlich war zů dem genomnen ſchiff/ wir fuhꝛen hinbei vnd holtens. Die Weiſſen Moꝛen kamen ſtarck angeritten/ wolten es verthedingen/ Aber ſie konten voꝛ unſerm geſchuͤtz nit dar- zů kommen. Wir namens/ fuhren mit vnſer beute/ welches war Zucker / Mandelen/ Tatteln/ bocksheude/ gum mi Arabicum/ Deren das ſchiff wol geladen war / widder nach dem Eilga de Madera/ ſchickten vnſere kleynen ſchiff nach Liſſebona/ ſolches dem kuͤnige anzuzeygen/ wie wir vns mit ſolcher beut halten ſolten/ dann es hoͤꝛeten Valen- tianiſche vnd Caſtilianiſche Kauffleut darzů. Wir wurden von dem Kuͤnige beantwoꝛtet/ ſoltenn die beut da in der inſulen laſſen/ vnd mit vnſer reyſe foꝛt faren/ mitler weil woͤlte ſein Alteſa gruͤndtlich erfaren/ wie es dar umb were.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Projekt Gutenberg-DE: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frank Wiegand: Bearbeitung der digitalen Edition (2012-09-04T07:11:29Z)
Frederike Neuber: Überarbeitung der digitalen Edition (2014-01-10T14:11:29Z)
Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo: Biblioteca Digital de Obras Raras e Especiais da Universidade de São Paulo (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/19
Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/19>, abgerufen am 20.04.2024.