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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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mals bestätiget ward, durch Vermälung Lothars, Hugonssons, mit Rudolphs Tochter Adelheid: Constantin behielt nur die Grafschaft Vienne, und kam also das arelatische Reich nicht auf den dritten Erben; die Grafschaft Provence behielt Hugo selbst. Nachdem zu Rom Theodora verstorben; trieb Marozia den Wido dazu an, daß er 928928 Johannem 10 ins Gefängnis bringen muste, wo sie selbigen den 2 Jul. erstikken lies: Leo 6 folgte als Papst, ward aber gleichfals festgesezet und mit Gifte hingerichtet 929929 den 20 Jan: als auch deßen Nachfolger Stephanus 7 den 12 März 931931 mit Gifte aus dem Wege geräumet worden; brachte Marozia endlig ihren und Sergii Sohn, Johannem 11, von 24 Jahren, auf den päpstligen Stul. Dieser bestätigte zu Rheims dem unmündigen Hugo, welchen sein Vater, der mächtige Graf oder Herzog Herbert von Vermandois und Aquitanien, durch Drohungen und Geschenke 925 in seinem fünften Jahre zum Nachfolger im Erzbischofthume gemacht hatte, welcher auch, nach baldigem Ableben des alten Erzbischofs, frühe zum Besize kommen war, unter Vormundschaft seines Vaters Nach Widons Tode war sein Bruder Lambert Markgraf in Tuscien: Marozia beherschte Rom, 935bot aber 935 sich und ihre Gewalt Hugoni an, der von Mutter wegen Widons Stiefbruder war; allein, als Hugo gleich

mals bestätiget ward, durch Vermälung Lothars, Hugonssons, mit Rudolphs Tochter Adelheid: Constantin behielt nur die Grafschaft Vienne, und kam also das arelatische Reich nicht auf den dritten Erben; die Grafschaft Provence behielt Hugo selbst. Nachdem zu Rom Theodora verstorben; trieb Marozia den Wido dazu an, daß er 928928 Johannem 10 ins Gefängnis bringen muste, wo sie selbigen den 2 Jul. erstikken lies: Leo 6 folgte als Papst, ward aber gleichfals festgesezet und mit Gifte hingerichtet 929929 den 20 Jan: als auch deßen Nachfolger Stephanus 7 den 12 März 931931 mit Gifte aus dem Wege geräumet worden; brachte Marozia endlig ihren und Sergii Sohn, Johannem 11, von 24 Jahren, auf den päpstligen Stul. Dieser bestätigte zu Rheims dem unmündigen Hugo, welchen sein Vater, der mächtige Graf oder Herzog Herbert von Vermandois und Aquitanien, durch Drohungen und Geschenke 925 in seinem fünften Jahre zum Nachfolger im Erzbischofthume gemacht hatte, welcher auch, nach baldigem Ableben des alten Erzbischofs, frühe zum Besize kommen war, unter Vormundschaft seines Vaters Nach Widons Tode war sein Bruder Lambert Markgraf in Tuscien: Marozia beherschte Rom, 935bot aber 935 sich und ihre Gewalt Hugoni an, der von Mutter wegen Widons Stiefbruder war; allein, als Hugo gleich

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[306/0318] mals bestätiget ward, durch Vermälung Lothars, Hugonssons, mit Rudolphs Tochter Adelheid: Constantin behielt nur die Grafschaft Vienne, und kam also das arelatische Reich nicht auf den dritten Erben; die Grafschaft Provence behielt Hugo selbst. Nachdem zu Rom Theodora verstorben; trieb Marozia den Wido dazu an, daß er 928 Johannem 10 ins Gefängnis bringen muste, wo sie selbigen den 2 Jul. erstikken lies: Leo 6 folgte als Papst, ward aber gleichfals festgesezet und mit Gifte hingerichtet 929 den 20 Jan: als auch deßen Nachfolger Stephanus 7 den 12 März 931 mit Gifte aus dem Wege geräumet worden; brachte Marozia endlig ihren und Sergii Sohn, Johannem 11, von 24 Jahren, auf den päpstligen Stul. Dieser bestätigte zu Rheims dem unmündigen Hugo, welchen sein Vater, der mächtige Graf oder Herzog Herbert von Vermandois und Aquitanien, durch Drohungen und Geschenke 925 in seinem fünften Jahre zum Nachfolger im Erzbischofthume gemacht hatte, welcher auch, nach baldigem Ableben des alten Erzbischofs, frühe zum Besize kommen war, unter Vormundschaft seines Vaters Nach Widons Tode war sein Bruder Lambert Markgraf in Tuscien: Marozia beherschte Rom, bot aber 935 sich und ihre Gewalt Hugoni an, der von Mutter wegen Widons Stiefbruder war; allein, als Hugo gleich 928 929 931 935

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/318>, abgerufen am 25.04.2024.