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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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ne Leidenschaft aufzugeben, wenn es nöthig seyn
sollte. --

Du wirst vielleicht schon wissen, daß der
alte Lord Burton auch mit dem Vater Deines
jungen Freundes einen Prozeß angefangen hat;
es thut mir weh, die Sachen scheinen nicht
zum Besten zu stehn. Sein Sohn ist selbst dar-
über sehr betrübt. --

In Ansehung Deines alten Onkels wünsch'
ich Dir Glück. -- Er liebt Dich also wirklich?
Man kann doch oft gar nicht wissen, was in
solchen alten Leuten steckt, sie lassen manchmal
von ihrem eigentlichen Wesen gar nichts mer-
ken. -- Itzt lebe wohl, denn in der Eil wüßt'
ich Dir nun nichts mehr zu sagen, so wenig ich
Dir auch überhaupt gesagt haben mag. --



ne Leidenſchaft aufzugeben, wenn es noͤthig ſeyn
ſollte. —

Du wirſt vielleicht ſchon wiſſen, daß der
alte Lord Burton auch mit dem Vater Deines
jungen Freundes einen Prozeß angefangen hat;
es thut mir weh, die Sachen ſcheinen nicht
zum Beſten zu ſtehn. Sein Sohn iſt ſelbſt dar-
uͤber ſehr betruͤbt. —

In Anſehung Deines alten Onkels wuͤnſch’
ich Dir Gluͤck. — Er liebt Dich alſo wirklich?
Man kann doch oft gar nicht wiſſen, was in
ſolchen alten Leuten ſteckt, ſie laſſen manchmal
von ihrem eigentlichen Weſen gar nichts mer-
ken. — Itzt lebe wohl, denn in der Eil wuͤßt’
ich Dir nun nichts mehr zu ſagen, ſo wenig ich
Dir auch uͤberhaupt geſagt haben mag. —



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[134[132]/0142] ne Leidenſchaft aufzugeben, wenn es noͤthig ſeyn ſollte. — Du wirſt vielleicht ſchon wiſſen, daß der alte Lord Burton auch mit dem Vater Deines jungen Freundes einen Prozeß angefangen hat; es thut mir weh, die Sachen ſcheinen nicht zum Beſten zu ſtehn. Sein Sohn iſt ſelbſt dar- uͤber ſehr betruͤbt. — In Anſehung Deines alten Onkels wuͤnſch’ ich Dir Gluͤck. — Er liebt Dich alſo wirklich? Man kann doch oft gar nicht wiſſen, was in ſolchen alten Leuten ſteckt, ſie laſſen manchmal von ihrem eigentlichen Weſen gar nichts mer- ken. — Itzt lebe wohl, denn in der Eil wuͤßt’ ich Dir nun nichts mehr zu ſagen, ſo wenig ich Dir auch uͤberhaupt geſagt haben mag. —

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 134[132]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/142>, abgerufen am 24.04.2024.