Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

stantinopel einnam und Leontium verstümmelt ins Kloster stekte. Durch der Waffen Gewalt hatten vorhin die Muhumedaner sich schleunig ausgebreitet, welche sich Moslemim, Rechtgläubige und ihre Lehre Islam, den rechten seligmachenden Glauben nanten: das Christenthum ward hingegen um diese Zeit in Teutschland weiter bekant gemacht unter den eigentligen Ostfranken, den Ripugriern, den Friesen und Baiern durch Lehrer, die aus Westfrankreich, Engelland und Irland in selbige Länder kamen, theils erschlagen wurden, theils zu bischöfligen Sizen den Grund legten. (Diese Völker standen alle unter Fränkischer Botmäßigkeit, auch die Friesen, sondern auch in dem nachmaligen Holland und um Utrecht, wovon die Rede ist.)

Achtes Jarhundert.

Der Muhumedaner Waffen waren ferner noch eine Zeitlang sieghaft, sie namen 701701 Armenien ein und behaupteten es 702702. Der vertriebene Justinian bemächtigte 705sich der Stadt Constantinopel 705 mit Hülfe der Bulgaren, trat also das Kaiserthum wieder an und lies den damaligen Tiberium sowol, als den vormaligen Leontium enthaupten: Abdalmalek aber starb und sein Sohn Valid gelangte zur Oberherschaft über die Muhamedaner, die sich merkliger unter ihm, als unter seinem Vater aus-

stantinopel einnam und Leontium verstümmelt ins Kloster stekte. Durch der Waffen Gewalt hatten vorhin die Muhumedaner sich schleunig ausgebreitet, welche sich Moslemim, Rechtgläubige und ihre Lehre Islam, den rechten seligmachenden Glauben nanten: das Christenthum ward hingegen um diese Zeit in Teutschland weiter bekant gemacht unter den eigentligen Ostfranken, den Ripugriern, den Friesen und Baiern durch Lehrer, die aus Westfrankreich, Engelland und Irland in selbige Länder kamen, theils erschlagen wurden, theils zu bischöfligen Sizen den Grund legten. (Diese Völker standen alle unter Fränkischer Botmäßigkeit, auch die Friesen, sondern auch in dem nachmaligen Holland und um Utrecht, wovon die Rede ist.)

Achtes Jarhundert.

Der Muhumedaner Waffen waren ferner noch eine Zeitlang sieghaft, sie namen 701701 Armenien ein und behaupteten es 702702. Der vertriebene Justinian bemächtigte 705sich der Stadt Constantinopel 705 mit Hülfe der Bulgaren, trat also das Kaiserthum wieder an und lies den damaligen Tiberium sowol, als den vormaligen Leontium enthaupten: Abdalmalek aber starb und sein Sohn Valid gelangte zur Oberherschaft über die Muhamedaner, die sich merkliger unter ihm, als unter seinem Vater aus-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0216" n="204"/>
stantinopel einnam und Leontium verstümmelt ins Kloster stekte. Durch                      der Waffen Gewalt hatten vorhin die Muhumedaner sich schleunig ausgebreitet,                      welche sich Moslemim, Rechtgläubige und ihre Lehre Islam, den rechten                      seligmachenden Glauben nanten: das Christenthum ward hingegen um diese Zeit in                      Teutschland weiter bekant gemacht unter den eigentligen Ostfranken, den                      Ripugriern, den Friesen und Baiern durch Lehrer, die aus Westfrankreich,                      Engelland und Irland in selbige Länder kamen, theils erschlagen wurden, theils                      zu bischöfligen Sizen den Grund legten. (Diese Völker standen alle unter                      Fränkischer Botmäßigkeit, auch die Friesen, sondern auch in dem nachmaligen                      Holland und um Utrecht, wovon die Rede ist.)</p>
      </div>
      <div>
        <head>Achtes Jarhundert.</head><lb/>
        <p>Der Muhumedaner Waffen waren ferner noch eine Zeitlang sieghaft, sie namen <note place="left">701</note>701 Armenien ein und behaupteten es <note place="left">702</note>702. Der vertriebene Justinian bemächtigte                          <note place="left">705</note>sich der Stadt Constantinopel 705 mit                      Hülfe der Bulgaren, trat also das Kaiserthum wieder an und lies den damaligen                      Tiberium sowol, als den vormaligen Leontium enthaupten: Abdalmalek aber starb                      und sein Sohn Valid gelangte zur Oberherschaft über die Muhamedaner, die sich                      merkliger unter ihm, als unter seinem Vater aus-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0216] stantinopel einnam und Leontium verstümmelt ins Kloster stekte. Durch der Waffen Gewalt hatten vorhin die Muhumedaner sich schleunig ausgebreitet, welche sich Moslemim, Rechtgläubige und ihre Lehre Islam, den rechten seligmachenden Glauben nanten: das Christenthum ward hingegen um diese Zeit in Teutschland weiter bekant gemacht unter den eigentligen Ostfranken, den Ripugriern, den Friesen und Baiern durch Lehrer, die aus Westfrankreich, Engelland und Irland in selbige Länder kamen, theils erschlagen wurden, theils zu bischöfligen Sizen den Grund legten. (Diese Völker standen alle unter Fränkischer Botmäßigkeit, auch die Friesen, sondern auch in dem nachmaligen Holland und um Utrecht, wovon die Rede ist.) Achtes Jarhundert. Der Muhumedaner Waffen waren ferner noch eine Zeitlang sieghaft, sie namen 701 Armenien ein und behaupteten es 702. Der vertriebene Justinian bemächtigte sich der Stadt Constantinopel 705 mit Hülfe der Bulgaren, trat also das Kaiserthum wieder an und lies den damaligen Tiberium sowol, als den vormaligen Leontium enthaupten: Abdalmalek aber starb und sein Sohn Valid gelangte zur Oberherschaft über die Muhamedaner, die sich merkliger unter ihm, als unter seinem Vater aus- 701 702 705

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/216
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/216>, abgerufen am 19.04.2024.