Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

Tagebuch von einer nach Nizza
durch die Schönheit des Landes, wodurch man reiset,
reichlich entschädigt.

Von Frankfurt nach Basel zeigte mein Wege-
messer 63700 Umgänge des Rades; der Diameter
desselben war 5 Fuß 2 Zoll 10 Linien: folglich der
Umfang 16. 44 Fuß. Demnach beträgt der ganze
Weg 1046228 Fuß, oder 41 Meilen zu 25000
Fuß. Von Berlin nach Basel aber sind ohngefähr
104 Meilen. Die besondern Weiten sind folgende:

Von Frankfurt nach Darmstadt3 Meilen.
- Darmstadt -- Höppenheim3 --
- Höppenheim -- Heidelberg3 --
- Heidelberg -- Langenbrück3 --
- Langenbrück -- Bruchsal1 1/5 --
- Bruchsal -- Carlsruh2 3/5 --
- Carlsruh -- Rastadt2 --
- Rastadt -- Offenburg5 --
- Offenburg -- Kenzing41/2 --
- Kenzing -- Freyburg3 --
- Freyburg -- Basel71/2 --

Vom 10 bis zum 12 Sept. Aufenthalt in Basel.

Jch hatte nach dieser Reise nöthig mich ein paar
Tage auszuruhen, und konnte es in Basel mit aller Ge-
mächlichkeit thun. Noch hatte ich nicht Kräfte ge-
nug, in einem so weitläuftigen Ort, als Basel ist,
herumzugehen und Besuche zu machen. Jch hielt
mich also zu Hause auf, um mich desto besser auszu-
ruhen. Am Herrn Stadtschreiber Jselin hatte ich ei-
nen angenehmen und beständigen Gesellschafter daselbst.
Auch hatte ich da das Vergnügen, mit dem berühm-
ten Hofrath Köhlreuter aus Carlsruh in Bekannt-

schaft

Tagebuch von einer nach Nizza
durch die Schoͤnheit des Landes, wodurch man reiſet,
reichlich entſchaͤdigt.

Von Frankfurt nach Baſel zeigte mein Wege-
meſſer 63700 Umgaͤnge des Rades; der Diameter
deſſelben war 5 Fuß 2 Zoll 10 Linien: folglich der
Umfang 16. 44 Fuß. Demnach betraͤgt der ganze
Weg 1046228 Fuß, oder 41 Meilen zu 25000
Fuß. Von Berlin nach Baſel aber ſind ohngefaͤhr
104 Meilen. Die beſondern Weiten ſind folgende:

Von Frankfurt nach Darmſtadt3 Meilen.
‒ Darmſtadt — Hoͤppenheim3
‒ Hoͤppenheim — Heidelberg3
‒ Heidelberg — Langenbruͤck3
‒ Langenbruͤck — Bruchſal1⅕ —
‒ Bruchſal — Carlsruh2⅗ —
‒ Carlsruh — Raſtadt2
‒ Raſtadt — Offenburg5
‒ Offenburg — Kenzing4½ —
‒ Kenzing — Freyburg3
‒ Freyburg — Baſel7½ —

Vom 10 bis zum 12 Sept. Aufenthalt in Baſel.

Jch hatte nach dieſer Reiſe noͤthig mich ein paar
Tage auszuruhen, und konnte es in Baſel mit aller Ge-
maͤchlichkeit thun. Noch hatte ich nicht Kraͤfte ge-
nug, in einem ſo weitlaͤuftigen Ort, als Baſel iſt,
herumzugehen und Beſuche zu machen. Jch hielt
mich alſo zu Hauſe auf, um mich deſto beſſer auszu-
ruhen. Am Herrn Stadtſchreiber Jſelin hatte ich ei-
nen angenehmen und beſtaͤndigen Geſellſchafter daſelbſt.
Auch hatte ich da das Vergnuͤgen, mit dem beruͤhm-
ten Hofrath Koͤhlreuter aus Carlsruh in Bekannt-

