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Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749.

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Anakreontische Oden.


Der Frühling.

Der Frühling kommt gegangen
Mit seinen Rosenwangen,
Jhm folgen muntre Schaaren
Mit Blumen in den Haaren;
Das Lachen, Reizen, Scherzen,
Ein Heer verliebter Herzen,
Und muntre Liebes-Knaben,
Die ihn umringet haben,
Verkündigen den Fluhren
Der grünen Hoffnung Spuhren,
Und unter seinen Füssen
Der jungen Welt Erspriessen.
Bey frischbelaubten Bäumen
Winkt mancher Hirt den Träumen,
Und sagt dem Westenwinde
Was vor von seinem Kinde.
Der Nachtigallen Lieder
Bringt Echo doppelt wieder,
Jndem sie in den Büschen
Adonis will erwischen.
Das Federvolk in Chören
Läßt sanfte Noten hören,
Die
Y 3
Anakreontiſche Oden.


Der Fruͤhling.

Der Fruͤhling kommt gegangen
Mit ſeinen Roſenwangen,
Jhm folgen muntre Schaaren
Mit Blumen in den Haaren;
Das Lachen, Reizen, Scherzen,
Ein Heer verliebter Herzen,
Und muntre Liebes-Knaben,
Die ihn umringet haben,
Verkuͤndigen den Fluhren
Der gruͤnen Hoffnung Spuhren,
Und unter ſeinen Fuͤſſen
Der jungen Welt Erſprieſſen.
Bey friſchbelaubten Baͤumen
Winkt mancher Hirt den Traͤumen,
Und ſagt dem Weſtenwinde
Was vor von ſeinem Kinde.
Der Nachtigallen Lieder
Bringt Echo doppelt wieder,
Jndem ſie in den Buͤſchen
Adonis will erwiſchen.
Das Federvolk in Choͤren
Laͤßt ſanfte Noten hoͤren,
Die
Y 3
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[341/0361] Anakreontiſche Oden. Der Fruͤhling. 1743. Der Fruͤhling kommt gegangen Mit ſeinen Roſenwangen, Jhm folgen muntre Schaaren Mit Blumen in den Haaren; Das Lachen, Reizen, Scherzen, Ein Heer verliebter Herzen, Und muntre Liebes-Knaben, Die ihn umringet haben, Verkuͤndigen den Fluhren Der gruͤnen Hoffnung Spuhren, Und unter ſeinen Fuͤſſen Der jungen Welt Erſprieſſen. Bey friſchbelaubten Baͤumen Winkt mancher Hirt den Traͤumen, Und ſagt dem Weſtenwinde Was vor von ſeinem Kinde. Der Nachtigallen Lieder Bringt Echo doppelt wieder, Jndem ſie in den Buͤſchen Adonis will erwiſchen. Das Federvolk in Choͤren Laͤßt ſanfte Noten hoͤren, Die Y 3

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Zitationshilfe: Suppius, Christoph Eusebius: Oden und Lieder. Gotha, 1749, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/suppius_oden_1749/361>, abgerufen am 28.03.2024.