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Tuckermann, Peter: Ein Christliche Predigt/ Gethan zu Wolffenbüttel den 8. Septembris/ Als die Leich des ... Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Iulii, Postulirten Bischoffen zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg ... anhero gebracht/ und in der F. Schloß-Kirchen niedergesetzt. Wolfenbüttel, 1613.

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Ex vita ista discedo, tanquam ex hospitio, non tanquam ex domo: Commorandi enim Natura diversorium nobis non habitandi dedit. Ich schreite aus diesem leben / als aus einer Herberge / nicht als aus einem Hause / denn die Natur hat vns hie einen Gasthoff gegeben / etwas darinnen zuuerharren / nicht aber gar zubewohnen.

Das wir aber Pilgrim / Frembdlinge vnd Gäste seyn / vnd vnser Leben ein Pilgrimschafft / Wallfarth vnd Gasthauß / das hat vnter andern drey erhebliche Vrsachen / die wol werth seyn / das man jhnen nachdencket / vnd sie recht anlegt. Die erste Vrsach ist / Wie ein Pilgrim vnd frembdling nicht bey den seinen im rechten Hause vnd Lande ist: Also seyn wir auch nicht bey den vnsern im rechten Hause vnd Lande. Dahin siehet Paulus in der 2. Epist. an die Cor. im 5. Cap. Dieweil wir im Leibe wohnen / so wallen wir dem HErrn. Im Griechischen wirds baß außgetruckt / [fremdsprachliches Material], Wir seyn ausser dem Hause vom HErrn. Damit wird gnugsam angedeutet / das vnsere Pilgrimschafft vnd Wallfarth vrsprüngklich daherkomme / das wir nicht im rechten Hause seyn. Nu hat Gott zwar hie auff Erden sein Hauß / die Kirch / 1. Timoth. 3. Darinnen er als Haußherr oder Haußwirth sein Fewr vnd Herd hat / Esai. am 31. In welchem wir von Natur mit Gott nicht seyn / wie zun Ephes. am 2. bekand wird. Aber das Hauß Gottes wird eigendlich an obgemeltem Ort nicht gemeinet / Dann Paulus der ein Glied der Kirchen vnd drinnen

Ex vita ista discedo, tanquam ex hospitio, non tanquam ex domo: Commorandi enim Natura diversorium nobis non habitandi dedit. Ich schreite aus diesem leben / als aus einer Herberge / nicht als aus einem Hause / denn die Natur hat vns hie einen Gasthoff gegeben / etwas darinnen zuuerharren / nicht aber gar zubewohnen.

Das wir aber Pilgrim / Frembdlinge vnd Gäste seyn / vnd vnser Leben ein Pilgrimschafft / Wallfarth vnd Gasthauß / das hat vnter andern drey erhebliche Vrsachen / die wol werth seyn / das man jhnen nachdencket / vnd sie recht anlegt. Die erste Vrsach ist / Wie ein Pilgrim vnd frembdling nicht bey den seinen im rechten Hause vnd Lande ist: Also seyn wir auch nicht bey den vnsern im rechten Hause vnd Lande. Dahin siehet Paulus in der 2. Epist. an die Cor. im 5. Cap. Dieweil wir im Leibe wohnen / so wallen wir dem HErrn. Im Griechischen wirds baß außgetruckt / [fremdsprachliches Material], Wir seyn ausser dem Hause vom HErrn. Damit wird gnugsam angedeutet / das vnsere Pilgrimschafft vnd Wallfarth vrsprüngklich daherkomme / das wir nicht im rechten Hause seyn. Nu hat Gott zwar hie auff Erden sein Hauß / die Kirch / 1. Timoth. 3. Darinnen er als Haußherr oder Haußwirth sein Fewr vnd Herd hat / Esai. am 31. In welchem wir von Natur mit Gott nicht seyn / wie zun Ephes. am 2. bekand wird. Aber das Hauß Gottes wird eigendlich an obgemeltem Ort nicht gemeinet / Dann Paulus der ein Glied der Kirchen vnd drinnen

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Ein Christliche Predigt/ Gethan zu Wolffenbüttel den 8. Septembris/ Als die Leich des ... Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Iulii, Postulirten Bischoffen zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg ... anhero gebracht/ und in der F. Schloß-Kirchen niedergesetzt. Wolfenbüttel, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1613/10>, abgerufen am 25.04.2024.