Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

811Freiheit: als er 811 im Kriege wieder die Bulgaren geblieben war, gelangte sein Eidam zur höchsten Würde, Michael Balbus, bisheriger Curopalates oder Hofmeister, welcher den Bilderdtenst unterstüzte 813aber 813 nach unalükligem Feldzuge wieder die Bulgaren ins Kloster ging und Leonem aus Armenien zum Nachfolger bekam. Dieser fing 814814 an die Bilder abzuschaffen in welchem Unternemen ihm doch der damalige Patriarch entgegen war. Karl der große starb damals den 28 Jan. 814, nachdem seine ältern Söhne Karl und Pippin einige Jahre vorher mit Tode abgegangen und er deswegen im nächstvorhergehenden Jahre 813 seinen jüngsten Sohn Ludwigen zum Reichsgehülfen und Nachfolger, Bernharden aber, seinen Enkel von Pippine, zum Könige von Italien ernant hatte, welcher doch jenem huldigen muste. Ludwig hatte den Verstand und Muth seines Vaters nicht, der zur Beherschung des weitläuftigen Reiches erforderlich war; behauptete dennoch einigermaßen die Hoheit über den Papst und Rom, wieder die 815dasigen Versuche: als Leo 815 wegen einer Verschwerung einige Große hinrichten laßen, misbilligte Ludwig solches Verfaren, weil er selbst Gelindigkeit liebte und es als einen Eingrif ansah, doch ließ er sich durch deßen Abgeordnete bald besänftigen; Stephanus 816ward 816 anstat Leonis erwelet und ohne kaiserlige Bestätigung eingesegnet,

811Freiheit: als er 811 im Kriege wieder die Bulgaren geblieben war, gelangte sein Eidam zur höchsten Würde, Michael Balbus, bisheriger Curopalates oder Hofmeister, welcher den Bilderdtenst unterstüzte 813aber 813 nach unalükligem Feldzuge wieder die Bulgaren ins Kloster ging und Leonem aus Armenien zum Nachfolger bekam. Dieser fing 814814 an die Bilder abzuschaffen in welchem Unternemen ihm doch der damalige Patriarch entgegen war. Karl der große starb damals den 28 Jan. 814, nachdem seine ältern Söhne Karl und Pippin einige Jahre vorher mit Tode abgegangen und er deswegen im nächstvorhergehenden Jahre 813 seinen jüngsten Sohn Ludwigen zum Reichsgehülfen und Nachfolger, Bernharden aber, seinen Enkel von Pippine, zum Könige von Italien ernant hatte, welcher doch jenem huldigen muste. Ludwig hatte den Verstand und Muth seines Vaters nicht, der zur Beherschung des weitläuftigen Reiches erforderlich war; behauptete dennoch einigermaßen die Hoheit über den Papst und Rom, wieder die 815dasigen Versuche: als Leo 815 wegen einer Verschwerung einige Große hinrichten laßen, misbilligte Ludwig solches Verfaren, weil er selbst Gelindigkeit liebte und es als einen Eingrif ansah, doch ließ er sich durch deßen Abgeordnete bald besänftigen; Stephanus 816ward 816 anstat Leonis erwelet und ohne kaiserlige Bestätigung eingesegnet,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0272" n="260"/><note place="left">811</note>Freiheit: als er 811 im Kriege wieder die                      Bulgaren geblieben war, gelangte sein Eidam zur höchsten Würde, Michael Balbus,                      bisheriger Curopalates oder Hofmeister, welcher den Bilderdtenst unterstüzte                          <note place="left">813</note>aber 813 nach unalükligem Feldzuge                      wieder die Bulgaren ins Kloster ging und Leonem aus Armenien zum Nachfolger                      bekam. Dieser fing <note place="left">814</note>814 an die Bilder                      abzuschaffen in welchem Unternemen ihm doch der damalige Patriarch entgegen war.                      Karl der große starb damals den 28 Jan. 814, nachdem seine ältern Söhne Karl und                      Pippin einige Jahre vorher mit Tode abgegangen und er deswegen im                      nächstvorhergehenden Jahre 813 seinen jüngsten Sohn Ludwigen zum Reichsgehülfen                      und Nachfolger, Bernharden aber, seinen Enkel von Pippine, zum Könige von                      Italien ernant hatte, welcher doch jenem huldigen muste. Ludwig hatte den                      Verstand und Muth seines Vaters nicht, der zur Beherschung des weitläuftigen                      Reiches erforderlich war; behauptete dennoch einigermaßen die Hoheit über den                      Papst und Rom, wieder die <note place="left">815</note>dasigen Versuche:                      als Leo 815 wegen einer Verschwerung einige Große hinrichten laßen, misbilligte                      Ludwig solches Verfaren, weil er selbst Gelindigkeit liebte und es als einen                      Eingrif ansah, doch ließ er sich durch deßen Abgeordnete bald besänftigen;                      Stephanus <note place="left">816</note>ward 816 anstat Leonis erwelet und                      ohne kaiserlige Bestätigung eingesegnet,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[260/0272] Freiheit: als er 811 im Kriege wieder die Bulgaren geblieben war, gelangte sein Eidam zur höchsten Würde, Michael Balbus, bisheriger Curopalates oder Hofmeister, welcher den Bilderdtenst unterstüzte aber 813 nach unalükligem Feldzuge wieder die Bulgaren ins Kloster ging und Leonem aus Armenien zum Nachfolger bekam. Dieser fing 814 an die Bilder abzuschaffen in welchem Unternemen ihm doch der damalige Patriarch entgegen war. Karl der große starb damals den 28 Jan. 814, nachdem seine ältern Söhne Karl und Pippin einige Jahre vorher mit Tode abgegangen und er deswegen im nächstvorhergehenden Jahre 813 seinen jüngsten Sohn Ludwigen zum Reichsgehülfen und Nachfolger, Bernharden aber, seinen Enkel von Pippine, zum Könige von Italien ernant hatte, welcher doch jenem huldigen muste. Ludwig hatte den Verstand und Muth seines Vaters nicht, der zur Beherschung des weitläuftigen Reiches erforderlich war; behauptete dennoch einigermaßen die Hoheit über den Papst und Rom, wieder die dasigen Versuche: als Leo 815 wegen einer Verschwerung einige Große hinrichten laßen, misbilligte Ludwig solches Verfaren, weil er selbst Gelindigkeit liebte und es als einen Eingrif ansah, doch ließ er sich durch deßen Abgeordnete bald besänftigen; Stephanus ward 816 anstat Leonis erwelet und ohne kaiserlige Bestätigung eingesegnet, 811 813 814 815 816

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/272
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/272>, abgerufen am 18.04.2024.