Qui se plaint de ta rigueur, Ne t'aime guere; Qui se plaint de ta rigueur Ne t'a pas donne son coeur; Il veut un autre salaire Que l'amour de son sauveur. Qui se plaint de ta rigueur, Ne t'aime guere.
Ein andermal forderte sie gradezu, Gott wolle doch nicht so lang Geduld haben, da er ja die Herzen ändern könne. Solche Stücke wünschen wir übersetzt zu sehen, so wie das herrliche Lied von Fenelon: "Adieu vaine prudence, je ne te dois plus rien", welches ganz im Geist und Andenken der Guyon gedichtet ist, und an edler, kindlicher Einfalt, bei so erhabenen Gedanken, wenig seines Gleichen hat.
Magnus Gottfried Lichtwer's Schriften. Herausgegeben von seinem Enkel Ernst Ludwig Magnus von Pott. Mit einer Vorrede und Biographie Lichtwer's, von Friedrich Cramer. Halberstadt, 1828. 12.
Lichtwer ist unseres Wissens der einzige deutsche Dich¬ ter, der aus Gottsched's verrufener Schule sich in der nach¬ folgenden litterarischen Periode mit Ruhm behauptet, ja
II. 24
Sangbare Lieblichkeit iſt in folgenden:
Qui se plaint de ta rigueur, Ne t'aime guere; Qui se plaint de ta rigueur Ne t'a pas donné son coeur; Il veut un autre salaire Que l'amour de son sauveur. Qui se plaint de ta rigueur, Ne t'aime guere.
Ein andermal forderte ſie gradezu, Gott wolle doch nicht ſo lang Geduld haben, da er ja die Herzen aͤndern koͤnne. Solche Stuͤcke wuͤnſchen wir uͤberſetzt zu ſehen, ſo wie das herrliche Lied von Fenelon: „Adieu vaine prudence, je ne te dois plus rien“, welches ganz im Geiſt und Andenken der Guyon gedichtet iſt, und an edler, kindlicher Einfalt, bei ſo erhabenen Gedanken, wenig ſeines Gleichen hat.
Magnus Gottfried Lichtwer's Schriften. Herausgegeben von ſeinem Enkel Ernſt Ludwig Magnus von Pott. Mit einer Vorrede und Biographie Lichtwer's, von Friedrich Cramer. Halberſtadt, 1828. 12.
Lichtwer iſt unſeres Wiſſens der einzige deutſche Dich¬ ter, der aus Gottſched's verrufener Schule ſich in der nach¬ folgenden litterariſchen Periode mit Ruhm behauptet, ja
II. 24
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Sangbare Lieblichkeit iſt in folgenden:
Qui se plaint de ta rigueur,
Ne t'aime guere;
Qui se plaint de ta rigueur
Ne t'a pas donné son coeur;
Il veut un autre salaire
Que l'amour de son sauveur.
Qui se plaint de ta rigueur,
Ne t'aime guere.
Ein andermal forderte ſie gradezu, Gott wolle doch
nicht ſo lang Geduld haben, da er ja die Herzen aͤndern
koͤnne. Solche Stuͤcke wuͤnſchen wir uͤberſetzt zu ſehen,
ſo wie das herrliche Lied von Fenelon: „Adieu vaine
prudence, je ne te dois plus rien“, welches ganz im
Geiſt und Andenken der Guyon gedichtet iſt, und an
edler, kindlicher Einfalt, bei ſo erhabenen Gedanken,
wenig ſeines Gleichen hat.
Magnus Gottfried Lichtwer's Schriften.
Herausgegeben von ſeinem Enkel Ernſt Ludwig
Magnus von Pott. Mit einer Vorrede und
Biographie Lichtwer's, von Friedrich Cramer.
Halberſtadt, 1828. 12.
Lichtwer iſt unſeres Wiſſens der einzige deutſche Dich¬
ter, der aus Gottſched's verrufener Schule ſich in der nach¬
folgenden litterariſchen Periode mit Ruhm behauptet, ja
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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 2. Mannheim, 1837, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten02_1837/383>, abgerufen am 04.10.2024.
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