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Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.

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thecken gar nicht zusehen seynd. In der ersten Claß stunden die Bücher, so rubricirt seynd mit den Titul: Vitae Sanctorum Leben deren Heiligen: dieser Büchern seynd über die massen viele, von so vielen Heiligen aus allerhand Ständ, geschrieben von den Leben einer unzahlbahren Menge der heiligen Jungfrauen, Wittwen, Bischöffen, Einsiedlern, Geistlichen, Closter-Frauen, Martyrer, Apostolischen Männern, heiligen Königen, und anderer heiligen Beichtigern, In diesen Büchern konte man die Verwunderung lesen ihre beroische Tugenden, die Unschuld ihres Lebens, die Heiligkeit ihrer Sitten, ihre Andacht zu GOtt, ihre Lieb zu dem Nächsten, ja alle Vollkommenheiten des Christlichen Lebens. Gedachte derobalben bey mir selbsten, solcher Glaub muß ja ohne allen zweiffel der wahre Glaub seyn, in welchen so viele heilige Persohnen gewesen, die mit so vielen Tugenden, und solcher Vollkommenheit begabt gewesen: dann ein böser Baum kan keine gute Früchten bringen / sagt Christus selbsten, Matth. am 7. c. 18. v. Und: an ihren Früchten

thecken gar nicht zusehen seynd. In der ersten Claß stunden die Bücher, so rubricirt seynd mit den Titul: Vitae Sanctorum Leben deren Heiligen: dieser Büchern seynd über die massen viele, von so vielen Heiligen aus allerhand Ständ, geschrieben von den Leben einer unzahlbahren Menge der heiligen Jungfrauen, Wittwen, Bischöffen, Einsiedlern, Geistlichen, Closter-Frauen, Martyrer, Apostolischen Männern, heiligen Königen, und anderer heiligen Beichtigern, In diesen Büchern konte man die Verwunderung lesen ihre beroische Tugenden, die Unschuld ihres Lebens, die Heiligkeit ihrer Sitten, ihre Andacht zu GOtt, ihre Lieb zu dem Nächsten, ja alle Vollkommenheiten des Christlichen Lebens. Gedachte derobalben bey mir selbsten, solcher Glaub muß ja ohne allen zweiffel der wahre Glaub seyn, in welchen so viele heilige Persohnen gewesen, die mit so vielen Tugenden, und solcher Vollkommenheit begabt gewesen: dann ein böser Baum kan keine gute Früchten bringen / sagt Christus selbsten, Matth. am 7. c. 18. v. Und: an ihren Früchten

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[91/0095] thecken gar nicht zusehen seynd. In der ersten Claß stunden die Bücher, so rubricirt seynd mit den Titul: Vitae Sanctorum Leben deren Heiligen: dieser Büchern seynd über die massen viele, von so vielen Heiligen aus allerhand Ständ, geschrieben von den Leben einer unzahlbahren Menge der heiligen Jungfrauen, Wittwen, Bischöffen, Einsiedlern, Geistlichen, Closter-Frauen, Martyrer, Apostolischen Männern, heiligen Königen, und anderer heiligen Beichtigern, In diesen Büchern konte man die Verwunderung lesen ihre beroische Tugenden, die Unschuld ihres Lebens, die Heiligkeit ihrer Sitten, ihre Andacht zu GOtt, ihre Lieb zu dem Nächsten, ja alle Vollkommenheiten des Christlichen Lebens. Gedachte derobalben bey mir selbsten, solcher Glaub muß ja ohne allen zweiffel der wahre Glaub seyn, in welchen so viele heilige Persohnen gewesen, die mit so vielen Tugenden, und solcher Vollkommenheit begabt gewesen: dann ein böser Baum kan keine gute Früchten bringen / sagt Christus selbsten, Matth. am 7. c. 18. v. Und: an ihren Früchten

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/95>, abgerufen am 23.04.2024.