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Tuckermann, Peter: Eine Predigt Von unsers Herrn unnd Heylandes Jesu Christi Hohenpriesterlichen Ampt/ und deß Menschen Gewissen/ unnd wie dasselbige durch Christi Blut gereiniget werde. Wolfenbüttel, 1622.

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ley Creutz vnd Vnglück / in Klagliedern Jerem: 1. Cap. Meine schwere Sünde sind durch seine sttraffe erwacht: Das hat sich ereuget bey Jacobs Söhnen / Gen. 42. da sie in Egypten in Creutz vnd Wiederstand gerahten / reget sich das Gewissen / vnd wacht von der Schlaffsucht auff: So ists auch ergangen mit Manasse / da er in Creutz vnd Gefängniß gerahten / vnd mit dem verlohrnen Sohn / da er hat angefangen zu darben vnnd hungern Luc. 15. vnd man befindet es bey sich / wenn einem ein Creutz begegnet vnnd wiederfähret / so felts einem fluchs auffs Hertz vnd Gewissen / was man zuvor Böses gethan / vnd gedenckt man / daß hastu da vnd damit verschuldet. Ein Mittel das Gewissen auffzuwecken / sind auch wol sonderliche Wunder vnnd Zeichen GOttes / vnvernünfftige Thiere vnd dergleichen: Danielis 5. cap. sind Finger herfür gangen / alß einer Menschen Hand / vnd haben dem Belsazer seine Straff an die Wand geschrieben dar vber jhm das Gewissen erwacht. Matth. 26. krehet ein Hane / dadurch wird Petro das Gewissen auff gewecket / vnd gedenckt an seinen schweren Fall. Von Dietrich von Bern schreibt man / nach dem er Symmachum vnnd Böetium vnverschulder Sache hinrichten lassen / daß durch einen grossen Fischkopff / der jhm auff den Tisch getragen worden / daß Gewissen sey auffgewacht / vnd habe sich eingebildet / es were deß Symmachi Kopff / vnd ist drüber kranck worden / vnd gestorben. Vom Besso lieset man / daß jhm durch der Schwalben Geschrey oder Stimme das Gewissen vnruhigsey

ley Creutz vnd Vnglück / in Klagliedern Jerem: 1. Cap. Meine schwere Sünde sind durch seine sttraffe erwacht: Das hat sich ereuget bey Jacobs Söhnen / Gen. 42. da sie in Egypten in Creutz vnd Wiederstand gerahten / reget sich das Gewissen / vnd wacht von der Schlaffsucht auff: So ists auch ergangen mit Manasse / da er in Creutz vnd Gefängniß gerahten / vnd mit dem verlohrnen Sohn / da er hat angefangen zu darben vnnd hungern Luc. 15. vnd man befindet es bey sich / wenn einem ein Creutz begegnet vnnd wiederfähret / so felts einem fluchs auffs Hertz vnd Gewissen / was man zuvor Böses gethan / vnd gedenckt man / daß hastu da vnd damit verschuldet. Ein Mittel das Gewissen auffzuwecken / sind auch wol sonderliche Wunder vnnd Zeichen GOttes / vnvernünfftige Thiere vnd dergleichen: Danielis 5. cap. sind Finger herfür gangẽ / alß einer Menschẽ Hand / vnd haben dem Belsazer seine Straff an die Wand geschrieben dar vber jhm das Gewissen erwacht. Matth. 26. krehet ein Hane / dadurch wird Petro das Gewissen auff gewecket / vnd gedenckt an seinen schweren Fall. Von Dietrich von Bern schreibt man / nach dem er Symmachum vnnd Böetium vnverschulder Sache hinrichten lassen / daß durch einen grossen Fischkopff / der jhm auff den Tisch getragen worden / daß Gewissen sey auffgewacht / vnd habe sich eingebildet / es were deß Symmachi Kopff / vnd ist drüber kranck worden / vnd gestorben. Vom Besso lieset man / daß jhm durch der Schwalben Geschrey oder Stimme das Gewissen vnruhigsey

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                     in Creutz vnd Gefängniß gerahten / vnd mit dem verlohrnen Sohn / da er hat
                     angefangen zu darben vnnd hungern Luc. 15. vnd man befindet es bey sich / wenn
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[0029] ley Creutz vnd Vnglück / in Klagliedern Jerem: 1. Cap. Meine schwere Sünde sind durch seine sttraffe erwacht: Das hat sich ereuget bey Jacobs Söhnen / Gen. 42. da sie in Egypten in Creutz vnd Wiederstand gerahten / reget sich das Gewissen / vnd wacht von der Schlaffsucht auff: So ists auch ergangen mit Manasse / da er in Creutz vnd Gefängniß gerahten / vnd mit dem verlohrnen Sohn / da er hat angefangen zu darben vnnd hungern Luc. 15. vnd man befindet es bey sich / wenn einem ein Creutz begegnet vnnd wiederfähret / so felts einem fluchs auffs Hertz vnd Gewissen / was man zuvor Böses gethan / vnd gedenckt man / daß hastu da vnd damit verschuldet. Ein Mittel das Gewissen auffzuwecken / sind auch wol sonderliche Wunder vnnd Zeichen GOttes / vnvernünfftige Thiere vnd dergleichen: Danielis 5. cap. sind Finger herfür gangẽ / alß einer Menschẽ Hand / vnd haben dem Belsazer seine Straff an die Wand geschrieben dar vber jhm das Gewissen erwacht. Matth. 26. krehet ein Hane / dadurch wird Petro das Gewissen auff gewecket / vnd gedenckt an seinen schweren Fall. Von Dietrich von Bern schreibt man / nach dem er Symmachum vnnd Böetium vnverschulder Sache hinrichten lassen / daß durch einen grossen Fischkopff / der jhm auff den Tisch getragen worden / daß Gewissen sey auffgewacht / vnd habe sich eingebildet / es were deß Symmachi Kopff / vnd ist drüber kranck worden / vnd gestorben. Vom Besso lieset man / daß jhm durch der Schwalben Geschrey oder Stimme das Gewissen vnruhigsey

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Zitationshilfe: Tuckermann, Peter: Eine Predigt Von unsers Herrn unnd Heylandes Jesu Christi Hohenpriesterlichen Ampt/ und deß Menschen Gewissen/ unnd wie dasselbige durch Christi Blut gereiniget werde. Wolfenbüttel, 1622, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tuckermann_predigt_1622/29>, abgerufen am 19.04.2024.