Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Geisterwelt.
bey denen, so zum Himmel zubereitet werden,
wird dasjenige, was über dem vernünftigen
Gemüth ist,
eröffnet, und was unter ihm
ist,
wird für den Einfluß des Bösen und Fal-
schen verschlossen; hingegen bey denen, so zur
Hölle zubereitet werden, wird dasjenige, was
unter dem vernünftigen Gemüth ist, er-
öffnet, und was über ihm ist, wird für den
Einfluß des Guten und Wahren verschlossen;
diese können daher nicht anders, als unter sich,
das ist, zur Hölle sehen, jene aber können nicht
anders, als über sich, das ist, gen Himmel
sehen: über sich sehen, heißt: auf den Herrn
sehauen, weil Er der allgemeine Mittelpunkt
ist, auf welchen alle Dinge des Himmels se-
hen; aber unter sich sehen, heißt: rückwärts
von dem Herrn weg und auf den entgegenstehen-
den Mittelpunkt sehen, wohin alle Dinge der
Hölle sehen und wohin sie sich neigen, man le-
se Num. 123-124.

431. Jn dem vorhergehenden (Abschnitt
vom Himmel) habe ich da, wo von Geistern
die Rede ist, diejenigen, welche in der Gei-
sterwelt sind, aber da, wo von Engeln die
Rede ist, diejenigen verstanden, so im Him-
mel sind.



Daß
N 3

Von der Geiſterwelt.
bey denen, ſo zum Himmel zubereitet werden,
wird dasjenige, was uͤber dem vernuͤnftigen
Gemuͤth iſt,
eroͤffnet, und was unter ihm
iſt,
wird fuͤr den Einfluß des Boͤſen und Fal-
ſchen verſchloſſen; hingegen bey denen, ſo zur
Hoͤlle zubereitet werden, wird dasjenige, was
unter dem vernuͤnftigen Gemuͤth iſt, er-
oͤffnet, und was uͤber ihm iſt, wird fuͤr den
Einfluß des Guten und Wahren verſchloſſen;
dieſe koͤnnen daher nicht anders, als unter ſich,
das iſt, zur Hoͤlle ſehen, jene aber koͤnnen nicht
anders, als uͤber ſich, das iſt, gen Himmel
ſehen: uͤber ſich ſehen, heißt: auf den Herrn
ſehauen, weil Er der allgemeine Mittelpunkt
iſt, auf welchen alle Dinge des Himmels ſe-
hen; aber unter ſich ſehen, heißt: ruͤckwaͤrts
von dem Herrn weg und auf den entgegenſtehen-
den Mittelpunkt ſehen, wohin alle Dinge der
Hoͤlle ſehen und wohin ſie ſich neigen, man le-
ſe Num. 123-124.

431. Jn dem vorhergehenden (Abſchnitt
vom Himmel) habe ich da, wo von Geiſtern
die Rede iſt, diejenigen, welche in der Gei-
ſterwelt ſind, aber da, wo von Engeln die
Rede iſt, diejenigen verſtanden, ſo im Him-
mel ſind.



