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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

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Von der ersten Erde
bleibt. Aber den Geist durch die Veränderun-
gen des Zustandes seines Jnnern vor seine
Welt hinausführen, und machen, daß die
Veränderungen nach und nach bis auf einen
gewissen Stand fortgehen, welcher denen,
zu welchen er geführet wird, übereinstim-
mig oder ähnlich ist, das stehet in der
Macht des HErrn allein: denn es wird eine
stete Regierung und Voraussehung seyn, vom
ersten bis aufs letzte, vor- und rückwärts; in-
sonderheit daß das mit einem Menschen gesche-
he, welcher noch dem Leibe nach in der Natur
der Welt, und dadurch im Raum ist. Daß
dem so sey, kann man diejenigen, welche in
der leiblichen Sinnlichkeit sind, und aus der-
selben heraus denken, nicht glauben machen;
die Ursach ist, weil die leibliche Sinnlichkeit
keine Fortschreitungen ohne Raum begreifen
kann; wohl aber können diejenigen, welche aus
der Sinnlichkeit ihres Geistes, die von der
Sinnlichkeit des Leibes in etwas entfernet und
abgezogen ist, und also mehr innerlich in sich
denken, dahin gebracht werden, daß sie es glau-
ben und fassen, weil in der Jdee des innern
Gedanken kein Raum noch Zeit ist, sondern
anstatt deren solche Dinge, woraus Raum
und Zeiten sind. Für diese mag also das
seyn, was von den Erden in dem gestirnten
Himmel folgt, und nicht für andere, es wä-
re denn, daß sie Unterricht annehmen.

Jn einem wachenden Zustande wurde ich
dem Geiste nach durch Engel von dem HErrn

auf

Von der erſten Erde
bleibt. Aber den Geiſt durch die Veränderun-
gen des Zuſtandes ſeines Jnnern vor ſeine
Welt hinausführen, und machen, daß die
Veränderungen nach und nach bis auf einen
gewiſſen Stand fortgehen, welcher denen,
zu welchen er geführet wird, übereinſtim-
mig oder ähnlich iſt, das ſtehet in der
Macht des HErrn allein: denn es wird eine
ſtete Regierung und Vorausſehung ſeyn, vom
erſten bis aufs letzte, vor- und rückwärts; in-
ſonderheit daß das mit einem Menſchen geſche-
he, welcher noch dem Leibe nach in der Natur
der Welt, und dadurch im Raum iſt. Daß
dem ſo ſey, kann man diejenigen, welche in
der leiblichen Sinnlichkeit ſind, und aus der-
ſelben heraus denken, nicht glauben machen;
die Urſach iſt, weil die leibliche Sinnlichkeit
keine Fortſchreitungen ohne Raum begreifen
kann; wohl aber können diejenigen, welche aus
der Sinnlichkeit ihres Geiſtes, die von der
Sinnlichkeit des Leibes in etwas entfernet und
abgezogen iſt, und alſo mehr innerlich in ſich
denken, dahin gebracht werden, daß ſie es glau-
ben und faſſen, weil in der Jdee des innern
Gedanken kein Raum noch Zeit iſt, ſondern
anſtatt deren ſolche Dinge, woraus Raum
und Zeiten ſind. Für dieſe mag alſo das
ſeyn, was von den Erden in dem geſtirnten
Himmel folgt, und nicht für andere, es wä-
re denn, daß ſie Unterricht annehmen.

Jn einem wachenden Zuſtande wurde ich
dem Geiſte nach durch Engel von dem HErrn

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[212/0216] Von der erſten Erde bleibt. Aber den Geiſt durch die Veränderun- gen des Zuſtandes ſeines Jnnern vor ſeine Welt hinausführen, und machen, daß die Veränderungen nach und nach bis auf einen gewiſſen Stand fortgehen, welcher denen, zu welchen er geführet wird, übereinſtim- mig oder ähnlich iſt, das ſtehet in der Macht des HErrn allein: denn es wird eine ſtete Regierung und Vorausſehung ſeyn, vom erſten bis aufs letzte, vor- und rückwärts; in- ſonderheit daß das mit einem Menſchen geſche- he, welcher noch dem Leibe nach in der Natur der Welt, und dadurch im Raum iſt. Daß dem ſo ſey, kann man diejenigen, welche in der leiblichen Sinnlichkeit ſind, und aus der- ſelben heraus denken, nicht glauben machen; die Urſach iſt, weil die leibliche Sinnlichkeit keine Fortſchreitungen ohne Raum begreifen kann; wohl aber können diejenigen, welche aus der Sinnlichkeit ihres Geiſtes, die von der Sinnlichkeit des Leibes in etwas entfernet und abgezogen iſt, und alſo mehr innerlich in ſich denken, dahin gebracht werden, daß ſie es glau- ben und faſſen, weil in der Jdee des innern Gedanken kein Raum noch Zeit iſt, ſondern anſtatt deren ſolche Dinge, woraus Raum und Zeiten ſind. Für dieſe mag alſo das ſeyn, was von den Erden in dem geſtirnten Himmel folgt, und nicht für andere, es wä- re denn, daß ſie Unterricht annehmen. Jn einem wachenden Zuſtande wurde ich dem Geiſte nach durch Engel von dem HErrn auf

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/216>, abgerufen am 19.04.2024.