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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Schwiegerin Annen unbeerbten Ableben nicht abermals einen Römischgesinten zum Könige nemen wolten, schloßen alle diese von der Erbfolge in ihrem Reiche aus und bestimten den 14 März zur Eroin deßelben Sophien, Jakobs Enkel, Witwe des verstorbenen ersten Kurfürsten von Braunsweig Lüneburg oder Hanofer, und ihren Sohn, den Kurfürsten Georg. Der König Wilhelm suchte indes das große Bündnis zuerneuern und machte dazu den Anfang: weil Frankreich zu keinem Vergleiche sich verstehen wolte, verbanden sich Brittanien und die vereinigten Frieslande den 17 Sept. mit dem Kaiser; und als der gewesene König Jakob 2 zu gleicher Zeit den 16 Sept. in Frankreiche verstarb, Ludwig 14 aber, dem Ryswiker Frieden zuwieder, deßen verworfenen Sohn für den König von Grosbrittanien erkante, wurden die Britten willig alles zum Kriege beizutragen; welcher auch 1702, nachdem Wilhelm 3 den 19 März1702 verstorben, von Annen, Jakobs 2 zweiter Tochter, nunmeriger Königin von Grosbrittannien, und den vereinigten Frieslanden dem Könige von Frankreich angekündiget wurde den 15 Maj. Die meisten Stände des teutschen Reichs traten dem großen Bündniße bei: einige Fürsten aber waren französisch gesinnet. Von drei fürstligen Brüdern aus dem Hause Braunsweig Wolfenbüttel war der jüngste Ferdinand Albrechr, bereits gestorben, ohne Theil an der Herschaft zuhaben,

Schwiegerin Annen unbeerbten Ableben nicht abermals einen Römischgesinten zum Könige nemen wolten, schloßen alle diese von der Erbfolge in ihrem Reiche aus und bestimten den 14 März zur Eroin deßelben Sophien, Jakobs Enkel, Witwe des verstorbenen ersten Kurfürsten von Braunsweig Lüneburg oder Hanofer, und ihren Sohn, den Kurfürsten Georg. Der König Wilhelm suchte indes das große Bündnis zuerneuern und machte dazu den Anfang: weil Frankreich zu keinem Vergleiche sich verstehen wolte, verbanden sich Brittanien und die vereinigten Frieslande den 17 Sept. mit dem Kaiser; und als der gewesene König Jakob 2 zu gleicher Zeit den 16 Sept. in Frankreiche verstarb, Ludwig 14 aber, dem Ryswiker Frieden zuwieder, deßen verworfenen Sohn für den König von Grosbrittanien erkante, wurden die Britten willig alles zum Kriege beizutragen; welcher auch 1702, nachdem Wilhelm 3 den 19 März1702 verstorben, von Annen, Jakobs 2 zweiter Tochter, nunmeriger Königin von Grosbrittannien, und den vereinigten Frieslanden dem Könige von Frankreich angekündiget wurde den 15 Maj. Die meisten Stände des teutschen Reichs traten dem großen Bündniße bei: einige Fürsten aber waren französisch gesinnet. Von drei fürstligen Brüdern aus dem Hause Braunsweig Wolfenbüttel war der jüngste Ferdinand Albrechr, bereits gestorben, ohne Theil an der Herschaft zuhaben,

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[839/0851] Schwiegerin Annen unbeerbten Ableben nicht abermals einen Römischgesinten zum Könige nemen wolten, schloßen alle diese von der Erbfolge in ihrem Reiche aus und bestimten den 14 März zur Eroin deßelben Sophien, Jakobs Enkel, Witwe des verstorbenen ersten Kurfürsten von Braunsweig Lüneburg oder Hanofer, und ihren Sohn, den Kurfürsten Georg. Der König Wilhelm suchte indes das große Bündnis zuerneuern und machte dazu den Anfang: weil Frankreich zu keinem Vergleiche sich verstehen wolte, verbanden sich Brittanien und die vereinigten Frieslande den 17 Sept. mit dem Kaiser; und als der gewesene König Jakob 2 zu gleicher Zeit den 16 Sept. in Frankreiche verstarb, Ludwig 14 aber, dem Ryswiker Frieden zuwieder, deßen verworfenen Sohn für den König von Grosbrittanien erkante, wurden die Britten willig alles zum Kriege beizutragen; welcher auch 1702, nachdem Wilhelm 3 den 19 März verstorben, von Annen, Jakobs 2 zweiter Tochter, nunmeriger Königin von Grosbrittannien, und den vereinigten Frieslanden dem Könige von Frankreich angekündiget wurde den 15 Maj. Die meisten Stände des teutschen Reichs traten dem großen Bündniße bei: einige Fürsten aber waren französisch gesinnet. Von drei fürstligen Brüdern aus dem Hause Braunsweig Wolfenbüttel war der jüngste Ferdinand Albrechr, bereits gestorben, ohne Theil an der Herschaft zuhaben, 1702

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 839. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/851>, abgerufen am 18.04.2024.