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Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557.

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Vngeferlich nach etlichen Monaten kam der Oberste von
des Königs wegen/ dann die gemeyne hatte dem Könige ge
schrieben wie grossen vbermut die Feinde dem Ort Landes
theten von der selbigen seiten her. Auch wie eyn schönes landt
es were/ nicht nützlich solches zuuerlassen. Das zuuerbessern
kam der Oberste Tome de Susse genant/ vnd besahe den ort
lands/ vnd die stette/ so die gemeyne gern feste gemacht hette.

Da zeygte die gemeyne dem obersten an den dienste so ich
jnen gethon hette/ mich da inn das hauß begeben/ da sonst
keyn Portugaleser in wolte/ dann es vbel befestiget war.

Dasselbige behagte jm wol/ vnd sagte er wölte mein sach
beim könige antragen/ wann jm Gott wider inn Portugal
hülffe/ vnd ich solts geniessen.

Meine zeit/ so ich der Gemeyne hatte zugesagt zudienen/
war vmb/ nemlich 4. monat / vnd ich begerte vrlaub/ Aber
der Oberste/ mit sampt der gemeyne/ begerten/ das ich noch
wölte eyn zeitlang im dienste bleiben. Darauff ich jnen das
ja gab/ noch zewy jar zudienen/ vnd wann die zeit vmb were/
solte man mich sonder eynyges verhindern/ mit den ersten
schiffen darin ich kommen konte lassen nach Portugal siegeln/
da solte mir mein dienst vergolten werden. Des gab mir der
Oberste von wegen des Königs meine priuilegia / wie da ge
breuchlich ist zugeben den Künges büchsen schützen so es be
geren. Sie machten das steynen bolwerck/ vnd legten etliche
stück geschützes drein/ vnd das bolwerck sampt dem geschütz
wurd mir befolhen gute wacht vnd vffsehens drein zuhaben.

Vngeferlich nach etlichen Monaten kam der Oberſte von
des Koͤnigs wegen/ dann die gemeyne hatte dem Koͤnige ge
ſchꝛieben wie groſſen vbermůt die Feinde dem Oꝛt Landes
theten von der ſelbigen ſeiten her. Auch wie eyn ſchoͤnes landt
es were/ nicht nuͤtzlich ſolches zůuerlaſſen. Das zuuerbeſſern
kam der Oberſte Tome de Suſſe genant/ vnd beſahe den oꝛt
lands/ vñ die ſtette/ ſo die gemeyne gern feſte gemacht hette.

Da zeygte die gemeyne dem oberſten an den dienſte ſo ich
jnen gethon hette/ mich da inn das hauß begeben/ da ſonſt
keyn Poꝛtugaleſer in wolte/ dann es vbel befeſtiget war.

Daſſelbige behagte jm wol/ vnd ſagte er woͤlte mein ſach
beim koͤnige antragen/ wann jm Gott wider inn Poꝛtugal
huͤlffe/ vnd ich solts genieſſen.

Meine zeit/ ſo ich der Gemeyne hatte zůgesagt zudienen/
war vmb/ nemlich 4. monat / vnd ich begerte vꝛlaub/ Aber
der Oberſte/ mit ſampt der gemeyne/ begerten/ das ich noch
woͤlte eyn zeitlang im dienſte bleiben. Darauff ich jnen das
ja gab/ noch zewy jar zudienen/ vnd wañ die zeit vmb were/
ſolte man mich ſonder eynyges verhindern/ mit den erſten
ſchiffen darin ich kom̃en konte laſſen nach Poꝛtugal ſiegeln/
da ſolte mir mein dienſt vergolten werden. Des gab mir der
Oberſte von wegen des Koͤnigs meine pꝛiuilegia / wie da ge
bꝛeuchlich ist zugeben den Kuͤnges buͤchſen ſchuͤtzen ſo es be
geren. Sie machten das ſteynen bolwerck/ vnd legten etliche
ſtuͤck geſchuͤtzes dꝛein/ vnd das bolwerck ſampt dem geſchuͤtz
wurd mir befolhen gůte wacht vñ vffſehens dꝛein zuhaben.

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[0050] Vngeferlich nach etlichen Monaten kam der Oberſte von des Koͤnigs wegen/ dann die gemeyne hatte dem Koͤnige ge ſchꝛieben wie groſſen vbermůt die Feinde dem Oꝛt Landes theten von der ſelbigen ſeiten her. Auch wie eyn ſchoͤnes landt es were/ nicht nuͤtzlich ſolches zůuerlaſſen. Das zuuerbeſſern kam der Oberſte Tome de Suſſe genant/ vnd beſahe den oꝛt lands/ vñ die ſtette/ ſo die gemeyne gern feſte gemacht hette. Da zeygte die gemeyne dem oberſten an den dienſte ſo ich jnen gethon hette/ mich da inn das hauß begeben/ da ſonſt keyn Poꝛtugaleſer in wolte/ dann es vbel befeſtiget war. Daſſelbige behagte jm wol/ vnd ſagte er woͤlte mein ſach beim koͤnige antragen/ wann jm Gott wider inn Poꝛtugal huͤlffe/ vnd ich solts genieſſen. Meine zeit/ ſo ich der Gemeyne hatte zůgesagt zudienen/ war vmb/ nemlich 4. monat / vnd ich begerte vꝛlaub/ Aber der Oberſte/ mit ſampt der gemeyne/ begerten/ das ich noch woͤlte eyn zeitlang im dienſte bleiben. Darauff ich jnen das ja gab/ noch zewy jar zudienen/ vnd wañ die zeit vmb were/ ſolte man mich ſonder eynyges verhindern/ mit den erſten ſchiffen darin ich kom̃en konte laſſen nach Poꝛtugal ſiegeln/ da ſolte mir mein dienſt vergolten werden. Des gab mir der Oberſte von wegen des Koͤnigs meine pꝛiuilegia / wie da ge bꝛeuchlich ist zugeben den Kuͤnges buͤchſen ſchuͤtzen ſo es be geren. Sie machten das ſteynen bolwerck/ vnd legten etliche ſtuͤck geſchuͤtzes dꝛein/ vnd das bolwerck ſampt dem geſchuͤtz wurd mir befolhen gůte wacht vñ vffſehens dꝛein zuhaben.

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Zitationshilfe: Staden, Hans: Warhaftige Historia und beschreibung eyner Landtschafft der Wilden/ Nacketen/ Grimmigen Menschfresser Leuthen [...]. Marpurg [Marburg], 1557, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/staden_landschafft_1557/50>, abgerufen am 23.04.2024.