Daß
N 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0180" n="181"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Gei&#x017F;terwelt.</hi></fw><lb/>
bey denen, &#x017F;o zum Himmel zubereitet werden,<lb/>
wird dasjenige, was <hi rendition="#fr">u&#x0364;ber dem vernu&#x0364;nftigen<lb/>
Gemu&#x0364;th i&#x017F;t,</hi> ero&#x0364;ffnet, und <hi rendition="#fr">was unter ihm<lb/>
i&#x017F;t,</hi> wird fu&#x0364;r den Einfluß des Bo&#x0364;&#x017F;en und Fal-<lb/>
&#x017F;chen ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en; hingegen bey denen, &#x017F;o zur<lb/>
Ho&#x0364;lle zubereitet werden, wird dasjenige, was<lb/><hi rendition="#fr">unter dem vernu&#x0364;nftigen Gemu&#x0364;th i&#x017F;t,</hi> er-<lb/>
o&#x0364;ffnet, und <hi rendition="#fr">was u&#x0364;ber ihm i&#x017F;t,</hi> wird fu&#x0364;r den<lb/>
Einfluß des Guten und Wahren ver&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en;<lb/>
die&#x017F;e ko&#x0364;nnen daher nicht anders, als unter &#x017F;ich,<lb/>
das i&#x017F;t, zur Ho&#x0364;lle &#x017F;ehen, jene aber ko&#x0364;nnen nicht<lb/>
anders, als u&#x0364;ber &#x017F;ich, das i&#x017F;t, gen Himmel<lb/>
&#x017F;ehen: u&#x0364;ber &#x017F;ich &#x017F;ehen, heißt: auf den <hi rendition="#fr">Herrn</hi><lb/>
&#x017F;ehauen, weil <hi rendition="#fr">Er</hi> der allgemeine Mittelpunkt<lb/>
i&#x017F;t, auf welchen alle Dinge des Himmels &#x017F;e-<lb/>
hen; aber unter &#x017F;ich &#x017F;ehen, heißt: ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts<lb/>
von dem <hi rendition="#fr">Herrn</hi> weg und auf den entgegen&#x017F;tehen-<lb/>
den Mittelpunkt &#x017F;ehen, wohin alle Dinge der<lb/>
Ho&#x0364;lle &#x017F;ehen und wohin &#x017F;ie &#x017F;ich neigen, man le-<lb/>
&#x017F;e Num. 123-124.</p><lb/>
          <p>431. Jn dem vorhergehenden (Ab&#x017F;chnitt<lb/><hi rendition="#fr">vom Himmel</hi>) habe ich da, wo von Gei&#x017F;tern<lb/>
die Rede i&#x017F;t, diejenigen, welche in der Gei-<lb/>
&#x017F;terwelt &#x017F;ind, aber da, wo von Engeln die<lb/>
Rede i&#x017F;t, diejenigen ver&#x017F;tanden, &#x017F;o im Him-<lb/>
mel &#x017F;ind.</p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">N 3</fw>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Daß</hi> </hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[181/0180] Von der Geiſterwelt. bey denen, ſo zum Himmel zubereitet werden, wird dasjenige, was uͤber dem vernuͤnftigen Gemuͤth iſt, eroͤffnet, und was unter ihm iſt, wird fuͤr den Einfluß des Boͤſen und Fal- ſchen verſchloſſen; hingegen bey denen, ſo zur Hoͤlle zubereitet werden, wird dasjenige, was unter dem vernuͤnftigen Gemuͤth iſt, er- oͤffnet, und was uͤber ihm iſt, wird fuͤr den Einfluß des Guten und Wahren verſchloſſen; dieſe koͤnnen daher nicht anders, als unter ſich, das iſt, zur Hoͤlle ſehen, jene aber koͤnnen nicht anders, als uͤber ſich, das iſt, gen Himmel ſehen: uͤber ſich ſehen, heißt: auf den Herrn ſehauen, weil Er der allgemeine Mittelpunkt iſt, auf welchen alle Dinge des Himmels ſe- hen; aber unter ſich ſehen, heißt: ruͤckwaͤrts von dem Herrn weg und auf den entgegenſtehen- den Mittelpunkt ſehen, wohin alle Dinge der Hoͤlle ſehen und wohin ſie ſich neigen, man le- ſe Num. 123-124. 431. Jn dem vorhergehenden (Abſchnitt vom Himmel) habe ich da, wo von Geiſtern die Rede iſt, diejenigen, welche in der Gei- ſterwelt ſind, aber da, wo von Engeln die Rede iſt, diejenigen verſtanden, ſo im Him- mel ſind. Daß N 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/180
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 181. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/180>, abgerufen am 19.04.2024.