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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Und Mensch, du sitzest stets daheim
Und sehnst dich nach der Fern,
Sei frisch und wandle durch den Hain
Und sieh die Fremde gern.
Wer weiß wo dir dein Glücke blüht,
So geh und such es nur,
Der Abend kömmt, der Morgen flieht,
Betrete bald die Spur.
Laß Sorgen seyn und Bangigkeit
Ist doch der Himmel blau,
Es wechselt Freude stets mit Leid,
Dem Glücke nur verttau.
So weit dich schließt der Himmel ein,
Geräth der Liebe Frucht,
Und jeglich Herz bekömmt das Sein
Wenn es nur ämsig sucht.

Ende des ersten Theils.


Und Menſch, du ſitzeſt ſtets daheim
Und ſehnſt dich nach der Fern,
Sei friſch und wandle durch den Hain
Und ſieh die Fremde gern.
Wer weiß wo dir dein Glücke blüht,
So geh und ſuch es nur,
Der Abend kömmt, der Morgen flieht,
Betrete bald die Spur.
Laß Sorgen ſeyn und Bangigkeit
Iſt doch der Himmel blau,
Es wechſelt Freude ſtets mit Leid,
Dem Glücke nur verttau.
So weit dich ſchließt der Himmel ein,
Geräth der Liebe Frucht,
Und jeglich Herz bekömmt das Sein
Wenn es nur ämſig ſucht.

Ende des erſten Theils.


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[372/0383] Und Menſch, du ſitzeſt ſtets daheim Und ſehnſt dich nach der Fern, Sei friſch und wandle durch den Hain Und ſieh die Fremde gern. Wer weiß wo dir dein Glücke blüht, So geh und ſuch es nur, Der Abend kömmt, der Morgen flieht, Betrete bald die Spur. Laß Sorgen ſeyn und Bangigkeit Iſt doch der Himmel blau, Es wechſelt Freude ſtets mit Leid, Dem Glücke nur verttau. So weit dich ſchließt der Himmel ein, Geräth der Liebe Frucht, Und jeglich Herz bekömmt das Sein Wenn es nur ämſig ſucht. Ende des erſten Theils.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/383>, abgerufen am 28.03.2024.