ſchaft
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="diaryEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0048" n="30"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Tagebuch von einer nach Nizza</hi></fw><lb/>
durch die Scho&#x0364;nheit des Landes, wodurch man rei&#x017F;et,<lb/>
reichlich ent&#x017F;cha&#x0364;digt.</p><lb/>
          <p>Von <hi rendition="#fr">Frankfurt</hi> nach <hi rendition="#fr">Ba&#x017F;el</hi> zeigte mein Wege-<lb/>
me&#x017F;&#x017F;er 63700 Umga&#x0364;nge des Rades; der Diameter<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben war 5 Fuß 2 Zoll 10 Linien: folglich der<lb/>
Umfang 16. 44 Fuß. Demnach betra&#x0364;gt der ganze<lb/>
Weg 1046228 Fuß, oder 41<formula notation="TeX">\frac {21}{25}</formula> Meilen zu 25000<lb/>
Fuß. Von <hi rendition="#fr">Berlin</hi> nach <hi rendition="#fr">Ba&#x017F;el</hi> aber &#x017F;ind ohngefa&#x0364;hr<lb/>
104 Meilen. Die be&#x017F;ondern Weiten &#x017F;ind folgende:</p><lb/>
          <table>
            <row>
              <cell>Von Frankfurt nach Darm&#x017F;tadt</cell>
              <cell>3<formula notation="TeX">\frac {14}{25}</formula> Meilen.</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Darm&#x017F;tadt &#x2014; Ho&#x0364;ppenheim</cell>
              <cell>3<formula notation="TeX">\frac {7}{25}</formula> &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Ho&#x0364;ppenheim &#x2014; Heidelberg</cell>
              <cell>3<formula notation="TeX">\frac {17}{25}</formula> &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Heidelberg &#x2014; Langenbru&#x0364;ck</cell>
              <cell>3<formula notation="TeX">\frac {21}{25}</formula> &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Langenbru&#x0364;ck &#x2014; Bruch&#x017F;al</cell>
              <cell>1&#x2155; &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Bruch&#x017F;al &#x2014; Carlsruh</cell>
              <cell>2&#x2157; &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Carlsruh &#x2014; Ra&#x017F;tadt</cell>
              <cell>2<formula notation="TeX">\frac {23}{25}</formula> &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Ra&#x017F;tadt &#x2014; Offenburg</cell>
              <cell>5<formula notation="TeX">\frac {18}{25}</formula> &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Offenburg &#x2014; Kenzing</cell>
              <cell>&#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Kenzing &#x2014; Freyburg</cell>
              <cell>3<formula notation="TeX">\frac {6}{25}</formula> &#x2014;</cell>
            </row><lb/>
            <row>
              <cell>&#x2012; Freyburg &#x2014; Ba&#x017F;el</cell>
              <cell>&#x2014;</cell>
            </row><lb/>
          </table>
          <p>Vom 10 bis zum 12 Sept. Aufenthalt in <hi rendition="#fr">Ba&#x017F;el.</hi></p><lb/>
          <p>Jch hatte nach die&#x017F;er Rei&#x017F;e no&#x0364;thig mich ein paar<lb/>
Tage auszuruhen, und konnte es in <hi rendition="#fr">Ba&#x017F;el</hi> mit aller Ge-<lb/>
ma&#x0364;chlichkeit thun. Noch hatte ich nicht Kra&#x0364;fte ge-<lb/>
nug, in einem &#x017F;o weitla&#x0364;uftigen Ort, als <hi rendition="#fr">Ba&#x017F;el</hi> i&#x017F;t,<lb/>
herumzugehen und Be&#x017F;uche zu machen. Jch hielt<lb/>
mich al&#x017F;o zu Hau&#x017F;e auf, um mich de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er auszu-<lb/>
ruhen. Am Herrn Stadt&#x017F;chreiber <hi rendition="#fr">J&#x017F;elin</hi> hatte ich ei-<lb/>
nen angenehmen und be&#x017F;ta&#x0364;ndigen Ge&#x017F;ell&#x017F;chafter da&#x017F;elb&#x017F;t.<lb/>
Auch hatte ich da das Vergnu&#x0364;gen, mit dem beru&#x0364;hm-<lb/>
ten Hofrath <hi rendition="#fr">Ko&#x0364;hlreuter</hi> aus <hi rendition="#fr">Carlsruh</hi> in Bekannt-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chaft</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0048] Tagebuch von einer nach Nizza durch die Schoͤnheit des Landes, wodurch man reiſet, reichlich entſchaͤdigt. Von Frankfurt nach Baſel zeigte mein Wege- meſſer 63700 Umgaͤnge des Rades; der Diameter deſſelben war 5 Fuß 2 Zoll 10 Linien: folglich der Umfang 16. 44 Fuß. Demnach betraͤgt der ganze Weg 1046228 Fuß, oder 41[FORMEL] Meilen zu 25000 Fuß. Von Berlin nach Baſel aber ſind ohngefaͤhr 104 Meilen. Die beſondern Weiten ſind folgende: Von Frankfurt nach Darmſtadt 3[FORMEL] Meilen. ‒ Darmſtadt — Hoͤppenheim 3[FORMEL] — ‒ Hoͤppenheim — Heidelberg 3[FORMEL] — ‒ Heidelberg — Langenbruͤck 3[FORMEL] — ‒ Langenbruͤck — Bruchſal 1⅕ — ‒ Bruchſal — Carlsruh 2⅗ — ‒ Carlsruh — Raſtadt 2[FORMEL] — ‒ Raſtadt — Offenburg 5[FORMEL] — ‒ Offenburg — Kenzing 4½ — ‒ Kenzing — Freyburg 3[FORMEL] — ‒ Freyburg — Baſel 7½ — Vom 10 bis zum 12 Sept. Aufenthalt in Baſel. Jch hatte nach dieſer Reiſe noͤthig mich ein paar Tage auszuruhen, und konnte es in Baſel mit aller Ge- maͤchlichkeit thun. Noch hatte ich nicht Kraͤfte ge- nug, in einem ſo weitlaͤuftigen Ort, als Baſel iſt, herumzugehen und Beſuche zu machen. Jch hielt mich alſo zu Hauſe auf, um mich deſto beſſer auszu- ruhen. Am Herrn Stadtſchreiber Jſelin hatte ich ei- nen angenehmen und beſtaͤndigen Geſellſchafter daſelbſt. Auch hatte ich da das Vergnuͤgen, mit dem beruͤhm- ten Hofrath Koͤhlreuter aus Carlsruh in Bekannt- ſchaft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/48
Zitationshilfe: Sulzer, Johann Georg: Tagebuch einer von Berlin nach den mittäglichen Ländern von Europa in den Jahren 1775 und 1776 gethanen Reise und Rückreise. Leipzig, 1780, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sulzer_reise_1780/48>, abgerufen am 24.04.2024.