Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tuckermann, Peter: Eine Predigt Von unsers Herrn unnd Heylandes Jesu Christi Hohenpriesterlichen Ampt/ und deß Menschen Gewissen/ unnd wie dasselbige durch Christi Blut gereiniget werde. Wolfenbüttel, 1622.

Bild:
<< vorherige Seite

in dem Allerheyligsten Bürger / vnd vnser Wandel ist im Himmel Phil. 3. Vnd sein nu nicht mehr Gäste vnd Frembdlinge / sondern Bürger mit den Heyligen vnnd GOttes haußgenossen Ephes. 2. dessen wir vns von Hertzen zuerfrewen haben.

Zum Vierdten ist ein grosser Vnterscheidt vnnd Vngleichheit der zeit halben: Die Priester deß Alten Testaments sein allezeit in den Tempel gangen / den Gottes dienst zuverrichten / aber nur einmal deß Jahrs ist der Hohepriester in das Allerheyligste gegangen / das hat er alle Jahr wiederholen vnd in acht nemen müssen: Davon in verlesenem Text die Wort also lauten: Da nu solches alles zugericht war / giengen die Priester allezeit in die fördersten Hütten / vnd richteten aus den GOttes Dienst. In die ander aber gieng nur einmal im Jahr alleine der Hohepriester nicht ohn Blut / daß er opfferte für seine selbst vnd deß Volcks Vnwissenheit. Damit der heylige Geist deutet / daß noch nicht offenbart were der Weg zur Heyligkeit / so lang die erste Hütte stünde / welche muste zur selbigen zeit ein Fürbilde seyn / in welcher Gaben vnd Opffer geopffert würden / vnd könten nicht vollkommen machen nach dem Gewissen / denn der da GOttes Dienst thut / alleine mit Speiß vnd Tranck / vnd mancherley Tauffe vnd eusserlicher Heyligkeit / die biß auff die zeit der besserung sind auffgelegt. Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments hat nicht alle Jahr mit seinem Blut dürffen eingehen / sondern wie hie bezeuget wird / er ist durch sein

in dem Allerheyligsten Bürger / vnd vnser Wandel ist im Himmel Phil. 3. Vnd sein nu nicht mehr Gäste vnd Frembdlinge / sondern Bürger mit den Heyligen vnnd GOttes haußgenossen Ephes. 2. dessen wir vns von Hertzen zuerfrewen haben.

Zum Vierdten ist ein grosser Vnterscheidt vnnd Vngleichheit der zeit halben: Die Priester deß Alten Testaments sein allezeit in den Tempel gangen / den Gottes dienst zuverrichten / aber nur einmal deß Jahrs ist der Hohepriester in das Allerheyligste gegangen / das hat er alle Jahr wiederholen vnd in acht nemen müssen: Davon in verlesenem Text die Wort also lauten: Da nu solches alles zugericht war / giengen die Priester allezeit in die fördersten Hütten / vnd richteten aus den GOttes Dienst. In die ander aber gieng nur einmal im Jahr alleine der Hohepriester nicht ohn Blut / daß er opfferte für seine selbst vnd deß Volcks Vnwissenheit. Damit der heylige Geist deutet / daß noch nicht offenbart were der Weg zur Heyligkeit / so lang die erste Hütte stünde / welche muste zur selbigen zeit ein Fürbilde seyn / in welcher Gaben vnd Opffer geopffert würden / vnd könten nicht vollkommen machen nach dem Gewissen / denn der da GOttes Dienst thut / alleine mit Speiß vnd Tranck / vnd mancherley Tauffe vnd eusserlicher Heyligkeit / die biß auff die zeit der besserung sind auffgelegt. Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments hat nicht alle Jahr mit seinem Blut dürffen eingehen / sondern wie hie bezeuget wird / er ist durch sein

