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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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gel, -- ja Freund, der Mensch hält gewiß selbst
die Zügel seines Schicksals, er regiere sie weise
und er ist glücklich; läßt er sie aber muthlos
fahren, so ergreift sie ein ergrimmter Dämon
und jagt ihn wuthfrohlockend in das furchtbare,
schwarze Thal, wo das Elend wohnt. -- Dar-
um wollen wir Männer seyn, Eduard, und kalt
und ohne Zagen unser Schicksal regieren, auch
wenn tausendfaches Unglück den Wagen in den
Abgrund zu schleudern droht.



gel, — ja Freund, der Menſch haͤlt gewiß ſelbſt
die Zuͤgel ſeines Schickſals, er regiere ſie weiſe
und er iſt gluͤcklich; laͤßt er ſie aber muthlos
fahren, ſo ergreift ſie ein ergrimmter Daͤmon
und jagt ihn wuthfrohlockend in das furchtbare,
ſchwarze Thal, wo das Elend wohnt. — Dar-
um wollen wir Maͤnner ſeyn, Eduard, und kalt
und ohne Zagen unſer Schickſal regieren, auch
wenn tauſendfaches Ungluͤck den Wagen in den
Abgrund zu ſchleudern droht.



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[69[67]/0077] gel, — ja Freund, der Menſch haͤlt gewiß ſelbſt die Zuͤgel ſeines Schickſals, er regiere ſie weiſe und er iſt gluͤcklich; laͤßt er ſie aber muthlos fahren, ſo ergreift ſie ein ergrimmter Daͤmon und jagt ihn wuthfrohlockend in das furchtbare, ſchwarze Thal, wo das Elend wohnt. — Dar- um wollen wir Maͤnner ſeyn, Eduard, und kalt und ohne Zagen unſer Schickſal regieren, auch wenn tauſendfaches Ungluͤck den Wagen in den Abgrund zu ſchleudern droht.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 69[67]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/77>, abgerufen am 25.04.2024.