Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Viertes Buch.

Was Er so lang entbehren müssen,
Der hier so treugewesne Knecht,
Davon genießt nach höhern Schlüssen
Er itzund ein gedoppelt Recht.

Und ja! wie ist mir? welch Gesichte?
Mich dünkt, ich kann im seelgen Lichte
Die Wonne der Gerechten sehn,
Und meines Bachofs Wohlergehn!
Welch ein Triumph! o Lust! ihr Leute!
Die Göttin der Gerechtigkeit
Verhüllet Jhn auf ewig heute
Jn ein gestirntes Ehrenkleid.
Nun trägt ein seeliges Erbarmen
Jhn auf den sanften Mutterarmen,
Der hier so manch verlassner Schaar
Freund, Vater, Schutz, Trost, Helfer war,
Wir wünschen Jhm gern nachzusteigen,
Und doch auch seine Wiederkehr,
O reizend Beyspiel! halt! wir schweigen!
Fort! euolemus! Flügel her!


Auf

Viertes Buch.

Was Er ſo lang entbehren muͤſſen,
Der hier ſo treugeweſne Knecht,
Davon genießt nach hoͤhern Schluͤſſen
Er itzund ein gedoppelt Recht.

Und ja! wie iſt mir? welch Geſichte?
Mich duͤnkt, ich kann im ſeelgen Lichte
Die Wonne der Gerechten ſehn,
Und meines Bachofs Wohlergehn!
Welch ein Triumph! o Luſt! ihr Leute!
Die Goͤttin der Gerechtigkeit
Verhuͤllet Jhn auf ewig heute
Jn ein geſtirntes Ehrenkleid.
Nun traͤgt ein ſeeliges Erbarmen
Jhn auf den ſanften Mutterarmen,
Der hier ſo manch verlaſſner Schaar
Freund, Vater, Schutz, Troſt, Helfer war,
Wir wuͤnſchen Jhm gern nachzuſteigen,
Und doch auch ſeine Wiederkehr,
O reizend Beyſpiel! halt! wir ſchweigen!
Fort! euolemus! Fluͤgel her!


Auf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="16">
              <l>
                <pb facs="#f0310" n="290"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Viertes Buch.</hi> </fw>
              </l><lb/>
              <l>Was Er &#x017F;o lang entbehren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Der hier &#x017F;o treugewe&#x017F;ne Knecht,</l><lb/>
              <l>Davon genießt nach ho&#x0364;hern Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
              <l>Er itzund ein gedoppelt Recht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="17">
              <l>Und ja! wie i&#x017F;t mir? welch Ge&#x017F;ichte?</l><lb/>
              <l>Mich du&#x0364;nkt, ich kann im &#x017F;eelgen Lichte</l><lb/>
              <l>Die Wonne der Gerechten &#x017F;ehn,</l><lb/>
              <l>Und meines Bachofs Wohlergehn!</l><lb/>
              <l>Welch ein Triumph! o Lu&#x017F;t! ihr Leute!</l><lb/>
              <l>Die Go&#x0364;ttin der Gerechtigkeit</l><lb/>
              <l>Verhu&#x0364;llet Jhn auf ewig heute</l><lb/>
              <l>Jn ein ge&#x017F;tirntes Ehrenkleid.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="18">
              <l>Nun tra&#x0364;gt ein &#x017F;eeliges Erbarmen</l><lb/>
              <l>Jhn auf den &#x017F;anften Mutterarmen,</l><lb/>
              <l>Der hier &#x017F;o manch verla&#x017F;&#x017F;ner Schaar</l><lb/>
              <l>Freund, Vater, Schutz, Tro&#x017F;t, Helfer war,</l><lb/>
              <l>Wir wu&#x0364;n&#x017F;chen Jhm gern nachzu&#x017F;teigen,</l><lb/>
              <l>Und doch auch &#x017F;eine Wiederkehr,</l><lb/>
              <l>O reizend Bey&#x017F;piel! halt! wir &#x017F;chweigen!</l><lb/>
              <l>Fort! <hi rendition="#aq">euolemus!</hi> Flu&#x0364;gel her!</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Auf</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[290/0310] Viertes Buch. Was Er ſo lang entbehren muͤſſen, Der hier ſo treugeweſne Knecht, Davon genießt nach hoͤhern Schluͤſſen Er itzund ein gedoppelt Recht. Und ja! wie iſt mir? welch Geſichte? Mich duͤnkt, ich kann im ſeelgen Lichte Die Wonne der Gerechten ſehn, Und meines Bachofs Wohlergehn! Welch ein Triumph! o Luſt! ihr Leute! Die Goͤttin der Gerechtigkeit Verhuͤllet Jhn auf ewig heute Jn ein geſtirntes Ehrenkleid. Nun traͤgt ein ſeeliges Erbarmen Jhn auf den ſanften Mutterarmen, Der hier ſo manch verlaſſner Schaar Freund, Vater, Schutz, Troſt, Helfer war, Wir wuͤnſchen Jhm gern nachzuſteigen, Und doch auch ſeine Wiederkehr, O reizend Beyſpiel! halt! wir ſchweigen! Fort! euolemus! Fluͤgel her! Auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/310
Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/310>, abgerufen am 10.10.2024.