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0015"/>
in dem Allerheyligsten Bürger / vnd vnser Wandel ist im Himmel Phil. 3. Vnd sein
                     nu nicht mehr Gäste vnd Frembdlinge / sondern Bürger mit den Heyligen vnnd
                     GOttes haußgenossen Ephes. 2. dessen wir vns von Hertzen zuerfrewen haben.</p>
        <p>Zum Vierdten ist ein grosser Vnterscheidt vnnd Vngleichheit der zeit halben: Die
                     Priester deß Alten Testaments sein allezeit in den Tempel gangen / den Gottes
                     dienst zuverrichten / aber nur einmal deß Jahrs ist der Hohepriester in das
                     Allerheyligste gegangen / das hat er alle Jahr wiederholen vnd in acht nemen
                     müssen: Davon in verlesenem Text die Wort also lauten: Da nu solches alles
                     zugericht war / giengen die Priester allezeit in die fördersten Hütten / vnd
                     richteten aus den GOttes Dienst. In die ander aber gieng nur einmal im Jahr
                     alleine der Hohepriester nicht ohn Blut / daß er opfferte für seine selbst vnd
                     deß Volcks Vnwissenheit. Damit der heylige Geist deutet / daß noch nicht
                     offenbart were der Weg zur Heyligkeit / so lang die erste Hütte stünde / welche
                     muste zur selbigen zeit ein Fürbilde seyn / in welcher Gaben vnd Opffer
                     geopffert würden / vnd könten nicht vollkommen machen nach dem Gewissen / denn
                     der da GOttes Dienst thut / alleine mit Speiß vnd Tranck / vnd mancherley Tauffe
                     vnd eusserlicher Heyligkeit / die biß auff die zeit der besserung sind
                     auffgelegt. Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments hat nicht alle
                     Jahr mit seinem Blut dürffen eingehen / sondern wie hie bezeuget wird / er ist
                     durch sein
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0015] in dem Allerheyligsten Bürger / vnd vnser Wandel ist im Himmel Phil. 3. Vnd sein nu nicht mehr Gäste vnd Frembdlinge / sondern Bürger mit den Heyligen vnnd GOttes haußgenossen Ephes. 2. dessen wir vns von Hertzen zuerfrewen haben. Zum Vierdten ist ein grosser Vnterscheidt vnnd Vngleichheit der zeit halben: Die Priester deß Alten Testaments sein allezeit in den Tempel gangen / den Gottes dienst zuverrichten / aber nur einmal deß Jahrs ist der Hohepriester in das Allerheyligste gegangen / das hat er alle Jahr wiederholen vnd in acht nemen müssen: Davon in verlesenem Text die Wort also lauten: Da nu solches alles zugericht war / giengen die Priester allezeit in die fördersten Hütten / vnd richteten aus den GOttes Dienst. In die ander aber gieng nur einmal im Jahr alleine der Hohepriester nicht ohn Blut / daß er opfferte für seine selbst vnd deß Volcks Vnwissenheit. Damit der heylige Geist deutet / daß noch nicht offenbart were der Weg zur Heyligkeit / so lang die erste Hütte stünde / welche muste zur selbigen zeit ein Fürbilde seyn / in welcher Gaben vnd Opffer geopffert würden / vnd könten nicht vollkommen machen nach dem Gewissen / denn der da GOttes Dienst thut / alleine mit Speiß vnd Tranck / vnd mancherley Tauffe vnd eusserlicher Heyligkeit / die biß auff die zeit der besserung sind auffgelegt. Christus aber der Hohepriester deß newen Testaments hat nicht alle Jahr mit seinem Blut dürffen eingehen / sondern wie hie bezeuget wird / er ist durch sein

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622/15
Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Predigt Von unsers Herrn unnd Heylandes Jesu Christi Hohenpriesterlichen Ampt/ und deß Menschen Gewissen/ unnd wie dasselbige durch Christi Blut gereiniget werde. Wolfenbüttel, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622/15>, abgerufen am 25.04.2024.