Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Ein Christliche Predigt/ Gethan zu Wolffenbüttel den 8. Septembris/ Als die Leich des ... Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Iulii, Postulirten Bischoffen zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg ... anhero gebracht/ und in der F. Schloß-Kirchen niedergesetzt. Wolfenbüttel, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

müssen vnd sollen Pilgrim seyn vnd Wallen / so lang wir im Leibe wohnen / wir gleichwol mit Gott ins rechte Hauß wieder kommen mögen / wenn vnd so bald einmahl das Wallen ausser dem Leibe angehen wird / in der 2. Epistel an die Cor. im 5. Cap. Das ist die erste Vrsach.

Die ander ist / Wie ein Pilgrim vnd Frembdlinger muß mancher pfützen die augen außtretten / vnd offt in einen sauren Apfel beissen / vnd sich bald von Mördern vnd Reubern anrennen lassen / bald hitze vnd kälte / Regen vnd Wind / hunger vnd durst außstehen / vnd viel ander vngemach vnd vngelegenheit vorlieb nehmen: Also gehet es vns auch / das wir deßhalben rechte Pilgrim vnd frembdlinge seyn. Es rennet vns Gott wol selbst an in vnser Wallfarth / vnd stellet sich als wenn er vnser Feindt were / da ers doch im Hertzen gleichwol gut mit vns meinet. Wie dem Gottseligen Jacob wiederfahren ist / im ersten Buch Mosis am 32. Ein Mann / wird gesagt / welcher sich hernach selbst Gott nennet / Rang / oder wie in seiner sprach stehet / Steubet mit jhm / denn es nicht ein geringer / sondern ein hefftiger kampff gewesen / das sich ein grosser staub hette mügen erheben / vnd vmb sie dicke vnd finster werden / oder das sie sich im Staube mit einander gleich getummelt / vnd bald dieser / bald jener oben vnd vnten gelegen. Hiob klagt auch drüber / im 30. Cap. Gott sey jm verwandelt in einen grausamen.

müssen vnd sollen Pilgrim seyn vnd Wallen / so lang wir im Leibe wohnen / wir gleichwol mit Gott ins rechte Hauß wieder kommen mögen / weñ vnd so bald einmahl das Wallen ausser dem Leibe angehen wird / in der 2. Epistel an die Cor. im 5. Cap. Das ist die erste Vrsach.

Die ander ist / Wie ein Pilgrim vnd Frembdlinger muß mancher pfützen die augen außtretten / vnd offt in einen sauren Apfel beissen / vnd sich bald von Mördern vnd Reubern anrennen lassen / bald hitze vnd kälte / Regen vnd Wind / hunger vnd durst außstehen / vnd viel ander vngemach vnd vngelegenheit vorlieb nehmen: Also gehet es vns auch / das wir deßhalben rechte Pilgrim vnd frembdlinge seyn. Es rennet vns Gott wol selbst an in vnser Wallfarth / vnd stellet sich als weñ er vnser Feindt were / da ers doch im Hertzen gleichwol gut mit vns meinet. Wie dem Gottseligen Jacob wiederfahren ist / im ersten Buch Mosis am 32. Ein Mann / wird gesagt / welcher sich hernach selbst Gott nennet / Rang / oder wie in seiner sprach stehet / Steubet mit jhm / deñ es nicht ein geringer / sondern ein hefftiger kampff gewesen / das sich ein grosser staub hette mügen erheben / vnd vmb sie dicke vnd finster werden / oder das sie sich im Staube mit einander gleich getum̃elt / vnd bald dieser / bald jener oben vnd vnten gelegen. Hiob klagt auch drüber / im 30. Cap. Gott sey jm verwandelt in einen grausamen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0013"/>
müssen vnd
                     sollen Pilgrim seyn vnd Wallen / so lang wir im Leibe wohnen / wir gleichwol mit
                     Gott ins rechte Hauß wieder kommen mögen / wen&#x0303; vnd so bald
                     einmahl das Wallen ausser dem Leibe angehen wird / in der 2. Epistel an die Cor.
                     im 5. Cap. Das ist die erste Vrsach.</p>
        <p>Die ander ist / Wie ein Pilgrim vnd Frembdlinger muß mancher pfützen die augen
                     außtretten / vnd offt in einen sauren Apfel beissen / vnd sich bald von Mördern
                     vnd Reubern anrennen lassen / bald hitze vnd kälte / Regen vnd Wind / hunger vnd
                     durst außstehen / vnd viel ander vngemach vnd vngelegenheit vorlieb nehmen: Also
                     gehet es vns auch / das wir deßhalben rechte Pilgrim vnd frembdlinge seyn. Es
                     rennet vns Gott wol selbst an in vnser Wallfarth / vnd stellet sich als wen&#x0303; er vnser Feindt were / da ers doch im Hertzen gleichwol gut mit
                     vns meinet. Wie dem Gottseligen Jacob wiederfahren ist / im ersten Buch Mosis am
                     32. Ein Mann / wird gesagt / welcher sich hernach selbst Gott nennet / Rang /
                     oder wie in seiner sprach stehet / Steubet mit jhm / den&#x0303; es nicht
                     ein geringer / sondern ein hefftiger kampff gewesen / das sich ein grosser staub
                     hette mügen erheben / vnd vmb sie dicke vnd finster werden / oder das sie sich
                     im Staube mit einander gleich getum&#x0303;elt / vnd bald dieser / bald
                     jener oben vnd vnten gelegen. Hiob klagt auch drüber / im 30. Cap. Gott sey jm
                     verwandelt in einen grausamen.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0013] müssen vnd sollen Pilgrim seyn vnd Wallen / so lang wir im Leibe wohnen / wir gleichwol mit Gott ins rechte Hauß wieder kommen mögen / weñ vnd so bald einmahl das Wallen ausser dem Leibe angehen wird / in der 2. Epistel an die Cor. im 5. Cap. Das ist die erste Vrsach. Die ander ist / Wie ein Pilgrim vnd Frembdlinger muß mancher pfützen die augen außtretten / vnd offt in einen sauren Apfel beissen / vnd sich bald von Mördern vnd Reubern anrennen lassen / bald hitze vnd kälte / Regen vnd Wind / hunger vnd durst außstehen / vnd viel ander vngemach vnd vngelegenheit vorlieb nehmen: Also gehet es vns auch / das wir deßhalben rechte Pilgrim vnd frembdlinge seyn. Es rennet vns Gott wol selbst an in vnser Wallfarth / vnd stellet sich als weñ er vnser Feindt were / da ers doch im Hertzen gleichwol gut mit vns meinet. Wie dem Gottseligen Jacob wiederfahren ist / im ersten Buch Mosis am 32. Ein Mann / wird gesagt / welcher sich hernach selbst Gott nennet / Rang / oder wie in seiner sprach stehet / Steubet mit jhm / deñ es nicht ein geringer / sondern ein hefftiger kampff gewesen / das sich ein grosser staub hette mügen erheben / vnd vmb sie dicke vnd finster werden / oder das sie sich im Staube mit einander gleich getum̃elt / vnd bald dieser / bald jener oben vnd vnten gelegen. Hiob klagt auch drüber / im 30. Cap. Gott sey jm verwandelt in einen grausamen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1613
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1613/13
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Ein Christliche Predigt/ Gethan zu Wolffenbüttel den 8. Septembris/ Als die Leich des ... Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Iulii, Postulirten Bischoffen zu Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg ... anhero gebracht/ und in der F. Schloß-Kirchen niedergesetzt. Wolfenbüttel, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1613/13>, abgerufen am 28.03.2024.